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Am 3. Juni 2001 explodierte ein Sprengsatz während des Sonntagsgottesdienstes der römisch-katholischen Gemeinde von Baniarchar im Distrikt Gopalganj, 100 km südlich der Hauptstadt Dhaka. Erstmals war damit die christliche Minderheit, die nur ein Prozent der Bevölkerung in dem muslimischen Land stellt, Ziel von Bombenterror. Michael Rosario, Erzbischof der katholischen Kirche in Dhaka, erklärte, daß es im Vorfeld weder Drohungen noch Spannungen zwischen den Religionsgruppen in der Region gegeben habe. Er appellierte an die Regierung, alles zu tun, um die Schuldigen zu finden.
Knapp zwei Wochen später forderte ein Anschlag gegen eine Wahlkampfveranstaltung der regierenden Awami League in Narayanganj bei Dhaka mindestens 21 Todesopfer. Mehr als 100 Menschen wurden zum Teil lebensgefährlich verletzt. Premierminsterin Sheikh Hasina verurteilte das Attentat als "feige" und verdächtigte die Täter, Panik im Vorfeld der Wahlen schüren zu wollen. Sie rief die Bevölkerung zur Geschlossenheit bei der Suche nach den Attentätern auf.
Die beiden Anschläge sind die jüngsten in einer Serie von mehr als zehn Bombenattentaten, die Bangladesh in den vergangenen zwei Jahren erschütterten. Wer hinter dem Terror steckt ist unklar. Die Regierung verdächtigte in der Vergangenheit islamistische Gruppen. Im Rahmen der Ermittlungen zum Anschlag gegen ein bengalisches Neujahrsfest nahm die Polizei Mitte Juni vier muslimische Geistliche fest. Die Lehrer einer Koranschule werden verdächtigt, als Drahtzieher hinter dem Attentat vom April diesen Jahres zu stehen. Im Zusammenhang mit dem Anschlag auf das Parteibüro der Awami League ließ die Premierministerin jedoch durchschimmern, daß sie die Bangladesh Nationalist Party (BNP) ihrer Erzfeindin Khaleda Zia hinter dem Vorfall vermutet. Zia, deren Wagen nach Angaben der BNP am gleichen Tag bei Dhaka von Unbekannten beschossen worden war, erklärte jedoch ihre Bereitschaft, bei der Aufklärung des Anschlags mit der Regierung zu kooperieren.
Die jüngste Gewalt diente der Awami League als weitere Rechtfertigung für die Verabschiedung eines Gesetzes am 20. Juni, das Premierminsterin Hasina und ihrer Schwester Sheikh Rehana lebenslangen Schutz durch persönliche Leibwächter garantiert. Offiziell begründet die Regierungspartei den Schritt mit der latenten Bedrohung der beiden Schwestern durch die Mörder ihres Vaters, des Unabhängigkeitführers Sheikh Mujibur Rahman, die immer noch auf freiem Fuß seien.
Aus Protest gegen die Sonderbehandlung der Regierungschefin rief die Opposition in der letzten Juni-Woche zweimal zum Generalstreik auf. BNP-Führerin Zia, die ähnliche Privilegien fordert, fürchtet Nachteile für sich und ihre Partei im Wahlkampf.
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