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Jaswant Singh, der durch sein sehr rationales Auftreten in der Öffentlichkeit und vor allem in privaten Gesprächen keinen Hehl aus seiner Abneigung gegen den fundamentalistischen Anhang der BJP machte, spielte zwischen 1989 bis 1998 im indischen Unterhaus besonders in außen-, sicherheits- und wirtschaftspolitischen Debatten eine herausragende Rolle, die zur wachsenden Akzeptanz der BJP in weiten Kreisen des Bürgertums, der Privatwirtschaft und der Mittelschichten maßgeblich beitrug. Er verfocht seit dem phänomenalen Aufstieg der BJP bei den Wahlen seit 1989 vehement die Auffassung, dass die BJP sich dem In- und Ausland gegenüber als eine "Regierung im Wartestand" mit Kompetenz in Wirtschaftsfragen präsentieren müsse.
Nach seiner Vereidigung als Finanzminister in der ersten, 1996 nur 13 Tage währenden BJP-Minderheitsregierung, vereitelte 1998 die innerhalb der BJP sehr einflussreiche, hindunationalistische Kaderorganisation Rashtriya Swayamsevak Sangh (RSS) in einer Nacht- und Nebel-Aktion seine erneute Vereidigung als Finanzminister, da er diesen Kreisen als weltanschaulich zu liberal, zu weltmarktfreundlich und angeblich als pro-amerikanisch galt.
Jaswant Singh, der sein Lok Sabha-Mandat 1998 nicht verteidigen konnte, leitete für kurze Zeit als stellvertretender Vorsitzender die Planungskommission, bis Vajpayee seinen zwischenzeitlich in das Oberhaus gewählten engen Vertrauten in das vakant gehaltene Außenministerium beförderte. Dort führte er insbesondere die Annäherung an die USA fort, an der er bereits als Unterhändler in den Rüstungskontrollgesprächen mit US-Vizeaußenminister Strobe Talbott maßgeblich beteiligt war.
Anfang Juli 2002 tauschten Singh und Finanzminister Yashwant Sinha überraschend die Kabinettsposten. Damit besetzte Singh letztlich doch den Stuhl, den Premierminister Vajpayee ihm schon 1996 zugedacht hatte.
Privat gilt Singh als äußerst humorvoll, den Freuden des Lebens keineswegs abgeneigt und als Liebhaber klassischer westlicher Musik.
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