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30. Dezember 2004. Schwerpunkte: Der Tsunami im Indischen Ozean

Das verheerende Seebeben fordert 280.000 Menschenleben in Süd- und Südostasien

Editorial

"Plötzlich, innerhalb von Sekunden, kam diese riesige, gewaltige Welle und überschwemmte alles." Mit diesen Worten beschrieb die südkoreanische Künsterlin Kim Yongmi in der Berliner Zeitung den furchtbaren Augenblick, als die von einem Seebeben ausgelöste Flutwelle die Küsten Süd- und Südostasiens erreichte. Das außergewöhnlich heftige Beben der Stärke 9,0 hatte sich am zweiten Weihnachtsfeiertag gegen 8.00 Uhr Ortszeit ereignet. Sein Epizentrum lag nordwestlich der indonesischen Insel Sumatra. Das Beben löste gewaltige meterhohe Flutwellen - so genannte Tsunami - aus, die ganze Küstenregionen verwüsteten. Komplette Dörfer, selbst Inseln sind in den Fluten untergegangen.

Es ist eine der größten Naturkatastrophen seit Menschengedenken. Noch immer weiß niemand, wie viele Menschen in den Flutwellen vom 26. Dezember ums Leben gekommen sind - es werden wohl weit mehr als 200.000 sein. Millionen Betroffene in den Katastrophengebieten sind jetzt auf internationale Hilfe angewiesen. Der Inselstaat Indonesien hat die höchsten Opferzahlen zu beklagen. Nach offiziellen Angaben liegt die Zahl der Toten bei 166.000. Tausende Menschen werden noch immer vermisst. Besonders schwer getroffen hat die Naturkatastrophe die Provinz Aceh. In Thailand wurde in einer neuesten offiziellen Stellungnahme die Zahl der Toten wieder leicht nach unten korrigiert und auf 5313 beziffert - rund die Hälfte davon sollen Ausländer sein. In Sri Lanka starben mindestens 38.195 Menschen in den Flutwellen. Die Behörden rechnen aber mit mehr als 42.000 Toten. Mindestens eine Million Menschen wurden laut Schätzungen obdachlos. In Indien wurden offiziellen Angaben zufolge 10.151 Menschen tot geborgen. Die meisten Opfer waren auf den zu Indien gehörenden Inselgruppen der Nikobaren und Andamanen zu beklagen. Tausende werden noch vermisst. Auch die Malediven wurden von meterhohen Wellen überschwemmt. Betroffen ist vor allem die Hauptstadt Male. Nach Angaben von Nachrichtenagenturen kamen mindestens 82 Menschen ums Leben. Mehrere Menschen werden noch vermisst. In Malaysia kamen nach amtlichen Zahlen kamen mindestens 68 Menschen ums Leben. In Myanmar (Burma) sind nach bisherigen Angaben rund 90 Menschen ums Leben gekommen. Zwei Menschen starben laut Agenturberichten in Bangladesch. Einzelheiten über betroffene Regionen oder das Ausmaß der Schäden sind nicht bekannt. Auch an der tausende Kilometer vom Epizentrum des Seebens entfernten Ostküste Afrikas wurden mehr als 300 Menschen getötet. Auf den Seychellen starben mindestens drei Menschen.

Trotz immer neuer Meldungen aus der Unglücksregion hat Suedasien.Info in den vergangenen Tagen versucht, die Ereignisse - vor allem in Südasien - zu verfolgen und zu dokumentieren. Neben Texten haben wir für Sie Links zusammengestellt, die Sie zu Nachrichtenportalen mit vertiefenden Beiträgen und aktueller Berichterstattung führen. Auch im neuen Jahr werden wir den Themenschwerpunkt aktualisieren. Zudem finden Sie Links zur Hotline des Auswärtigen Amtes in Berlin, zu Anlaufstellen für Angehörige im Internet und zu Spendenkonten.

Im Namen der Suedasien.Info-Redaktion, Stefan Mentschel und Eric Töpfer

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