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Singh ist in Indien geboren und dort bei Verwandten aufgewachsen. Als er 15 Jahre alt war, baten ihn seine Eltern, zu ihnen in die Philippinen zu kommen. Er sollte sie in ihrem 5-6-Geldverleihgeschäft unterstützen. "5-6" bedeutet, dass jeder Kunde für fünf geliehene philippinische Pesos nach Ablauf einer Woche sechs Pesos zurückzahlen muss. Seit dieser Zeit tingelt er täglich durch die Straßen von Caloocan City, um Geld zu verleihen und bei den Kunden die Rückzahlungen einzusammeln.
Nach Singhs Aussagen lief das Geschäft bisher gut. Damit vertritt er die gleiche Ansicht wie viele andere Inder, die dieser Beschäftigung nachgehen. Nachdem es aber in den vergangen zwei Jahren zu einer Serie von Überfällen auf Inder gekommen ist, denkt er nun jedoch daran, die Philippinen zu verlassen. Im Zuge dieser Angriffe hat es auch einige Todesfälle gegeben, was die indische Regierung dazu veranlasst hat, die philippinischen Behörden um Hilfe zu bitten.
Die Nachrichten über die Angriffe haben auch die indischen Gemeinden in anderen Ländern erreicht und dort zu steigenden Spannungen zwischen im Ausland lebenden Indern und Filipin@s 1 geführt. Im kanadischen Vancouver war eine Filipina dermaßen von den harschen Wortgefechten zwischen den zwei Gruppen in einem Cyberforum alarmiert, dass sie die Frage stellte, welche Orte sie auf jeden Fall vermeiden solle, "wenn ich nicht von Indern umgebracht werden möchte".
Gewiss sind solche Reaktionen auf ungenaue oder falsche Berichte zurückzuführen. So war in einer indischen Tageszeitung beispielsweise zu lesen, dass rund 100 Inder in den vergangenen fünf Jahren in den Philippinen getötet wurden. Nach Angaben des indischen Auswärtigen Amtes wurden in den vergangenen zwei Jahren 19 Inder in den Philippinen getötet. Dies ist auf jeden Fall ein starker Anstieg im Vergleich zu den Vorjahren. Offiziellen Statistiken aus Indien ist ebenfalls zu entnehmen, dass allein im Jahr 2006 circa ein Dutzend Inder in den Philippinen getötet wurden – die höchste Anzahl an Todesfällen von Indern in diesem Jahr außerhalb ihres Heimatlandes, höher noch als die Zahl an Todesfällen in solchen Ländern wie Afghanistan, Irak und Pakistan.
N.S. Kalsi, Beauftragter für Auswärtige Indische Angelegenheiten im Punjab, hat sogar alle stellvertretenden Beauftragten sämtlicher Distrikte der nordindischen Provinz angeschrieben und ihnen empfohlen, die Menschen davon abzubringen, in die Philippinen auszuwandern. "Die Angriffe auf unsere Gemeinde in den Philippinen bereiten uns große Sorgen und wir raten daher allen Indern davon ab, in die Philippinen auszuwandern, wenigstens bis sich die Situation dort verbessert hat", sagte er in einem kürzlich geführten Telefon-Interview.
Die philippinische Nationalpolizei (PNP) räumt ein, dass ihre statistischen Daten ungenau sind und aufgrund dessen nicht mit denen der indischen Behörden übereinstimmen. Dennoch weisen Polizei- und Nachrichtenberichte eindeutig darauf hin, dass sich die Übergriffe gegen Inder mehren. Im Jahr 2005 gab es entsprechend der Polizeistatistik nur drei Gewalttaten gegen Inder, doch diese Zahl stieg im Jahr 2006 mit 13 Straftaten sprunghaft in die Höhe. Von Januar bis Juni 2007 registrierte die PNP bereits acht Fälle mit Indern als Opfern.
Örtliche Behörden stimmen mit einigen indischen Staatsangehörigen überein, dass indische Landsleute hinter den Mordfällen stecken, um auf diese Weise Konkurrenten aus dem Weg zu räumen. Die indische Regierung selbst behauptet, dass einige Inder sich in die Garde der Chinesen und Filipinos eingereiht hätten, die in Entführungen und Erpressungen verwickelt seien und versucht auf diese Weise, den plötzlichen Anstieg von Angriffen aus dem Hinterhalt und Entführungen von Indern zu erklären. Doch niemand zweifelt daran, dass Filipin@s bei diversen Angriffen die Täter waren.
"Viele Familien werden zerstört", sagt Bhagwant Rai Bansal, Präsident von Khalsa Diwan Inc., der ältesten und größten indischen Organisation in den Philippinen. Mitglieder von Khalsa Diwan sind bereits Raubüberfällen und Angriffen aus dem Hinterhalt zum Opfer gefallen.
Opfer sind für gewöhnlich diejenigen, die dem 5-6-Geldverleihgeschäft nachgehen. Die für diesen Bericht interviewten Inder behaupten selbst, dass die Geldverleiher einfache Zielscheiben seien. Sie sind auf ihren Motorrollern auf jeder stark bevölkerten Straße und jedem Markt einfach auszumachen. Verschlimmernd kommt hinzu, dass ihr täglicher Arbeitsablauf vorhersehbar ist.
Es ist gerade einmal zwei Wochen her, dass ein 50-jähriger indischer Geldverleiher in Raj Singhs Nachbarschaft überfallen wurde. Zwei Filipinos näherten sich dem Inder am helllichten Tag, zogen eine Waffe und riefen "Überfall". Einer der Männer versuchte, ihm sein Handy abzunehmen, während der andere sich über seinen Rucksack hermachte. Dem Geldverleiher gelang es wegzulaufen, obwohl einer der Angreifer mit einer Waffe auf ihn schoss.
Polizeilichen Angaben zufolge werden ähnliche Vorfälle aus Zambales, Bulacan und Nueva Ecija berichtet. Es gab auch Geiselnahmen von Indern mit Lösegeldforderungen angefangen von 60.000 Pesos (960 Euro) bis hin zu einem Fall von zwei Millionen Pesos (circa 32.000 Euro). In den ersten vier Monaten des Jahres 2006 stieg die Anzahl an Geiselnahmen um 70 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Bei der Mehrzahl der Entführten handelte es sich um Inder, die im Geldverleihgeschäft tätig sind. Dann gibt es noch die Attentate, bei denen die Polizei davon ausgeht, dass sie vorwiegend von einer bestimmten Gruppe von Indern gegen Geschäftskonkurrenten ausgeführt werden.
Der Sprecher des Ministeriums für Auswärtige Indische Angelegenheiten (MOIA) in Indien, Ajit Kumar, sagte, dass das Ministerium die Angriffe auf Inder mit der philippinischen Regierung erörtert hätte. "Die philippinische Regierung hat uns zugesichert, die Sicherheit von Indern zu gewährleisten und die Schuldigen zu bestrafen", so der Sprecher des Ministeriums.
Die in den Philippinen lebenden Inder klingen jedoch weniger überzeugt. Dies liegt hauptsächlich daran, dass Verbrechen gegen Mitglieder ihrer Gemeinde in der Regel nicht aufgeklärt werden. Von den 24 von 2005 bis Juni 2007 an Indern verübten und polizeilich registrierten Verbrechen (Diebstähle, Überfälle, Geiselnahmen, Messerstechereien, Morde usw.) sind 15 Fälle ungelöst, und die Verdächtigen befinden sich weiter auf freiem Fuß. Auf die Frage, warum die Mehrzahl der Fälle ungelöst sei, antwortete die Polizei, dass sie in der Regel nach dem Prioritätenprinzip arbeite.
Darüber hinaus gibt es nur eine unvollständige Liste über Verbrechen gegen Inder, da einige indische Opfer offensichtlich illegale Einwanderer sind und daher auf eine offizielle Meldung des Tatbestandes verzichtet haben. Doch auch die behördlich gemeldeten indischen Opfer sagten, dass sie im Ernstfall nicht zur Polizei gehen würden, da man ihnen ohnehin kaum Beachtung schenken würde.
"Wenn du dich beschwerst, bekommst du von der Polizei zu hören: Vielleicht hast du viel Geld, doch du bist am Leben, also mach, dass du rauskommst", sagt ein in Manila wohnender Inder. "Also verhalten wir uns ruhig. Wir sind auf uns allein gestellt."
Nichtsdestotrotz ist die indische Gemeinde in den Philippinen in Zahlen gemessen ziemlich groß. Schätzungen der indischen Botschaft zufolge beträgt die Zahl der in den Philippinen lebenden Inder 28.000, wenngleich die Einwanderungsbehörde von 20.215 registrierten Indern spricht. Die Mehrzahl der Inder in den Philippinen sind entweder Punjabis oder Sindhis, geschichtlich bekannt als städtische Kaufleute und Händler.
Der Schriftstellerin Anita Raina Thapan zufolge kamen sowohl Sindhis als auch Punjabis gegen Ende des 19. Jahrhunderts in die Philippinen. Die Punjabi-Immigranten, die mehrheitlich Bauern waren, verdingten sich zuerst als Verkäufer oder Wachmänner, schreibt Thapan in ihrem Buch The Philippines as Home: Settlers and Sojourners in the Country. Erst später begannen sie mit dem 5-6-Geldverleihgeschäft. Wer sich dieses Finanzierungsprogramm ausgedacht hat ist nicht bekannt. Doch es hat sich lukrativ genug entwickelt, um immer mehr Inder in das Land zu locken.
Offizielle Angaben belegen, dass sich viele indische Immigranten Mitte der 1990er Jahre registrieren ließen (die Zahl der Registrierungen stieg von 503 im Jahr 1994 auf 3.141 im Jahr 1995). Dies lag zum Teil daran, dass infolge des Gesetzes zur sozialen Integration von Ausländern, "illegalen Fremden" ein legaler Aufenthaltsstatus garantiert wurde. Ein weiterer sprunghafter Anstieg an Registrierungen war von 2001 bis 2003 zu verzeichnen, als der Mehrzahl der Antragsteller befristete Aufenthaltsvisa erteilt wurde. Im vergangenen Jahr haben sich allerdings nur noch 110 Inder die Mühe gemacht, sich bei der Einwanderungsbehörde registrieren zu lassen. Einige Beobachter sehen die Gründe hierfür in den Angriffen auf Inder, doch die Einwanderungsbehörde ist der Ansicht, die sinkende Zahl der Registrierungen sei auf die Einführung der I-Karte zurückzuführen, einer Chipkarte, die das Registrierungszertifikat für Ausländer in Papierform abgelöst hat. Interessanterweise stieg die Zahl der indischen Ankömmlinge von 26.894 im Jahr 2005 auf 28.824 im Jahr 2006, was einem Anstieg von sieben Prozent entspricht.
Es ist unklar, ob Inder aufgrund ihrer Herkunft zu Zielscheiben werden – dies gilt zumindest für die Fälle, in denen es sich um lokale Täter handelt. Dennoch glauben einige Inder, dass ihre Herkunft der Grund ist, warum die Polizei den Übergriffen nicht die Aufmerksamkeit zollt, die sie eigentlich verdienen. Von Oktober 2005 bis Januar 2006 hat eine britische Rundfunkgesellschaft eine Umfrage durchgeführt. Dieser Umfrage zufolge haben 57 Prozent der befragten Filipin@s eine "überwiegend negative" Sichtweise zu Indiens Einfluss in der Welt, womit die Philippinen das einzige Land (von 33 Nationen) ist, in dem "eine dermaßen ungünstige Einstellung vorherrscht".
Auf einer Nachrichten-Internetseite in Indien ist mittlerweile zu lesen, dass Filipin@s auf indische Geldverleiher schlecht zu sprechen seien. Allerdings schreibt man dies den "Negativschlagzeilen" der örtlichen Medien zu, obwohl Berichte über Inder und deren Angelegenheiten selten im philippinischen Fernsehen zu sehen sind. Über die Morde wird in der Tat zu wenig berichtet.
Was jedoch in einigen Zeitungen zu lesen ist, sind die Ansichten solcher Leute, wie des ehemaligen stellvertretenden Fraktionschef der Opposition, Rolex Suplico, die allerdings nicht dazu angetan sind, die Beziehungen zwischen Indern und Filipin@s zu verbessern. Im vergangenen Jahr sagte Suplico, er befürchte, dass sich die Philippinen eines Tages in eine "Bombay'sche Republik" verwandeln könnten und drängte die Behörden, eine Bestandsaufnahme sämtlicher in den Philippinen lebender Inder zu machen und diejenigen zu deportieren, die sich illegal hier aufhielten oder "unerwünscht" seien.
"(Sie sind) überall, unterhalten ihr 5-6-Geldverleihgeschäft und beuten unsere Leute aus", äußerte er sich gegenüber einer Gruppe von Reportern. "Wir müssen die Motorrad fahrende Bombay'sche Invasion stoppen."
Es gibt Filipin@s, die das 5-6-Geldverleihgeschäft als Wucherei ansehen, denn die Zinsen sind zu hoch. Während die Zentralbank das Wuchergesetz im Jahr 1983 außer Kraft setzte, indem sie die Beschränkungen der Zinsobergrenze aufhob und den Parteien erlaubte, einen Zinssatz frei zu vereinbaren, entschied der Oberste Gerichtshof, dass ein Jahreszins von 66 Prozent oder 72 Prozent überhöht und exorbitant sei. Die 5-6-Geldverleiher verlangen zehn Prozent pro Monat oder 120 Prozent im Jahr.
Es hat den Anschein, dass die indischen Geldverleiher nur deshalb zur Zielscheibe werden, weil sie Bargeld mit sich tragen und die Täter wissen, dass die Betroffenen den Vorfall mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht der Polizei melden. Opfer eines Überfalls zu sein, ist für die Geldverleiher nichts Neues. Einige Beobachter haben die Theorie aufgestellt, dass aufgrund der hohen Zinsen, die die 5-6-Geldverleiher verlangen, auch ein Körnchen von "Vergeltung" in den Überfällen stecken könnte.
Philippinische Mikrokreditnehmer scheinen sich an diesen Zinssätzen jedenfalls nicht zu stören, da ihnen grundsätzlich nur wenige Kreditquellen offen stehen. Filipin@s ziehen indische Geldverleiher auch manchmal ihren nationalen Pendants vor. Die indischen Geldverleiher – mehrheitlich Männer – gelten bei ihren Kreditnehmern als diskreter. Philippinische Geldgeber sind in der Regel Frauen, die dazu neigen, über ihre Kunden zu tratschen.
Eine Gemüse- und Fischverkäuferin in Caloocan sagt, dass indische Geldverleiher Verständnis gegenüber Kunden zeigten, die nicht in der Lage seien, ihre Rückstände pünktlich zu zahlen. Sie führt weiter aus, dass sie sich alle zwei Monate bei einem indischen Geldverleiher mit frischem Kapital versorgt. Für einen Kredit in Höhe von 5.000 Pesos muss sie täglich 100 Pesos Zinsen zahlen. An Tagen, an denen sie nur 300 Pesos einnimmt, kann sie ihre täglichen Rückzahlungen nicht leisten. Doch nach ihrer Aussage nimmt der indische Geldverleiher kaum Notiz davon und macht auch keine Szene.
Die Inder sind jedoch klüger geworden, meinen einige Gewohnheitskreditnehmer. Die Geldverleiher testen die Zuverlässigkeit ihrer neuen Kunden, indem sie sie dazu bringen, angebotene Waren, wie zum Beispiel einen Schirm, oder einen elektrischen Ventilator zu kaufen. Diese Waren sind in der Regel mit einem Preisaufschlag von 100 Prozent oder mehr versehen. Die Zahlungsmethode ist einfach: Es wird eine tägliche Rückzahlung von nur 20 Pesos vereinbart, bis die Ware abbezahlt ist. Wenn der neue Kunde es schafft, diesen Betrag wenigstens zwei Wochen lang aufzubringen, so befindet ihn der indische Geldverleiher für kreditwürdig.
Andere Inder sind heutzutage dazu übergegangen, von einem Anwalt unterzeichnete Schuldscheine für neue und umherziehende Kunden auszustellen. Raj Singh wendet diese Praxis ebenfalls an. Vorher, so sagt er, basierte alles nur auf Vertrauen.
In Caloocan, dem Geschäftsgebiet von Raj Singh, sympathisieren Kleinkreditnehmer in der Regel mit den Indern, weil sie immer dann Geld bereitstellen, wenn es am nötigsten gebraucht wird. Mari Kondo, Professorin am Asian Institute of Management ist sogar der Ansicht, es sei den indischen Geldverleihern zu verdanken, dass sich die philippinischen Verkäufer während der Finanzkrise von 1997 über Wasser halten konnten. Die Geldverleiher stellten Finanzmittel aus Indien bereit, wo die Rupie nur minimal in Mitleidenschaft gezogen war, schrieb sie 2003 in einem Bericht. "Indische 5-6-Geldverleiher", argumentiert Kondo, "können für die philippinische Gesellschaft ein Gewinn sein, vor allem in wirtschaftlich schlechten Zeiten."
Dhilip Budhrani, Vizepräsident der indischen Handelskammer, ist ebenfalls der Ansicht, dass Punjabis im Geldverleihgeschäft von Nutzen seien. Er sagt auch, dass Inder in den Philippinen niemals als Außenseiter behandelt wurden. "Die Inder sind schon so lange hier", so Budhrani. "Sie haben sich sehr gut in die Gemeinschaft integriert."
Bhagwant von Khalsa Diwan meint, dass die Inder normalerweise gute Beziehungen zu den Filipin@s unterhielten. Er und seine Familie leben seit den 1970er Jahren in den Philippinen. Doch genau wie Raj Singh denkt er mittlerweile darüber nach, ob es sich angesichts der wachsenden Zahl an Überfällen auf Mitglieder ihrer Gemeinde noch lohnt hier zu bleiben.
Dennoch versichert ein Inder, der nicht namentlich genannt werden möchte, dass viele indische Immigranten die Philippinen nicht verlassen werden. "Inder haben in den Philippinen ein besseres Einkommen als in Indien", erklärt er. "Sie nehmen ein großes Risiko auf sich, wenn sie hierher kommen, aber sie sagen, was soll's – wenn es geschehen soll, dann soll es halt geschehen. Sterben müssen wir ohnehin irgendwann."
[ 1 ] Im Begriff Filipin@s steht das @-Symbol für die Buchstaben o und a. Mit dieser Schreibweise sollen beide Geschlechter bezeichnet werden: Männer (Filipinos) und Frauen (Filipinas).
(Der Beitrag ist Bestandteil der in einer Kooperation des Südasien-Informationsnetz mit der südostasien-Informationsstelle am Asienhaus Essen erschienen Ausgabe der Zeitschrift südostasien 4/2007)
Quelle: Dieser Artikel erschien am 6. August 2007 beim Philippine Center for Investigative Journalism (PCIJ) und wurde von Cornelia Müller aus dem Englischen übersetzt.
Dieser Beitrag gehört zum Schwerpunkt: Südasien und Südostasien .
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