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Mit den Worten "Allahu Akbar" (Gott ist Groß) und "Friedhof der Christen: Pakistan und Afghanistan" eröffneten laut Augenzeugen sechs maskierte Männer das Feuer auf die Gemeinde der St.-Dominik-Kirche. Zu dem Zeitpunkt waren über 100 Menschen zum Gebet versammelt. Nach dem nur etwa zwei Minuten andauernden Überfall flohen die Täter auf Motorrädern. Wer die Tat ausführte, ist unklar. Aus Geheimdienstkreisen verlautete, dass die Angreifer eventuell aus den Reihen einer verbotenen islamistischen Gruppierung stammen könnten. Direkte Hinweise auf einen Zusammenhang zwischen dem Überfall und den Protesten rechtsgerichteter Muslime gegen die Luftangriffe auf das von den Taliban beherrschte Afghanistan gibt es jedoch nicht.
Das Blutbad, das die Männer in dem Gotteshaus durch ihr wahlloses Schießen mit AK-47-Sturmgewehren unter den versammelten Christen anrichteten, war verheerend. Mindestens 16 Menschen, unter ihnen auch ein muslimischer Polizist, starben noch in der Kirche. Versuche der Kirchgänger, sich unter den Bänken vor dem Kugelhagel zu schützen, konnten nicht verhindern, dass unter den Opfern auch vier Kinder und vier Frauen sowie der Pfarrer waren.
Bereits 1997 wurden bei anti-christlichen Ausschreitungen im südlichen Punjab Hunderte von Wohnungen zerstört und abgebrannt. Damals kam es zur Zerstörung von 13 Kirchen und einer Schule. Seither wurden laut Amnesty International mehrmals Christen der Blasphemie angeklagt, weil sie abfällig über den Propheten Mohammed gesprochen haben sollen. Derartige Beschuldigungen führten zu großen Verunsicherungen unter der christlichen Minderheit, die nur ca. 1% der pakistanischen Bevölkerung ausmacht.
Die Sicherheitsmaßnahmen wurden nach diesem jüngsten Anschlag landesweit ausgeweitet und Kirchen unter Polizeischutz gestellt. Der Nachrichtenagentur Reuters zufolge wurden in der Nacht nach dem Überfall mehr als 100 militante muslimische Aktivisten in der Provinz Punjab davon abgehalten, eine Kirche anzugreifen.
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