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31. Oktober 2000. Nachrichten: Wirtschaft & Soziales - Afghanistan Warnungen vor Hungersnot in Afghanistan

Am 27. Oktober warnte das World Food Programme (WFP), eine Unterorganisation der Vereinten Nationen, in einem eindringlichen Appell an die internationale Gemeinschaft vor einer schweren Hungersnot in Afghanistan. Ein Sprecher der Organisation erklärte, daß bis zu einer Millionen Menschen vom Hungertod bedroht seien, falls internationale Hilfe ausbleibe.

Die Ernteausfälle durch Bürgerkrieg und die schlimmste Dürre, die Afghanistan in den letzten drei Jahrzehnten erlebte, betreffen etwa 12 Millionen Menschen. In dem Land leben etwa vier Fünftel der Bevölkerung in Subsistenzwirtschaft und sind direkt abhängig von den Früchten ihrer Felder. Da viele Haushalte ihre letzte Habe bereits veräußert haben, um Lebensmittel zu kaufen, droht ihnen akute Nahrungsmittelknappheit bis zur nächsten Ernte im Juni 2001. In den letzten Monaten haben zahlreiche Familien aus Not ihre Heimat Richtung Pakistan verlassen, wo sie in der North Western Frontier Province auf Hilfe in den Lagern hoffen, in denen bereits drei Millionen afghanische Flüchtlinge leben.

Das WPF strebt an, in den Gebieten, die am schlimmsten von der Hungersnot betroffen sind, die nötigste Hilfe zu organisieren. Bereits heute ist sie größter Nahrungsmittelhilfegeber. Sie beklagte aber, daß sie nur über die Hälfte der benötigten Mittel verfüge und ihre Ressourcen spätestens im Februar aufgebraucht seien, so daß sie nun eine Verschlechterung der Lage über den Winter fürchtet.

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