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Allein in der ersten April-Woche kamen nach offiziellen Angaben etwa 70 Menschen, die meisten von ihnen Polizisten, bei Angriffen und Anschlägen der Communist Party of Nepal (Maoist) (CPN-M) ums Leben. Am 2. April griffen maoistische Rebellen im Distrikt Rukum, im Westen Nepals, eine Polizeistation an und lieferten sich ein längeres Feuergefecht mit etwa 70 Polizisten: mehr als 30 Polizisten und eine ungeklärte Anzahl von Angreifern starben. Weitere 28 Polizisten wurden durch einen Bombenanschlag auf den Polizeiposten des Dorfes Naumule im Distrikt Dailekh, 550 Kilometer westlich von Kathmandu, getötet. Ähnliche Vorfälle in anderen Teilen des Landes forderten Dutzende weitere Menschenleben; auch aus Kathmandu wurden kleinere Bombenexplosionen gemeldet.
Nach Angaben der CPN-M zielten die Anschläge darauf, die internationale Aufmerksamkeit für den Konflikt zu erhöhen. Amnesty International reagierte prompt: In einer Presseerklärung vom 9. April erklärte die Menschenrechtsorganisation, daß Hinweise vorlägen, daß sich Polizisten bereits vor ihrer Erschießung ergeben hätten. Sie verurteilte daher die Exekutionen, forderte die Einhaltung von minimalen Menschenrechtsstandards und verlangte die Aufklärung des Schicksals der Gefangenen. Der Kritik schloß sich die Europäische Union an und appellierte an beide Seiten, eine Verhandlungslösung zu finden. Auch Alan Eastham, der für Südasien zuständige Staatssekretär im US-Außenministerium, rief auf einer Pressekonferenz in Kathmandu die Maoisten dazu auf, die Waffen niederzulegen. Eastham, der erste hochrangige Repräsentant der Bush-Administration zu Besuch in Südasien, erklärte, daß "Nepals Demokratie Platz für alle politischen Richtungen biete".
Die Serie der Gewalt bedeutet einen schweren Rückschlag für die Hoffnungen auf eine friedliche Lösung des Konflikts, der seit 1996 etwa 1.600 Menschenleben forderte. Noch im März hatte die nepalesische Regierung erstmals Auskunft über das Schicksal von 300 inhaftierten Rebellen gegeben und damit eine Bedingung der Aufständischen für die Aufnahme von Verhandlungen erfüllt. Allerdings plant die Regierung des wegen eines Korruptionsskandals unter Druck stehenden Premierministers Girija Prasad Koirala seit längerem die Intensivierung der Aufstandsbekämpfung. Ram Chandra Poudel, stellvertretender Premier und Innenminister, kündigte am 19. April ein Programm zur Wiederherstellung der inneren Sicherheit an. An seiner Umsetzung sollen neben einer neugeschaffenen paramilitärischen Polizeitruppe erstmals seit Ausbruch des Konfliktes auch die Armee beteiligt werden.
BBC News:
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