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30. Juni 2001. Nachrichten: Politik & Recht - Pakistan Herausgeber der "Frontier Post" zum Tode verurteilt

Rehmat Shah Afridi, Chefredakteur und Besitzer der englischsprachigen Tageszeitung Frontier Post aus Peshawar, ist nach über zweijähriger Haftstrafe am 27. Juni 2001 zum Tode und einer Geldstrafe von umgerechnet 70.000 DM verurteilt worden.

Ein Sondergericht zur Drogenbekämpfung in Lahore befand Afridi für schuldig, Drogen geschmuggelt zu haben. Der Zeitungsbesitzer beteuert seine Unschuld und beschuldigt die frühere Regierung von Nawaz Sharif, die Anklage konstruiert zu haben. Ihm steht nun noch die Möglichkeit offen, gegen das Urteil bei einem höheren Gericht Revision einzulegen.

Afridi wurde im April 1999 von Agenten der Anti-Narcotics Force verhaftet, nachdem diese angeblich 20 Kilogramm Haschisch in seinem Auto gefunden hatten. Mehrere Wochen zuvor hatte der Journalist mehrere Artikel veröffentlicht, in denen er Mitarbeiter der Anti-Narcotics-Force der Verwicklung in den Drogenhandel beschuldigte.

Die Organisation Reporter ohne Grenzen kritisierte das Urteil. Ihr Generalsekretär Robert Ménard sagte: "Das Urteil der Todesstrafe liefert den Beweis, dass einflussreiche Personen den Redakteur einer Zeitung, die sehr kritisch über gewisse politische und militärische Kreise schrieb, endgültig zum Schweigen bringen wollen."

Gegen regierungskritische Medien ist es in den vergangenen Jahren mehrfach zu Übergriffen durch Polizei und Militär gekommen. Insbesondere die englischsprachige Presse gilt als regierungskritisch. In Pakistan ist die Pressefreiheit eingeschränkt. So sind die Themen Militär, Religion und die Familie des Präsidenten durch die Zensur geschützt.

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