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08. August 2002. Nachrichten: Natur & Umwelt - Südasien Südasien von verheerende Unwettern heimgesucht

Die seit Wochen andauernden heftigen Monsunregenfälle haben in Indien, Bangladesch und Nepal inzwischen katastrophale Ausmaße erreicht. Nach Presseinformationen seien bei den diesjährigen Überschwemmungen bis heute allein in Indien mehr als 420 Menschen von Flutwellen in den Tod gerissen worden, etwa sechs Millionen Menschen seien obdachlos. Ebenso viele Obdachlose haben die Behörden in Bangladesch registriert. Dort verloren 28 Menschen durch die Fluten ihr Leben.

Im indischen Bundesstaat Rajasthan starben sechs Menschen, als dort nach einer langen Dürreperiode heftiger Regen einsetzte. Im Osten des Staates Bihar hat es zwei Mal so viel geregnet wie sonst zu dieser Jahreszeit. Hier sollen über 200 Menschen ertrunken sein, während Hunderttausende Bewohner auf Dächern, Deichen und Hügeln tagelang ohne sauberes Wasser ausharren mussten.

In nordöstlichem Unionsstaat Assam haben 600.000 Menschen noch immer keinen Zugang zu gesundem Trinkwasser, die medizinische Versorgung sei zusammengebrochen, hieß es. Am schwersten betroffen ist die Region Dhemaji, wo bisher 13 Menschen starben. Eine Million Menschen sind noch auf der Flucht vor den Wassermassen.

Nach Behördenangaben sind 7,5 Millionen Hektar Land in Indien unter Wasser gesetzt worden, die Schäden in der Landwirtschaft belaufen sich auf umgerechnet etwa 270 Millionen Euro.

Im Norden von Bangladesch mussten 50.000 Menschen auch die Notunterkünfte verlassen, in die sie vor den Wassermassen geflüchtet waren. Insgesamt sind in dem Land den Behörden zufolge mehr als eine halbe Million Häuser und 3.500 Schulen zerstört sowie 3.000 Kilometer Straßen und etliche Brücken weggespült worden. Mehr als 800.000 Hektar Reisanbaufläche fielen der Flut zum Opfer. In die Hauptstadt Dhaka haben sich mehr als eine Million Menschen geflüchtet, doch selbst dort können sie sich in den niedrig gelegenen Gebieten nur noch mit dem Boot vorwärts bewegen.

Und auch Nepal haben schwere Monsunregenfälle seit Mitte Juli zahlreiche Überschwemmungen und Erdrutsche ausgelöst. Medienberichten zufolge ist in dem Himalaya-Königreich die Zahl der Toten durch Überflutungen und Erdrutsche mittlerweile auf 332 gestiegen.

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