Beiträge willkommen: suedasien.info versteht sich als vorwiegend deutschsprachiges Informationsportal für die Region Südasien. Wir freuen uns über externe Beiträge zu allen Aspekten der Gesellschaft, Politik, Geschichte und Kultur des Subkontinents bzw. auf die gesamte Bandbreite des vielfältigen und vielschichtigen Lebens in der Region überhaupt. ... [mehr ...]
Call for Papers: Liebe Leserinnen und Leser, in loser Folge möchten wir Spezialisten vorstellen, die langjährig in der und über die Region gearbeitet haben - sowohl im akademischen als auch im nicht-akademischen Bereich - und daher fundierte Einblicke eröffnen können. Ziel ist es dabei entgegen den Trends einer oft schnelllebigen Mediengesellschaft das zumeist Jahre und Jahrzehnte umfassende Schaffen von Wissenschaftlern und Fachleuten in möglichst umfassender Bandbreite sichtbar zu machen, d.h. ein Werk durchaus mit unterschiedlichen Akzentsetzungen, Brüchen oder theoretischen Ansätzen vorzustellen. Die Redaktion freut sich wie immer auf Ihre Vorschläge, Ideen, Anregungen und Mitarbeit an dieser Reihe! ... [mehr ...]
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Liebe Leserinnen und Leser,
die Begeisterung für indische Filme hat im zurückliegenden Jahr hierzulande einen neuen Höhepunkt erreicht. Ob im Fernsehen zur Prime Time, im Rahmen der Berlinale und anderer Filmfestivals - indische Filme sind so präsent wie nie zuvor. Obwohl längst nicht alle Filme, die hier unter dem Label "Bollywood" vermarktet werden, tatsächlich aus der Filmmetropole Bombay stammen, konzentriert sich die Aufmerksamkeit bislang so stark auf das "südasiatische Hollywood", dass es zum Synonym für indisches Kino schlechthin geworden ist. Einerseits täuscht dies über die tatsächliche Vielfalt der indischen Filmlandschaft hinweg, denn das indisches Kino ist so vielsprachig wie das Land selbst. Dasselbe gilt für das breite Spektrum an Filmgenres, in denen keineswegs nur altbewährte Formeln à la Masala-Movie angewandt werden. Auf der anderen Seite liegt in dem großen Erfolg von Bollywood-Filmen vielleicht auch die Chance, dass allmählich ein stärkeres Interesse dafür entsteht, was es "jenseits von Bollywood" noch zu entdecken gibt.
Ein deutliches Signal in diese Richtung hat das Organisationskomitee des diesjährigen International Film Festival of India (IFFI) gesetzt, das vom 23. November - 3. Dezember 2007 in Goa stattfand. Anders als in den Vorjahren hatte man sich nach Angaben der Direktorin des Festivals, Neelam Kapoor, diesmal bewusst dazu entschieden, zugunsten anderer regionalsprachiger Filme auf eine zu starke Präsenz von kommerziellen Hindi-Filmen aus Bollywood zu verzichten. Auch in einer anderen Hinsicht ist das 38. IFFI-Festival erwähnenswert, denn zum ersten Mal überhaupt wurde ein pakistanischer Beitrag im Wettbewerb gezeigt. Das Publikumsinteresse an "Khuda ke liye" ("Im Namen Gottes", 2007) war so groß, dass die indische Presse bereits über einen möglichen Verleih und Start in indischen Kinos spekulierte. Inwieweit das Kinodebüt des durch Fernsehserien bekannt gewordenen Regisseurs Shoaib Mansoor zu einer Neubelebung des pakistanischen Kinos beitragen kann, ist dagegen ungewiss. Durch die anhaltende politische Krise im Land wird auch die dortige Filmindustrie schwer in Mitleidenschaft gezogen. Das für November 2007 angekündigte, 7. Kara Film Festival in Karachi wurde vor dem Hintergrund der verheerenden Anschläge verschoben.
Ähnlich ungewiss sind die Perspektiven des Kinos in Bangladesch, auch "Dhallywood" genannt, das sich in einer anhaltenden Krise befindet. Anders als in der indischen und zu einem gewissen Teil auch in der pakistanischen Filmindustrie scheint eine Neuausrichtung des bangladeschischen Kinos angesichts der tiefgreifenden Veränderungen, die der Einzug des (Satelliten-) Fernsehens und der damit einher gehende Boom der Video- und DVD-Technologie nach sich gezogen haben, bislang nicht geglückt zu sein.
Aktuelle Anlässe und Perspektiven der südasiatischen Filmlandschaften sowie ihr großer Facettenreichtum bieten also eine Fülle von Anknüpfungspunkten für ein Dossier zum Thema "Film in Südasien". Der nun vor Ihnen liegende Themenschwerpunkt umfasst neun Beiträge, die verschiedene Aspekte dieser großen Thematik näher beleuchten und sich auf unterschiedliche Epochen in der südasiatischen Filmgeschichte beziehen.
Dieses Dossier ist in Zusammenarbeit mit der Zeitschrift "SÜDASIEN" entstanden, die vom Bonner Südasienbüro e.V. herausgegeben wird, und wurde im Rahmen des thematischen Schwerpunktes "Theater und Film in Südasien" in der Dezember-Ausgabe der Zeitschrift (4/2007-1/2008) erstveröffentlicht. Mit freundlicher Genehmigung der "SÜDASIEN"-Redaktion freuen wir uns, diesen Themenschwerpunkt "Film in Südasien" auch den Leserinnen und Lesern von www.suedasien.info vorstellen zu können.
Eine anregende Lektüre wünscht Ihnen im Namen der gesamten suedasien.info-Redaktion
Nadja-Christina Schneider
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