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Call for Papers: Liebe Leserinnen und Leser, in loser Folge möchten wir Spezialisten vorstellen, die langjährig in der und über die Region gearbeitet haben - sowohl im akademischen als auch im nicht-akademischen Bereich - und daher fundierte Einblicke eröffnen können. Ziel ist es dabei entgegen den Trends einer oft schnelllebigen Mediengesellschaft das zumeist Jahre und Jahrzehnte umfassende Schaffen von Wissenschaftlern und Fachleuten in möglichst umfassender Bandbreite sichtbar zu machen, d.h. ein Werk durchaus mit unterschiedlichen Akzentsetzungen, Brüchen oder theoretischen Ansätzen vorzustellen. Die Redaktion freut sich wie immer auf Ihre Vorschläge, Ideen, Anregungen und Mitarbeit an dieser Reihe! ... [mehr ...]
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Ein pakistanisches Auffanglager, 35 Kilometer südwestlich von Peshawar, habe allein in einer Januar- Woche zwischen 60.000 und 70.000 Neuankömmlinge aufgenommen. Es wird davon ausgegangen, daß seit September 2000 mindestens 150.000 Afghanen in Pakistan Zuflucht gesucht haben. Aufgrund niedriger Temperaturen wird die Situation in den Flüchtlingslagern zunehmend bedrohlicher. Viele Menschn haben lediglich Plastikplanen, um sich vor der eisigen Kälte zu schützen. Mehrere sind bereits gestorben. Die Vereinten Nationen planen, täglich 2.000 weitere Flüchtlinge in Lager zu bringen, um sie dort mit Nahrung und Unterkunft zu versorgen.
Allein in der nordwestlichen Grenzprovinz Pakistans leben 1,2 Millionen Afghanen, die vor dem Krieg geflüchtet sind. Eine weitere Millionen Flüchtlinge verteilt sich auf die restlichen Landesteile Pakistans.
Weitere 10.000 Menschen sitzen seit über zwei Monaten im Niemandsland zwischen Afghanistan und Tadschikistan fest. Da die ehemalige Sowjetrepublik Tadschikistan die Grenze geschlossen hält, sind die Flüchtlinge im Schwemmland und auf Inseln des Grenzflusses Pjandsch gestrandet und können nicht mehr zurück. Nach verschiedenen Berichten sind ihre behelfsmäßigen Lager in den vergangenen Wochen mehrmals unter Beschuß durch die Taliban geraten. Es mangelt an Trinkwasser, und erste Fälle von Typhus, Malaria und anderen Krankheiten sind aufgetreten.
Das Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen, UNHCR, hat die tadschikische Regierung bereits vor einem Monat aufgefordert, die Flüchtlinge ins Land zu lassen. Doch Duschanbe sperrt sich nach wie vor gegen die Aufnahme. Präsident Rachmonow gab bekannt, sein Land werde keinen einzigen Flüchtling aus Afghanistan aufnehmen, denn in der besagten Gruppe seien mehrere hundert "bis an die Zähne" bewaffnete Männer. Diese gehörten der von Ahmad Shah Masud geführten Nord-Allianz an, die bei den Kämpfen im Herbst aus ihrer provisorischen Hauptstadt Taloqan vertrieben worden waren. Bei den Flüchtlingen handelt es sich um ethnische Usbeken, Tadschiken, Paschtunen und Angehörige anderer afghanischer Volksgruppen.
Tadschikistan hat während seines eigenen Bürgerkriegs von 1992 bis 1997 selber eine Flüchtlingskatastrophe erlebt und argumentiert nun, daß eine Aufnahme der Ankömmlinge die soziale und wirtschaftliche Lage im Land weiter erschweren würde.
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