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Weltruhm erlangte er durch seine Geschichten über die fiktive südindische Stadt Malgudi, die als lebendiges Portrait des indischen Alltags gelten. Narayans Bücher sind in zahlreiche Sprachen übersetzt worden. Sein Entdecker und Förderer Graham Greene nannte ihn einmal einen der größten zeitgenössischen englischsprachigen Autoren. Er selbst bezeichnete sich bescheiden als "Geschichtenerzähler".
Narayan wurde am 10. Oktober 1906 in Madras geboren, wo er die ersten 15 Jahre seines Lebens im Haus seiner Großmutter verbrachte. Später ging er nach Mysore, um dort am Maharajah College, der heutigen Universität von Mysore, zu studieren. Nach seinem Abschluß 1930 arbeitete er als Lehrer und Journalist. 1935 erschien sein erster Roman "Swami and His Friends". Es war der Auftakt seiner Malgudi-Saga, die den Großteil seines Werks ausmacht. Für "The Guide" erhielt er 1958 den Sahitya Akademi Award, die höchste indische Literaturauszeichnung. Narayan war Mitglied der Royal Society of Literature und der American Academy of Arts and Letters. Die Verfilmung seiner Kurzgeschichtensammlung "Malgudi Days" (1982) wurde in Indien eine populäre Fernsehserie. 1989 wurde er in die Rajya Sabha, das indische Oberhaus, berufen. Die seltenen Interventionen seines sechsjährigen Abgeordnetendaseins waren den Kinder des Landes gewidmet. Anfang der 1990er Jahre zog er aus gesundheitlichen Gründen zurück nach Madras, die Stadt seiner Kindheit. Dort lebte er mit seiner Tochter, die bereits 1994 starb, und seinem Schwiegersohn bis zu seinem Tod.
Narayan war der erste indische Autor der als Schriftsteller Karriere machte und ausschließlich vom Schreiben leben konnte - auch weil er sich intensiv mit Fragen des Urheber- und Vertragsrechts beschäftigt hatte. Nur der Nobelpreis blieb ihm trotz mehrmaliger Nominierung versagt.
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