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01. Februar 2001. Nachrichten: Politik & Recht - Indien Li Peng zum Staatsbesuch in Indien

Li Peng, gegenwärtig Vorsitzender des Ständigen Ausschusses des Nationalen Volkskongresses, Chinas höchster Legislative, besuchte vom 9. bis 17. Januar 2001 Indien. Es war der erste Besuch eines chinesischer Spitzenpolitikers nach den indischen Nukleartests im Mai 1998.

Neben Aufenthalten im Finanzzentrum Mumbai (Bombay) sowie den HighTech-Metropolen Bangalore und Hyderabad führte er im Laufe seiner neuntägigen Reise in New Delhi politische Gespräche mit der indischen Führung, so u.a. mit dem von seiner Südostasien-Reise zurückkehrenden Premierminister Atal Behari Vajpayee und mit Außenminister Jaswant Singh.

China ist Indiens größter und mächtigster Nachbar, doch die bilateralen Beziehungen sind seit dem Grenzkrieg von 1962 angespannt. Ungeklärten Territorialfragen und die indischen Nuklearbewaffnung bieten bis heute Konfliktstoff zwischen den bevölkerungsreichsten Staaten der Erde. Der Staatsbesuch diente neben der Erörterung wirtschaftlicher Fragen vor allem der Normalisierung der schwierigen Beziehungen. Weder Peking noch New Delhi hatten sich von diesem Besuch konkrete Ergebnisse erwartet.

Der Besuch Li Pengs wurde von Protesten zahlreicher in Indien lebender Exil-Tibeter begleitet. Die Tibetan Women's Association forderte direkte Gespräche zwischen der chinesischen Führung und dem Dalai Lama. Der Tibetan Youth Congress verteilte Flugblätter, auf denen die völlige Unabhängigkeit Tibets gefordert wurde.

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