Inhalt

25. Oktober 2001. Nachrichten: Politik & Recht - Indien Indische Regierung verbietet Students Islamic Movement of India

Am 27. September 2001 wurde die islamische Studentenbewegung Students Islamic Movement of India (SIMI) von der indischen Zentralregierung im Rahmen des Unlawful Activities (Prevention) Act von 1967 verboten.

Gründe dafür seien die "anti-nationalen und destabilisierenden Aktivitäten" der SIMI, ihre "umstrittene Haltung zur nationalen Souveränität und Integrität der Indischen Union" sowie ihre Verbindungen zu militanten Gruppen wie Lashkar-e-Toiba und Hizbul Mujahideen. Nach Angaben des Innenministeriums war der unmittelbare Auslöser für das Verbot die Pro-Taliban-Position der Organisation nach den Anschlägen vom 11. September in den USA. Aktivisten der SIMI sollen Flugblätter verteilt haben, auf denen der als Drahtzieher der Anschläge verdächtigte saudische Multimillionär Osama bin Laden als "Freiheitskämpfer" verherrlicht und US-amerikanische Militärschläge gegen Afghanistan als Angriff gegen den Islam bezeichnet wurden. Darüber hinaus soll die SIMI alle Muslime zum Heiligen Krieg aufgerufen haben.

Innenpolitisch ist das Verbot der SIMI allerdings umstritten. Die Oppositionsparteien im indischen Unterhaus werfen der von der hindunationalistischen Bharatiya Janata Party geführten Regierung vor, mit zweierlei Maß zu messen. Radikale Hindu-Organisationen wie Vishwa Hindu Parishad und Bajrang Dal würden aus Angst um Wählerstimmen verschont, obwohl diese durch zum Teil gewalttätigen Aktivitäten nachweislich kommunale Disharmonien im Land schürten.

Quellen

  • Purnima S. Tripathi: A controversial ban, in: Frontline, No. 21, 13.-26.10.2001
  • Purnima S. Tripathi: SIMI, and its work, in: Frontline, No. 21, 13.-26.10.2001.

Schlagworte

Kommentare

Als registriertes Mitglied können Sie einen Kommentar zu diesem Beitrag verfassen.