Inhalt

31. Mai 2003. Nachrichten: Politik & Recht - Südasien Pakistan vereitelt Indiens Einzug in die Organisation Islamischer Staaten

Wie erst am 26. Mai 2003 bekannt wurde, hat Pakistans Präsident Pervez Musharraf den Einzug Indiens in die Organisation Islamischer Staaten verhindert. Auf dem 29. Treffen der Organisation of Islamic Conference (OIC) am 29. Juni 2002 in Khartoum, der Hauptstadt des Sudan, wurde ernsthaft diskutiert, Indien als das Land mit den nach Indonesien weltweit meisten Muslimen als Vollmitglied aufzunehmen.

Die Mehrzahl der arabischen Staaten sicherte dieser Initiative ihre Unterstützung zu und legte eine Resolutionsvorlage vor, die am nächsten Tag verabschiedet werden sollte.

Nisar Memon, Pakistans Informationsminister und offizieller Delegierter in Khartoum, rief sofort, nachdem er davon Kenntnis erlangte, den schlafenden Musharraf an. Dieser veranlasste Memon, damit zu drohen, dass Pakistan sich aus der OIC zurückziehen werde, sollte Indien eingeladen werden. So verhinderte Musharraf in letzter Minute ein außenpolitisches Desaster für Pakistan, weil ein Einzug Indiens in die OIC Pakistan eine Plattform entzogen hätte, von der aus es bisher ungehindert Druck auf das große Nachbarland ausüben konnte. Für die über 130 Millionen Muslime in Indien hingegen hätte dieser Schritt eine wichtige Anerkennung bedeutet. Darüber hinaus hätte eine Mitgliedschaft Indiens in der OIC vielleicht auch der Entspannung des Verhältnisses zu Pakistan dienen können.

Kommentare

Als registriertes Mitglied können Sie einen Kommentar zu diesem Beitrag verfassen.