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Call for Papers: Liebe Leserinnen und Leser, in loser Folge möchten wir Spezialisten vorstellen, die langjährig in der und über die Region gearbeitet haben - sowohl im akademischen als auch im nicht-akademischen Bereich - und daher fundierte Einblicke eröffnen können. Ziel ist es dabei entgegen den Trends einer oft schnelllebigen Mediengesellschaft das zumeist Jahre und Jahrzehnte umfassende Schaffen von Wissenschaftlern und Fachleuten in möglichst umfassender Bandbreite sichtbar zu machen, d.h. ein Werk durchaus mit unterschiedlichen Akzentsetzungen, Brüchen oder theoretischen Ansätzen vorzustellen. Die Redaktion freut sich wie immer auf Ihre Vorschläge, Ideen, Anregungen und Mitarbeit an dieser Reihe! ... [mehr ...]
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Begonnen hatte die Geschichte um den Affenmenschen Anfang Mai in Ghaziabad, einer Industriestadt an der Peripherie Delhis. Mehrere Einwohner berichteten, nachts von dem unbekannten Wesen angegriffen und verletzt worden zu sein. Nachdem sich die hauptstädtische Boulevardpresse des Themas intensiv angenommen hatte, griffen die mysteriösen Attacken plötzlich auch auf Delhi über. Ghaziabad ist mittlerweile völlig aus dem Rennen um die zugkräftigste Headline, schließlich sind aus Delhi täglich neue Angriffe und Theorien zu Herkunft, Motivation und Aussehen der schreckenserregenden Kreatur zu berichten.
Nachdem schon zwei Menschen zu Tode kamen - sie sprangen in Panik vom Dach - ist jetzt auch Delhis Stadtverwaltung und die Polizei ganz auf Bürgernähe geeicht. Die Bewohner der großteils ungenehmigten Bebauungen am östlichen Stadtrand genießen auf einmal regelmäßig fließendes Wasser, die Präsenz von Polizeistreifen und sind von den üblicherweise bis zu zehn Stunden dauernden Stromausfällen befreit. Selbst nachts sind die dortigen Wohngebiete wie sonst nur Delhis Innenstadt während des Lichterfestes Diwali beleuchtet. Da an einen ruhigen Schlaf derzeit sowieso nicht zu denken ist, können so die Bewohner wenigstens die neuesten Zeitungsmeldungen zum Thema lesen. Neben der Verbesserung der Infrastruktur bewirkte Monkeyman außerdem eine erhöhte Sicherheit: Schon nach wenigen Tage waren fast keine Verbrechen mehr aus Ost-Delhi zu melden.
Auch die politischen Experten für Paranoia aller Art sind mittlerweile auf den Zug aufgesprungen. Trupps der chauvinistischen Shiv Sena patrouillieren in den betroffenen Bezirken, denn schließlich sei der Affenmensch ja eine ganz besonders perfide Strategie des pakistanischen Auslandsgeheimdienstes, um die nationale Sicherheit zu untergraben. Allerdings verbaut diese Erklärung eine Deutung im Rahmen der Mythologie um Gottkönig Ram, bekanntlich eine besondere Passion nationalistischer Hindus. Denn dann müssten die an Rams Seite gegen die Mächte des Bösen kämpfenden Truppen des Affengottes Hanumans unterstützt werden. Aber vielleicht nimmt sich ja Bollywood dieser Deutung an.
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