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Um Missverständnisse auszuräumen haben die Produzenten den Film als nichtreligiös deklariert und ließen ihn neben der üblichen Zensur in Mumbai (Bombay) auch durch die Sikh-Zensur des Akal Takht in Amritsar gehen. Da die SGPC den Film jedoch als religiös anstößig empfand, wurde der Film im Punjab nicht zugelassen. In anderen Landesteilen kam er aber trotzdem in die Kinos. Dies führte zu Protesten vor den Kinos, die teilweise von fundamentalistischen Gruppen geleitet wurden. Als Höhepunkt kam es am 22. Mai in den Kinos Liberty und Satyam in Neu Delhi zu Explosionen, bei denen ein Mensch ums Leben kam und mindestens 70 verletzt wurden.
Die SGPC weist jede Schuld zurück und behauptet, dass dies eine "Konspiration sei, um die Sikhs zu diffamieren". Stein des Anstoßes im Streit war der Titel des Films. "Jo Bole So Nihaal, Saat Shri Akaal" lautet eine religiöse Formel der Sikhs. Ebenso riefen Krieger diesen Spruch, bevor sie in die Schlacht zogen. Heutzutage wird er aber auch als Trinkspruch verwendet. Doch die Kritik weitet sich zu einer Moral- und Ethikdiskussion aus: Der Charakter des Helden verführe die Kinder zu falschem Verhalten, hieß es. Besonders da Sunny Deol kein Sikh sei, wäre dies ein Angriff auf die Religion. Als Amitabh Bachchan, der Grandseigneur des indischen Films, im November 2004 im Film "Veer Zaara" ebenfalls einen dem Alkohol zugeneigten Sikh spielte, gab es keinen Protest.
Dass Sikhs sich zu sehr aufgrund äußerlicher Symbole definierten, sieht Valsan Thampu, ein Mitglied des National Integration Council in Indien, als eines der Hauptprobleme dieser Religion an. Die Deutungshoheit über religiöse Texte liegt zumeist in der Hand kleiner Gruppen. Als Folge daraus fordert der Soziologe T.N. Madan einen staatlichen Religionsunterricht an Schulen und am College, den Indien mehr als jedes andere Land nötig habe.
Die Gefahr, dass extremistische Sikhkräfte wieder einen eigenen Staat Khalistan fordern, scheint nicht gebannt. In den 1980er Jahren war es zu Separationsbewegungen im Punjab gekommen. Terroristen hatten sich sich im Goldenen Tempel in Amritsar, dem höchsten Heiligtum der Sikhs, verschanzt. Die Regierung ließ in der "Operation Blue Star" den Tempel stürmen, doch das Betreten des obersten Heiligtums mit Armeestiefeln und den Granatbeschuss auf das zweitwichtigste Gebäude, sehen viele Sikhs noch heute als Ehrverletzung an. Eine Folge daraus war die anschließende Ermordung der Ministerpräsidentin Indira Gandhi durch ihre Sikhleibwächter.
Dass die Polizei als mutmaßliche Täter der Anschläge mit Jaspal Singh und Jagtar Singh Hawara am 8. Juni führende Mitglieder der militanten Babbar Khalsa präsentierte, überrascht vor diesem Hintergrund wenig. Hawara wird verdächtigt, hinter dem Mord an Beant Singh, dem ehemaligen Ministerpräsidenten des Punjab, im Jahr 1995 zu stehen. Vergangenes Jahr war er aus einem Hochsicherheitsgefängnis in seinem Heimatstaat geflohen, wo er auf den Prozess wartete. Nun spürte ihn die Polizei mit seinen Kameraden in einem Vorort Delhis auf, wo sie sich angeblich auf die Flucht ins Ausland vorbereiteten. Bislang wurden eine große Menge Sprengstoff gefunden, während weitere Mitglieder der Babbar Khalsa in der Stadt Kharar (Punjab) gefasst wurden.
In der Presse fragen sich hingegen viele liberale Sikhs, wieso es nicht möglich sei, über die eigene Religion zu lachen, die in ihren Augen eine der liberalsten und menschlichsten Religionen sei. Doch im Zeitalter des Fundamentalismus wird eine einfache Komödie schnell zur Blasphemie.
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