Beiträge willkommen: suedasien.info versteht sich als vorwiegend deutschsprachiges Informationsportal für die Region Südasien. Wir freuen uns über externe Beiträge zu allen Aspekten der Gesellschaft, Politik, Geschichte und Kultur des Subkontinents bzw. auf die gesamte Bandbreite des vielfältigen und vielschichtigen Lebens in der Region überhaupt. ... [mehr ...]
Call for Papers: Liebe Leserinnen und Leser, in loser Folge möchten wir Spezialisten vorstellen, die langjährig in der und über die Region gearbeitet haben - sowohl im akademischen als auch im nicht-akademischen Bereich - und daher fundierte Einblicke eröffnen können. Ziel ist es dabei entgegen den Trends einer oft schnelllebigen Mediengesellschaft das zumeist Jahre und Jahrzehnte umfassende Schaffen von Wissenschaftlern und Fachleuten in möglichst umfassender Bandbreite sichtbar zu machen, d.h. ein Werk durchaus mit unterschiedlichen Akzentsetzungen, Brüchen oder theoretischen Ansätzen vorzustellen. Die Redaktion freut sich wie immer auf Ihre Vorschläge, Ideen, Anregungen und Mitarbeit an dieser Reihe! ... [mehr ...]
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Der Weg von Porto Alegre nach Mumbai ist für das Weltsozialforum nicht nur geographisch ein großer Sprung. Von der übersichtlichen linken Bastion in Südbrasilien gerät das Forum mitten hinein in eine asiatische Metropole mit ungeheuren sozialen Kontrasten, eine Metropole, in der sich auch Globalisierungsgewinner und -verlierer – Multis und z.B. Scharen »entsorgter« Textilarbeiter – quasi Auge in Auge gegenüberstehen. Und der Spannungsbögen nicht genug: Indien selbst ist ein gewaltiges Laboratorium der Globalisierung. Wobei die Regierung einerseits – etwa auf der WTO-Konferenz in Cancún – den Multis des Nordens Paroli bietet, aber anderseits viele von ihnen im Lande ungehindert gewähren lässt.
Der Sprung auf den Kontinent mit den meisten Armen kann das Weltsozialforum enorm beleben. Während in Porto Alegre vor allem die Bildungseliten Lateinamerikas repräsentiert waren, sind es in Mumbai mit den Dalits auch Zehntausende der Ärmsten der Armen – Opfer traditioneller Ausbeutung, unterdessen häufig auch Opfer der Globalisierung. Der Erfolg des Forums wird nicht danach bemessen werden, wie viele Teilnehmer es hatte, sondern wie intensiv die Aktivisten den Dialog über eine neue Welt mit denen führten, die in der jetzigen ganz unten sind.
Quelle: Der Kommentar erschien am 17. Januar 2004 in der Tageszeitung "Neues Deutschland".
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