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Die Verordnung sah vor, dass Schiffe unter fremder Flagge nur dann eingesetzt werden dürfen, wenn die staatliche Bangladesh Shipping Corporation oder die wenigen einheimischen privaten Betreiber keine freien Kapazitäten haben. Sie war 1982 zum Schutz der einheimischen Reeder erlassen und im November 2001 von der Vorgängerregierung außer Kraft gesetzt worden. Nach einer erfolgreichen Klage der staatlichen Reederei hatte die Regierung um Khaleda Zia und ihre Bangladesh Nationalist Party im Mai dieses Jahres die Verordnung erneut erlassen. In der neuen Version sollte nicht mehr nur die faktische Verfügbarkeit einheimischer Schiffe ausschlaggebend sein, stattdessen müssten die ausländischen Reeder nun für jede Ladung eine Verzichtserklärung von Bangladeshs Reedern bei der Hafenbehörde einholen.
Ausländische Reeder betreiben etwa 90 Prozent der hochseetüchtigen Frachter, die Bangladeshs Häfen anlaufen. Sie ließen die Regierung nun ihre Macht deutlich spüren. Ohne Vorwarnung stellten die in der Chittagong Feeder Trade Committee zusammengeschlossenen Reeder ihre Arbeit am 31. Mai ein. Verhandlungsangebote lehnten sie zunächst ab, die Verordnung müsse aufgehoben werden. Als sich nach vier Tagen über 2.000 Container stapelten, hatten sie gewonnen: Am 2. Juni gab Schifffahrtsminister Akbar Hossain die Entscheidung des Kabinetts bekannt, die betreffenden Vorschriften nicht anzuwenden. Nach schriftlicher Bestätigung durch seinen Staatssekretär nahmen die ausländischen Containerschiffe am folgenden Tag ihre Arbeit wieder auf. In den nächsten Wochen soll zwar nicht die gesamte Flag Vessels (Protection) Ordinance, aber die Auflagen für den Containerverkehr unter fremder Flagge, aufgehoben werden.
Bei Erlass der Verordnung vor zwei Jahrzehnten hatte das Land noch überwiegend Rohmaterialien wie Tee, Garn und Jute exportiert. Heute macht fertige Bekleidung 80 Prozent der Exporte aus, und die großen Handelsfirmen erwarten die punktgenaue Einhaltung der Lieferfristen. Außerdem werden Nahrungsmittel exportiert, vor allem Tiefkühlfisch.
Der interkontinentale Seehandel wird von riesigen Schiffen mit Platz für bis zu 6.000 Container abgewickelt. Die Schiffe mit Bangladeshs Exporten fahren wöchentlich ab Singapur. Die Lieferungen etwa nach Rotterdam dürften sich damit, trotz der wenigen Streiktage, um diese Zeitspanne verspätet haben. Die Kraftprobe zwischen ausländischen Schiffseignern und der Regierung kostet nach Schätzungen der Zeitschrift Holiday das von seinen Exporten abhängige Bangladesh mehrere hundert Millionen Dollar.
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