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31. Januar 2003. Nachrichten: Wirtschaft & Soziales - Indien Regierung bestürzt über Abtreibungen weiblicher Föten

Wer in Indien als Mädchen geboren wird, sollte sich überaus glücklich schätzen. Indiens stellvertretender Premier- und Innenminister L.K. Advani zeigte sich Anfang des Jahres "geschockt" über den Anstieg der Abtreibung weiblicher Föten im letzten Jahrzehnt. Nun will New Delhi härter gegen die illegale pränatale Geschlechtsbestimmung vorgehen.

Am 3. Januar 2003 wurden auf einer Konferenz der führenden Zensusbeamten in New Delhi detailliertere Ergebnisse der Volkszählung von 2001 vorgestellt. Danach werden immer mehr weibliche Föten vor ihrer Geburt abgetrieben. Es wird geschätzt, dass 20 bis 40 Millionen weibliche Föten und Mädchen jährlich abgetrieben oder nach der Geburt getötet werden. 2001 kamen auf 1.000 Jungen unter sechs Jahren 927 Mädchen. 1991 waren es nur noch 945 Mädchen, und vor zwanzig Jahren lag ihr Anteil sogar bei 962. Am deutlichsten ist das Missverhältnis in den Unionsstaaten Haryana und Punjab, gefolgt von Gujarat, Maharashtra und Tamil Nadu.

Advani sagte zu den Ergebnissen: "Diese waren ein regelrechter Schock für uns. Diese [geschlechtsspezifischen Abtreibungen] sind nicht nur illegal, sie sind Verbrechen gegen die Menschlichkeit." Er kündigte eine strengere Überwachung bestehender Gesetze gegen die pränatale Geschlechtsbestimmung per Ultraschall an, die seit 1996 verboten ist.

Quellen

  • Advani concerned over female foeticide, in: The Hindu, 3.1.2003 

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