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01. August 2002. Kommentare: Politik & Recht - Südasien Phase Zwei

Colin Powell in Indien und Pakistan

Es war wie immer. Indiens Außenminister Yashwant Sinha sagte, die Voraussetzungen für einen Dialog mit Pakistan seien nicht gegeben.

Pakistans Präsident Pervez Musharraf erklärte darauf, es gebe kein Einsickern von Extremisten nach Kaschmir mehr, man müsse daher auch nichts tun. Und Powell folgerte zum Abschluss seiner dritten Reise in die Region folgerichtig: Beiden Seiten hätten ihren Wunsch nach einer friedlichen politischen Lösung der Probleme bekräftigt.

Verzerrte Wahrnehmung? In den an Afghanistan grenzenden nördlichen Stammesgebieten Pakistans haben die USA gerade die zweite Phase ihres "Antiterrorkrieges" eingeläutet. Spezialeinheiten suchen hier zusammen mit lokalen Sicherheitskräften nach mutmaßlichen Al-Qaida-Leuten. Powell hat also gar keine andere Wahl, als die vertrackte Situation in Kaschmir in ein positives Licht zu rücken, denn für die USA wäre eine Eskalation des Konflikts zwischen Indien und Pakistan fatal. Ein Krieg würde die gesamte Region destabilisieren und das ohnehin schon innenpolitisch fragile Pakistan schlagartig vom Partner zum Unsicherheitsfaktor machen. Powells Sorge gilt nicht den Pakistaner, Indern und schon gar nicht den Kaschmiren, sondern vielmehr der Sicherung eigener Interessen und Ansprüche. Und die Menschen der Region sind in diesem Spiel höchstens Statisten.  

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