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Dadurch solle verhindert werden, dass Hindus fälschlicherweise wegen Vergehen gegen islamische Vorschriften belangt werden. Die Sittenpolizei der Taliban kontrolliert, ob Muslime die Gebetszeiten einhalten und die Männer ihren Bart in der richtigen Länge tragen.
Die Ankündigung der Taliban hat weltweit Empörung und besonders in Indien scharfe Proteste hervorgerufen. Indien forderte internationalen Druck auf die Taliban, um die Aufhebung der Anordnung zu erreichen. Der Sprecher des indischen Außenministeriums erklärte, die geplante Verordnung sei ein weiterer Beweis für die rückwärts gewandte und inakzeptable Ideologie der Taliban.
Bundesaußenminister Joschka Fischer erklärte die Einführung der Kennzeichnungspflicht sei eine "durch nichts zu rechtfertigende, schwerste Diskriminierung einer religiösen Minderheit." Er appellierte an die Staatengemeinschaft gegen "diese eklatante Verletzung der universellen Menschenrechte auf das Schärfste vor[zu]gehen".
Der Generalsekretär der Vereinten Nationen, Kofi Annan, äußerte sich "bestürzt". Eine solche Maßnahme sei ein schwerwiegender Verstoß gegen die Menschenrechte, sagte Annans Sprecher Fred Eckhard in New York. Die UN-Menschenrechtskommissarin Mary Robinson erklärte, die Anordnung erinnere an die Praktiken der Nazis oder die Zustände in Ruanda Anfang der neunziger Jahre, wo sie zu schlimmsten Verbrechen führten.
Auch die USA und die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch verurteilten den Plan. 105 Kongress-Abgeordnete sandten ein Schreiben an US-Präsident George W. Bush, in dem sie ihn aufforderten, international im Kampf gegen die Pläne der Taliban eine Führungsrolle einzunehmen. US-Außenamtssprecher Richard Boucher verurteilte das Vorhaben als "jüngste Unterdrückungsaktion in einer langen Liste abscheulicher Maßnahmen".
Während viele der afghanischen Hindus und Sikhs in der Vergangenheit zu mächtigen und reichen Händlern zählten, machen sie seit der Machtübernahme der Taliban 1996 nur noch knapp ein Prozent der Gesamtbevölkerung aus. Afghanistan ist fast vollständig islamisch, wobei sich 85% zur sunnitischen und 15% zur schiitischen Glaubensrichtung bekennen. Nach offiziellen Zahlen gibt es in Afghanistan, wo für die Konvertierung von Muslimen zum Christentum die Todesstrafe besteht, keine Christen.
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