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06. August 2002. Nachrichten: Politik & Recht - Sri Lanka Unterstützung für den Verhandlungskurs des Premiers in den USA

Bei seinem Besuch in den Vereinigten Staaten warb Premierminister Ranil Wickremesinghe um Unterstützung für den Friedensprozess auf der Insel. Präsident Bush versprach, er vertraue auf Wickremesinghes Führung, seine Regierung werde von einer Einmischung in den Konflikt weiterhin absehen.

"I trust your leadership and judgement and I am behind you" - So hatte George W. Bush nach eigener Aussage noch keinen seiner Kollegen gepriesen. Wickremesinghe bedankte sich für das Lob, verwies jedoch auf die Notwendigkeit weiterer Unterstützungszahlungen der USA, um seine Vorhaben umsetzen zu können.

Einen Tag zuvor hatte der Premier in einer Rede im Woodrow Wilson International Center in Washington deutlich darauf hingewiesen, dass sich der Konflikt in Sri Lanka vom internationalen Terrorismus unterscheide. Während die Köpfe hinter den Anschlägen vom 11. September Ungerechtigkeit und Armut nur zur Legitimation ihres persönlichen Hasses benutzten, und deshalb auch militärisch zu bekämpfen seien, könne der Konflikt in Sri Lanka nur friedlich gelöst werden. Ungerechtigkeiten gegen eine gesamte Volksgruppe und Armut seien reale Ursachen, die keine der großen Parteien in den letzten beiden Jahrzehnten angegangen sei und die zur schrittweisen Eskalation geführt hätten. Die LTTE sei zwar eine terroristische Gruppe, aber erst Ergebnis dieses Konflikts.

Im US-Senat war derweil eine Resolution zur Unterstützung des Friedensprozesses verabschiedet worden.

Amerikanische Investitionen und Kredite des Währungsfonds

Bei dem Besuch waren auch Vorbereitungen zu einer Handels- und Investitionsvereinbarung abgeschlossen worden. Das Trade and Investment Framework Agreement (TIFA) sieht Erleichterungen für amerikanische Investitionen vor und soll schon bald verabschiedet werden. Sri Lankas Regierung möchte die Insel zu einem Einfallstor amerikanischen Wirtschaftsengagements in Südasien machen, insbesondere für den riesigen indischen Markt, der bei weitem nicht so liberalisiert ist wie der Sri Lankas.

In einem Gespräch in der Washingtoner Zentrale des Internationalen Währungsfonds (IWF) konnte der Premier dessen Chef Horst Köhler zwar keine Kreditzusagen entlocken, wurde jedoch in seinen Hoffnungen auf Zusagen im September bestärkt. Der IWF sehe die wirtschaftliche Talfahrt der letzten Jahre mit großer Sorge, begrüße jedoch den klaren Richtungswandel seit der Amtsübernahme Wickremesinghes. Diesem werde die Organisation mit einigen günstigen Entscheidungen im nächsten Monat Rechnung tragen, so ungenannte IWF-Quellen.

Quellen

Die Rede Wickremesinghes im Woodrow Wilson International Center dokumentiert The Island am 24.7.2002 gekürzt.

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