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Der schwerwiegendste Zwischenfall ereignete sich am 7. Mai als Rebellen das Dorf Jogeswar Nagar kurz nach Mitternacht angriffen und 22 Personen töteten. Am selben Tag kam es in den Abendstunden in dem Dorf Moharcherra zu einem weiteren Überfall, bei dem zehn Personen starben. Während der erste Angriff nach Angaben der örtlichen Behörden von Angehörigen der All Tripura Tiger Force (ATTF) durchgeführt wurde, waren der Polizei zufolge am zweiten Überfall Mitglieder der National Liberation Front of Tripura (NLFT) beteiligt. Beide Gruppen streben ein von Indien unabhängiges Tripura an und verleihen dieser Forderung vor allem mit Gewalt Nachdruck. Sie behaupten, die Interessen der ursprünglich in Tripura ansässigen Stammesangehörigen zu schützen, weswegen sich ihre Aktivitäten vor allem gegen die bengalischen Zuwanderer richten.
Am Tag nach den Angriffen riefen die Regierung und die beiden wichtigsten Oppositionsparteien des Unionsstaates zu einem zwölfstündigen Generalstreik auf. Mit dem Streik sollte nicht nur gegen die Gewalt protestiert, sondern ebenfalls dafür Sorge getragen werden, dass die Menschen zu Hause bleiben und somit ein weiteres Anwachsen der Spannungen verhindert wird.
Keine zwei Wochen nach den Übergriffen verschleppten nach Angaben der Polizei Mitglieder der NLFT zehn Angehörige des Staatsdienstes sowie einen ortsansässigen Bauern. Als Reaktion auf die Entführung des Bauern attackierten Dorfbewohner aus Tripura eine Siedlung in Bangladesch und legten dort Feuer. Die aufgebrachten Inder überschritten nicht nur die Grenze, weil einheimische Räuber der NLFT bei der Entführung geholfen haben sollen, sondern auch weil Verstecke der NLFT und der ATTF in Bangladesch vermutet werden. Die Basen beider Gruppen werden nach Angaben der indischen Regierung von Bangladesch geduldet. Dafür spricht auch, dass bisher auf die Dhaka am 11. Mai ausgehändigte Aufforderung Neu Delhis, die Basen zu beseitigen, von Seiten Bangladeschs nicht reagiert wurde.
Die erneute Eskalation der Gewalt steht im Zusammenhang mit der Wahl der Landesregierung in Tipura, die im Februar 2003 stattfand. Sieger der Wahl war die von der Communist Party of India (Marxist) geführte Left Front. Während die Left-Front mit der Regierungsbildung betraut wurde, errang die Indigenous National Party of Tripura als politischer Flügel der NLFT nur fünf der für die so genannten Scheduled Tribes reservierten 20 Sitze. Diese Wahlniederlage führte nach Ansicht verschiedener Lokalpolitiker zu den verstärkten Übergriffen.
Manik Sarkar, der Chefminister Tripuras, bat nach den Angriffen die indische Zentralregierung um Unterstützung. Er fordert von Neu Delhi die Entsendung zusätzlicher Armee-Bataillone und weiterer Border Security Forces, um so die Welle der Gewalt eindämmen zu können. Ob Sarkars Forderungen erfüllt werden, ist noch nicht abzusehen. Eine endgültige Erklärung der indischen Regierung wurde bisher dazu nicht abgegeben.
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