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Die konservative indische Gesundheitspolitik reagiert kaum - einen Vorstoß machte jüngst Premierminister Vajpayee.
Im Bericht der NACO heißt es weiterhin, dass in mehreren indischen Bundesstaaten mehr als 1% der schwangeren Frauen mit HIV infiziert sind. Der Virus verbreitet sich nach Aussage der NACO nicht nur unter den sogenannten Risikogruppen, sondern in der gesamten Gesellschaft. Nicht nur die Städte, sondern auch die ländlichen Gebiete seien inzwischen betroffen.
Indien hat nach Südafrika die zweithöchste Rate an HIV-Infizierungen. Dieses traurige Ergebnis ist nach Ansicht der Vereinten Nationen vor allem mit der gesellschaftlichen Ignoranz, die dem Thema entgegengebracht wird, zu erklären. Konservative Gruppen lehnen jegliche Art der Verhütung ab, aus Furcht, dass dadurch Promiskuität gefördert werden könnte. Sie üben diesbezüglich auch Druck auf die Regierung aus. Aber nicht nur von konservativer Seite wird das Thema bzw. die Frage, wie man einer Erkrankung vorbeugen könne, gemieden.
Das Bewusstsein, dass durch die Benutzung von Kondomen die Möglichkeit einer Übertragung der Krankheit beim Sex sehr viel unwahrscheinlicher gemacht wird, ist nur bei wenigen Indern vorhanden. Nach Aussagen der indischen Kondomindustrie assoziieren die meisten Konsumenten den Gebrauch von Kondomen nur mit der Vermeidung ungewollter Schwangerschaften. Problematischer als diese einseitige Denkweise ist aber die Tatsache, dass das Benutzen von Kondomen in vielen Haushalten generell ein Tabuthema ist. Das wird auch an den Verkaufszahlen der Unternehmen, die in den letzten zwei Jahren gefallen sind, deutlich.
Den Warnungen der Vereinten Nationen, dass ohne eine Intensivierung entsprechender Vorbeugungsprogramme die Zahl der indischen HIV-Infizierten in den nächsten Jahren auf zehn Millionen steigen könnte, sowie die kontinuierliche Aufklärungsarbeit weiterer Organisationen fanden Ende Juli 2003 endlich Gehör. Über eintausend Politiker aus ganz Indien sowie Vertreter der Vereinten Nationen und Angehörige verschiedener Nichtregierungsorganisationen trafen sich zu einer zweitätigen Konferenz in Delhi, um das Thema zu diskutieren.
Indiens Premierminister Atal Behari Vajpayee rief die Tagungsteilnehmer sowie seine Mitbürger zu einem gemeinsamen Vorgehen gegen Aids auf. Er führte aus, dass Fragen der öffentlichen Gesundheit in Indien normalerweise keinen Platz in den Parteiprogrammen hätten und forderte die anwesenden Politiker auf, größere Aufmerksamkeit auf den Gesundheitsschutz zu richten.
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