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31. Dezember 2007. Nachrichten: Indien - Politik & Recht Keine 'Stille Nacht'

An Weihnachten brennen Kirchen in Zentralorissa

Mindestens acht Menschen sterben bei kommunalistischen Gewaltexzessen zwischen Hindu-Nationalisten und Christen in Orissa.

Alles andere als friedlich verliefen die Weihnachtsfeiertage im entlegenen und mehrheitlich von Adivasis (Stammesbevölkerung) bewohnten Kondhmal Distrikt des mittelindischen Unionsstaates Orissa. Nach Berichten indischer Zeitungen wie The Hindu und Times of India seien acht Personen bei Auseinandersetzungen zwischen hindu-nationalistischen Gruppen einerseits, insbesondere dem seit längerem in der Gegend aktiven Welthindurat (Vishwa Hindu Parishad), und Christen andererseits getötet worden. Zudem gingen schätzungsweise bis zu 55 Kirchen sowie andere Gebäude in dem als rückständig geltenden Distrikt in Flammen auf.

Auch ein Besuch von Naveen Pattnaik, Ministerpräsident der seit einiger Zeit durch ökologisch und sozial umstrittene Industrieprojekte sowie maoistische Guerillakämpfe in die Schlagzeilen geratenen Provinz, unmittelbar nach den als "schwarze Weihnacht" bezeichneten Feiertagen, half kaum, die Lage zu entspannen. Mittlerweile entsandte die Zentralregierung drei Kompanien, um weitere Übergriffe zu verhindern. Gleichzeitig richtete die Regierung Orissas mehrere Flüchtlingscamps für die größtenteils in den Bergen Schutz suchende einheimische Bevölkerung, überwiegend zum Christentum konvertierte Adivasis, ein; entließ einen Minister sowie mehrere Beamte und versprach eine unabhängige Untersuchung. Während die Provinzregierung von "ethnischen Unruhen" als Ursache der Gewalt in der Region ausging, verurteilte die Nationale Kommission für Minderheiten (National Commission for Minorities) die Angriffe als eine ernste Verletzung der Religionsfreiheit.

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