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Die sich ausbreitende Panik in weiten Teilen der Bevölkerung schien unvermeidlich. Sie folgte den Vormittagstunden des 17. August 2005, als in fast allen Distrikthauptstädten Sprengsätze zündeten. Der Terror kostete mindestens zwei Menschen das Leben - ein minderjähriger Jungen in Savar außerhalb von Dhaka starb sofort und ein Rickshaw-Fahrer im Distrikt Chapainababganj, verstarb an den Folgen seiner Verletzungen. Es gab weit über 200 Schwerverletzte zu beklagen, die in Krankenhäusern behandelt werden mussten. Die Sicherheitsbehörden verhängten nach der Serie von Bombenanschlägen die höchste Sicherheitsstufe. Staatliche Sicherheitskräfte verwandelten wichtige öffentliche Plätze und so genannte strategische Schlüsselpunkte in Hochsicherheitstrakte.
Die fast zeitgleichen Explosionen fanden an belebten Plätzen, Regierungsgebäuden, Gerichtsgebäuden und Flughäfen statt. In der Hauptstadt Dhaka zündeten zwischen 11 Uhr und 11:30 Uhr mehrere Sprengsätze. Wenngleich Sprengstoffexperten zufolge die Bomben meist handgefertigt und entsprechend primitiv waren, verdeutlichten die Ereignisse eine dramatische Entwicklung in dem südasiatischen Land.
Oppositionelle Stimmen und ausländische Hilfsorganisationen haben in der Vergangenheit mehrfach ein entschlossenes Vorgehen der Regierung gegen die religiösen Extremisten im Land gefordert. Politische Beobachter hatten bereits wiederholt vor den Verboten einiger Gruppen in jüngerer Vergangenheit, die erst durch massiven ausländischen Druck auf die Regierung unter Premierministerin Khaleda Zia zustande kamen, stets auf die ideologische Nähe - wenn nicht gar Zusammenarbeit der regierenden Bangladesh Nationalist Party (BNP) und des islamistischen Lagers hingewiesen. Anfängliche Vermutungen verschiedener hoher Sicherheitsbeamter, demzufolge religiöse Extremisten Urheber des Terrors seien, bestätigten sich dann auch umgehend. In bei einigen Sprengsätzen hinterlegten Flugblättern in Arabisch und Bangla bekannte sich seit Februar 2005 verbotene islamisch-extremistische Organisation Jamaat-ul-Mujahideen Bangladesh (JMB) zu den Aktionen. Die Gruppe rief darin die Regierung zur Einführung islamischen Rechts im Land auf. Zudem wurde die Gemeinschaft der Muslime (Arabisch: Ummah) in den Flugblättern aufgefordert sich der Mission anzuschließen, um in dem Land schnellstmöglich in eine Islamische Republik zu errichten. Die Premierministerin verkürzte ihren Besuch in der Volksrepublik China und kehrte nach Dhaka zurück.
Ein hoher, nicht namentlich genannter, Inland-Geheimdienstmitarbeiter erklärte in einem Gespräch mit der Tageszeitung The Bangladesh Observer, dass mehr als 200 ausgebildete Kader der Jamaaet-ul Mujahedin die Anschläge ausgeführt hätten. Der umgehende Ruf nach mehr Sicherheit führte dazu, dass die paramilitärischen Bangladesh Riffles in einer gemeinsamen Operation mit der Sondereinsatztruppe vom Rapid Action Battalion (RAB) landesweit am Folgetag bereits über 50 verdächtige Personen verhafteten. Wenngleich Innenminister Lutfuzzaman Babar erstmals die Existenz militanter islamistischer Organisationen einräumte, konnten weder die Polizei noch andere Sicherheitsdienste bisher die Hintermänner verhaften.
(Aus dem Englischen übertragen von Christoph S. Sprung)
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