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Unter ihnen befand sich auch der aus Jemen stammende Ramzi bin ash-Shibh (Binalshibh), der weltweit als Terrorist gesucht wird. Die pakistanischen Sicherheitskräfte wurden in Zusammenarbeit mit US-amerikanischen Geheimdiensten durch ein Telefonat über ein Satellitentelefon auf eine Wohnung in der Millionenstadt aufmerksam. Die folgende Razzia entwickelte sich zu einer dreistündigen Schiesserei bei der zwei Menschen starben und mehrere verletzt wurden. Als sich die Männer ergaben und abgeführt wurden, wusste die Polizei noch nicht, dass sich unter den acht Jemeniten, einem Ägypter und einem Saudi auch Ramzi Binalshibh befand.
Er hatte in Hamburg mit Mohammed Atta, dem mutmaßlichen Kopf der Flugzeugentführer vom 11. September, zusammengewohnt. Kurz vor den Anschlägen in New York und Washington setzte sich der 30-jährige aus Deutschland ab. Noch zwei Tage vor der Verhaftung strahlte der arabische Fernsehsender Al-Jazira ein Interview mit Binalshibh aus, in dem dieser die Strategie der Al-Qaida darlegte. Nach Angaben von Al-Jazira war das Interview bereits im Juni aufgenommen worden. Im Namen der Organisation bekannte er sich auch erstmals öffentlich zu den Terroranschlägen auf den amerikanischen Zerstörer USS Cole im Hafen von Aden und auf die Botschaften der USA in Kenia und Tansania bei denen über 220 Menschen starben und 5.000 verletzt wurden. Für seine Ergreifung war eine Belohnung von über 25 Millionen Euro ausgesetzt.
Am 17. September wurden die Verhafteten von den pakistanischen Behörden an die USA übergeben und noch am selben Tag auf eine ungenannte amerikanische Militärbasis ausgeflogen. Die Bush-Administration hat noch nicht entschieden, ob sie den Jemeniten vor ein militärisches oder ein ziviles Gericht stellen will. Vermutlich zieht sie es vor, mit ihm entsprechend gefangenen Taliban zu verfahren. In diesem Falle würde er über längere Zeit hinweg an einem Ort außerhalb der USA und ohne Kontakt mit der Außenwelt verhört werden. Mit dem gleichen Transport schafften die amerikanischen Behörden am Dienstag noch vier weitere Personen aus Pakistan, die bei der Razzia festgenommen worden waren. Einer von ihnen soll der Bruder eines Arabers namens Khallad sein, den amerikanische Ermittler als Drahtzieher des Anschlags auf das Kriegsschiff USS Cole in Jemen vor vier Jahren betrachten.
Vor der Auslieferung verlautete aus amerikanischen Regierungskreisen, dass ermittelt werde, ob einige der verhafteten Männer etwas mit der Entführung und Ermordung des amerikanischen Journalisten Daniel Pearl zu tun haben. Pearl war Anfang des Jahres bei Recherchen in Pakistan verschleppt und getötet worden. Falls eine Beteiligung der Verhafteten nachgewiesen würde, wäre das der erste Beweis für eine Verwicklung von Al-Qaida in dem Fall.
Pakistans Militärmachthaber und Präsident Pervez Musharraf, der sich zum Zeitpunkt der Verhaftung an der Uno-Generalversammlung in den USA aufhielt, hat seinen Sicherheitskräften zu dem "Fang" gratuliert. Der Zeitpunkt der Verhaftungen kam ihm sicher sehr recht, da sich die internationale Kritik an seinem autokratischen Gebaren und seiner harten Kashmirpolitik verschärfte. Nun bot sich ihm die Möglichkeit, die zentrale Rolle Pakistans in der Terrorbekämpfung herauszustreichen.
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