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Ein Fahrgastansturm, der dem Eisenbahnnetz seine Kapazitätsgrenze aufzeigte, war bereits abzusehen: In den Tagen vor Diwali, einem der bedeutendsten Hindu-Feste, und dem Id-Fest zum Ende des muslimischen Fastenmonats Ramadan, vervielfacht sich alljährlich die Zahl der Reisenden. Zudem war durch das Chhat-Fest, das im Osten Indiens als eines der bedeutensten Hindu-Feste gilt, der Zugverkehr hoffnungslos überlaufen. Die zuständigen Polizeibehörden warnte daher die nordindische Bahngesellschaft (Northern Railways) vor möglichen Gefahren durch ein Gedränge auf dem Bahnhof New Delhi bereits vorab. Der Bahnhof ist einer der Hauptknotenpunkte des nordindischen Einsenbahnnetzes.
Die Polizei hatte die Eisenbahngesellschaft aufgefordert, die Umsteigezeiten der Züge zu verlängern. Der erwartete Menschenauflauf hätte durch eine Entzerrung der Züge auf weiter voneinander liegende Bahnsteige eingedämmt werden können. Northern Railways verwies darauf, bereits über 100 Sonderzüge eingesetzt zu haben und warf der Polizei vor, tatenlos bei dem Getümmel zugeschaut zu haben. Der Zeitabstand zwischen den Zügen, zu dem die Unglücks-Treppe führte, betrug gerade einmal 15 Minuten, was angesichts indischer Ausstiegs-, Verlade- und Einstiegszeiten sehr knapp ist.
Während sich beide Seiten gegenseitig die Verantwortung für das Unglück zuschoben, kündigte Eisenbahnminister Laloo Prasad Yadav Kompensationszahlungen von 100.000 Rupien (knapp 1.900 Euro) für die Hinterbliebenen an. Beobachter sehen hinter seiner Ankündigung allerdings vor allem politisches Kalkül, da zu Beginn des nächsten Jahres in seinem Heimatstaat Bihar gewählt wird.
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