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Die Schätzung der indischen Zentralbank ist ein Rückschlag für die Wirtschaftspolitik der Vajpayee-Regierung, welche sich ein deutlich höheres Wachstum zum Ziel gesetzt hatte. Auf seiner Reise zum India-EU Business Summit, das vom 9. bis 11. Oktober 2002 in Kopenhagen stattfand, betonte Premierminister Atal Behari Vajpayee, dass er zukünftig ein Wachstum von mindestens 8% anstrebe. Vajpayee rechtfertigte die unter den Erwartungen liegenden Zahlen unter anderem mit der Krise der Weltwirtschaft nach dem 11. September.
Fraglos ist auch Indien von der schwachen Konjunktur der Weltwirtschaft betroffen. Es bleibt allerdings zu bezweifeln, ob das sehr hohe Wachstumsziel der indischen Regierung bei besseren Rahmenbedingungen erreicht worden wäre. Zwar hatte das Wachstum nach Angaben der Zentralbank nach der Regierungsübernahme durch die BJP-geführte Koalition 1998-99 noch ein Hoch mehr als 6% erreicht, war aber in den darauffolgenden Jahren bis auf 4% im Finanzjahr 2000-1 gesunken. Nicht mehr erreicht wurden die Spitzenraten von fast 8%, die Mitte der 1990er Jahre nach der Öffnung der Wirtschaft für Euphorie sorgten. Für den Rückgang des Wachstums wird insbesondere die sinkende Industrieproduktion und eine schwere Dürre verantwortlich gemacht. Zwar steht die zwölftgrößte Volkswirtschaft mit ihren Wachstumsraten im internationalen Vergleich noch gut da, aber angesichts des anhaltenden Bevölkerungswachstums wird das Pro-Kopf-Einkommen langsamer steigen als erhofft.
Angesichts der für 2004 anstehenden Parlamentswahlen kommt der gegenwärtigen wirtschaftlichen Entwicklung eine entscheidende Bedeutung für die politische Zukunft der Vajpayee-Regierung zu. Um den wirtschaftspolitischen Kurs kommt es immer wieder zu Auseinandersetzungen zwischen den wirtschaftsliberalen Kräfte um den Premierminister, die sich von einer Fortsetzung der Öffnungspolitik und einer weiteren Privatisierung von Staatsbetrieben einen stärkeren Aufschwung erhoffen, und den protektionistischen Swadeshi-Befürworter in der BJP und ihren Frontorganisationen.
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