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Die wenigen Funde aus der Zeit vor der Einführung des Buddhismus ermöglichen kaum konkrete Aussagen. Die Einwanderung australoider Menschen wird auf bis vor 500.000 Jahre zurückdatiert. In der Altsteinzeit (Paläolithikum) lebten die nomadischen Bewohner in kleinen Gruppen, mit Pfeilen, Faustkeilen und Steinäxten ausgerüstet, vermutlich an den Rändern des Dschungels oder in offenen Flusstälern, von der Jagd und gesammelten Pflanzen. Erst für die Jungsteinzeit (Neolithikum) lässt sich Konkreteres sagen: Etwa vor 7.000 Jahren scheint in der Nähe der Flüsse die Sesshaftwerdung begonnen zu haben. Die Balongada-Kultur (nach dem entsprechenden Ausgrabungsort) scheint vor allem im trockeneren Norden verbreitet gewesen zu sein. Sie wird durch die verfeinerte Bearbeitung von Steinen, Holz, Knochen, Horn und anderer Materialien gekennzeichnet. Die Ökonomie war von einer Mischung aus Jagd und Hackbau geprägt. Obwohl das Feuermachen bekannt war, scheint das Fleisch überwiegend roh gegessen worden sein. Etwa vor 3.000 Jahren begann man mit dem Töpfern, Metallbearbeitung ist 400 Jahre später nachweisbar.
Das bekannteste Epos Sri Lankas, die Mahavamsa ("Große Chronik") aus dem 5. Jahrhundert, beschreibt die Einwanderung eines nordindischen Prinzen und seines Gefolges sowie die spätere Verbreitung des Buddhismus durch Devanampiya Tissu.
Der Prinz Vijaya wurde danach um 500 v.chr.Z. von seinem Vater, dem Herrscher des Königreichs Sinhapura in der Gangesebene, verstoßen. Mit 700 Getreuen segelte er die Küste entlang und landete schließlich an der Westküste Sri Lankas. Die Insel war nur von Dämonen bewohnt, so dass der Prinz eine Dämonenprinzessin heiratete. Da sie keine Kinder bekam, ließ Vijaya nach seinem Bruder schicken, der seine Heimat aber nicht verlassen wollte. Schließlich schickte er seinen Sohn, der Bestand der Dynastie war gerettet.
Die zwei zentralen Aussagen des Mythos werden von den meisten Historikern bestätigt: Die Zeit der Einwanderung wird auf etwa 500 v.chr.Z. geschätzt, der Ursprung wird ebenfalls in Nordindien vermutet. Dies wird mit der linguistischen Nähe des Singhalesischen zu Pali und Sanskrit begründet. Für eine Einwanderung aus dem Süden Indiens spricht allerdings neben der geographischen Nähe und der Mobilität der südindischen Fischer vor allem die Tatsache, dass Arya-Stämme zu dieser Zeit hauptsächlich in die untere Gangesebene und nach Zentralindien vordrangen, was wiederum dort einen Abwanderungsdruck der drawidischen Bevölkerung nach Süden auslöste. Ein weiteres Indiz ist die schon wenige Jahrhunderte später voll entwickelte Bewässerungswirtschaft, deren Vorläufer eher in den südindischen Flusstälern als bei den Bewohnern des Punjab und der Gangesebene zu vermuten ist. Weiterhin ist die legitimationsstiftende Rolle einer Abstammung aus dem Norden für die einheimische Aristokratie und die Mönchsorden zu beachten. Auch die Datierung der Einwanderung kann bezweifelt werden. Vermutlich wanderten schon viel früher immer wieder kleinere Gruppen vom nur 25 km entfernten Festland ein. Die Einwanderung scheint aber tatsächlich erst in der 2. Hälfte des 1. vorchristlichen Jahrtausends größere Ausmaße angenommen zu haben, da frühere archäologische Zeugnisse fehlen.
Die Besiedlung konzentrierte sich auf die Trockenzone. Hauptzentren waren das Gebiet um Anuradhapura, um Polonnaruva und die Region Rohana im äußersten Süden. Die Ureinwohner (Veddas) vermischten sich mit den Einwanderern (wie diese auch untereinander) oder zogen sich in das feuchte Bergland zurück.
Die Bewässerung der Felder wurde durch Kanäle und Wassertanks verbessert. Seit dem 1. Jh. v.chr.Z. wurde sie in großem Maßstab in den Einzugsgebieten der großen Flüsse betrieben. Die Bedeutung der Bewässerung für den Reisanbau in der Trockenzone lässt ahnen, wie stark deren Kontrolle die Macht eines Fürsten beeinflussten. Die Tribute der von den Anlagen abhängigen Stämme führten zum Aufstieg einzelner Fürsten und ermöglichten den Ausbau von Städten, wie z.B. Anuradhapura, der Residenz der Vijaya-Dynastie.
Die Einführung des Buddhismus auf der Insel wird auf 240 v.chr.Z. datiert. Der Maurya-Kaiser Ashoka schickte seinen Sohn samt Flotte in die Länder des Südens. Nach der Überlieferung der Mahavamsa landete er unweit Anuradhapuras und bekehrte den Sinhala-Fürsten Tissa. Ein Ableger des Bodhibaums, unter dem der Buddha die Erleuchtung gefunden hatte, wurde eingepflanzt und das Mahavihara-Kloster gegründet. Von dort aus verbreiteten die neugegründeten Mönchsorden (Sangha) die frohe Botschaft über die ganze Insel.
Man nimmt an, dass die Ausbreitung des Buddhismus entgegen dieser Darstellung über längere Zeit hinweg stattfand. Danach war der Buddhismus schon vor Ashokas Mission nicht unbekannt und brauchte auch danach noch etwa 100 Jahre zu seiner Durchsetzung. Vermutlich brachen aufsteigende oder schon konsolidierte Königreiche (ähnlich wie später in Sikkim und Tibet) die Macht der traditionellen Priesterschaft, indem sie die neue Religion förderten. Umfangreiche Landschenkungen stärkten die Mönchsorden auf Kosten der Aristokratie. Die Missions- und Verwaltungstätigkeit der Klöster ermöglichte eine stärkere Kontrolle der Tributärfürsten und die Erweiterung des Herrschaftsbereichs. Außerdem konnten sie den neuen Großkönigen eine religiöse Legitimation ihrer Macht bieten. Ashokas Mission könnte also diese strategische Allianz initiiert haben, mittels der schließlich die Zentralisierung der Insel unter einem Königtum gelang.
Seit etwa 150 v.chr.Z. kontrollierte das Königreich der Vijayas den größten Teil der Insel, lediglich in Rohana im Süden der Insel existierte ein unabhängiges Königreich. Schon bald machte aber eine neue Dynastie, die Lambakanna, den Vijayas die Macht streitig, ab 65 v.chr.Z. regierten sie für über 400 Jahre. Diese Jahrhunderte waren eine Zeit der Stabilität und des wirtschaftlichen und kulturellen Aufschwungs: Alle großen Flüsse wurden für die Bewässerung der Felder genutzt. Neben Pali, das sich als Sprache der buddhistischen Literatur der Insel durchsetzt, werden auch Texte in Sinhala verfasst. Viele der großen Stupas entstammen dieser Zeit, Klöster wurden neugegründet. Das Königshaus trat mit den Guptas, die über weite Teile Nord- und Zentralindiens herrschten, in Beziehung, die u.a. zur Verbringung der Zahnreliquie auf die Insel führt.
Die Sozialstruktur der klassischen Zeit kann anhand der vielen literarischen Zeugnisse der Epoche teilweise rekonstruiert werden: Die Bewohner der Dörfer rechneten sich meist derselben Abstammungsgruppe zu und gingen oftmals auch ähnlichen Berufen nach. Sie lebten monogam. Das Kastensystem war (und ist) weniger ausgeprägt als in Indien: Die Großgruppen (Varna) scheinen kaum relevant gewesen sein, die Zugehörigkeit zur jeweiligen Unterkaste (Jati) war nicht unveränderlich (auch wenn meist innerhalb der Kaste geheiratet wurde). Die Kastenunterschiede wurden weder religiös legitimiert noch sanktioniert. Der Besitz der Reisfelder und die Mitgliedschaft in den Mönchsorden war der Bauernkaste der Goyigamas vorbehalten. Sie schuldeten den lokalen Herrschern einen Teil der Ernte und Kriegsdienste. Unter ihnen standen die Handwerker- und Dienstleistungskasten, die auch auf den Feldern arbeiteten. Auch wenn die Gesellschaft als patriarchal charakterisiert werden kann, hatten doch Frauen eine relativ geachtete Stellung: Sie konnten sich von ihren Männern trennen und wiederverheiraten. Landbesitz von Frauen war nicht ungewöhnlich. Auch im religiösen Leben spielten sie eine wichtige Rolle in den Nonnenorden (Bhikkhuni), die wie die Mönchsorden mit ihren Klöstern große wirtschaftliche und kulturelle Macht besaßen. Bestandteile der modernen Sozialstruktur, wie einige Verwandtschaftsbegriffe, Kreuzcousinenheirat und bestimmte Hochzeitsbräuche, gehen auf diese Zeit zurück. Das Königtum war wesentlich brahmanisch. Zu beobachten ist auch eine Tendenz zur Vergöttlichung des Königs als Bodhisattva (erwarteter Buddha). Über eine geschickte Heiratspolitik sicherte sich die Königsfamilie die Loyalität der Aristokratie und des Königshauses von Rohana. Da kaum Nachfolgeregeln existierten, führte der Tod des Herrschers oft zur Instabilität. Auch Frauen konnten den Thron besteigen (erstmals 48 v.chr.Z).
Die Gründe für den Niedergang der Lambakanna-Dynastie sind ungewiss. Kurz nach ihrem Sturz (um 400) beendeten jedoch die Pandyas, die vom südindischen Madurai aus herrschten, die Bürgerkriegswirren. Vermutlich hatten sie sich schon vorher Einfluss in Kreisen des Königshauses verschafft. 30 Jahre später erobert ein singhalesischer Prinz den Thron zurück und gründet die Morya-Dynastie. Die folgenden Jahrhunderte sind von dem Machtkampf der Moryas mit den Lambakannas, die ihre Beziehungen zu den südindischen Königen zur Erweiterung ihres Einflusses nutzen, geprägt. Die klassische Blütezeit des Reiches war vorbei. Dennoch schien die Macht des Sinhala-Königreichs noch groß zu sein, denn es beteiligte sich an den Machtkämpfen zwischen den Pandyas und den aufsteigenden Reichen der Pallavas und der Colas in Südindien und plünderte sogar Madurai. Freilich wurde auch Anuradhapura mehrmals geplündert. Spätestens seit dem 7.Jh. beeinflussen die Pallavas auch die Kultur der Insel, wie architektonische Denkmäler zeigen.
Auch wenn der Machtkampf der drei Großen sicher den Spielraum des Sinhala-Reiches zunächst erweiterte, nach einer Konsolidierung der Machtposition eines der Königreiche konnte die kleine, relativ reiche, noch immer recht wenig zentralisierte Insel mit ihrer zerstrittenen Aristokratie, kaum noch ihre Unabhängigkeit wahren. Trotz der Verlegung der Residenz ins besser zu verteidigende Polonnaruva (769) und der wiederholten Vertreibung südindischer Eroberer fiel das Kernland der Insel 993 schließlich für die nächsten 100 Jahre in die Hände der Colas, die sich inzwischen als regionale Großmacht etabliert hatten. Von Rohana aus eroberte Vijayabahu erneut den Norden, sein Reich hatte jedoch nur kurzen Bestand. Nach Thronstreitigkeiten und Bürgerkrieg einte Parakramabahu III. noch einmal für kurze Zeit (bis 1196) die Insel. Seine Regierungszeit wird als erneute Blütezeit beschrieben: Bewässerungsanlagen wurden erneuert, Monumente gebaut, der Vermittlung zwischen den zerstrittenen Mönchsorden folgte eine Renaissance des Buddhismus, der kulturelle und religiöse Einfluss der Insel reichte bis zu den Reichen Südostasiens.
Die Instabilität und der wachsende Einfluss Südindiens in der zweiten Hälfte des ersten Jahrtausends führten auch zu tiefgreifendem sozialem Wandel. Zunächst scheint die lokale Aristokratie gegenüber dem Königshaus ihre Macht gestärkt zu haben. Es entstand eine Klasse feudaler Landbesitzer. Ebenso scheinen die Brahmanen ihre Stellung auch im ökonomischen Bereich ausgebaut zu haben. Städte wuchsen oder wurden neugegründet, der Seehandel gewann an Bedeutung. Mit Ausnahme des Regenwalds im Gebirge war die gesamte Insel besiedelt. Die Bevölkerung stieg stark an.
In dieser Zeit scheint auch die Sinhala-Identität als integrierendes Element der verschiedenen Bevölkerungsgruppen bedeutsam geworden sein. Bei den Singhalesen handelt es sich vermutlich um die größte der im ersten vorchristlichen Jahrtausend eingewanderten Gruppen. Der Name beruht auf der Heimat des legendären nordindischen Fürsten, in dessen Nachfolge sich die verschiedenen Dynastien, die die Insel in den folgenden Jahrhunderten beherrschten, sahen. Zwar waren bereits im 3. oder 4. Jahrhundert buddhistische Lehrtexte ins Sinhala übertragen worden, die gemeinsame singhalesische Identität dürfte sich aber erst später herausgebildet haben. Dabeikönnte die erneute Zuwanderung aus Indien, im Gefolge und als Teil der Eroberer- und Plündererheere, eine Rolle gespielt haben: Von den Reichen der Pandyas, Pallavas und Colas wurde der wiedererstarkte brahmanische Hinduismus auch nach außen aggressiv vertreten, dem Buddhismus standen sie feindlich gegenüber. Die landnehmenden hinduistischen Siedler werden deshalb auch als religiöse Bedrohung empfunden worden sein und damit die singhalesische Identitätsbildung gefördert haben. Jedenfalls bilden die Religionsgruppen seit dem Ende des ersten Jahrtausends eigene Gemeinschaften, die Gesellschaft wandelte sich von einer "multiracial" zu einer "plural society" getrennt lebender Volksgruppen.
Nach dem Tod von Parakramabahu III. 1187 und den Wirren um die Thronfolge wurde der Herrschaftsbereich seiner Nachfolger immer kleiner und der südindische Einfluss immer erdrückender. Aber auch buddhistische Reiche Südostasiens bedrohten die Herrschaft, die Insel wurde mehrmals geplündert. Im 13. Jh. verfiel das ehemalige Kernland, seine Städte und Klöster versanken im Dschungel, die Bewässerungstanks verwahrlosten. Lokale Machthaber beherrschten die immer isolierteren Dörfer, in denen wieder zu Brandrodung und Wanderfeldbau übergegangen wurde. Nur in den Küstengebieten konnten sich kleinere Königreiche halten
Im Norden entstand ein hinduistisches Königreich mit der Halbinsel Jaffna als Zentrum. In dieser Agrargesellschaft herrschte die strenge indische Kastenstruktur, dominante Kaste waren die Vellalas, die ungefähr die Hälfte der Bevölkerung der Halbinsel stellten und die Bewirtschaftung der Felder kontrollierten. Angebaut wurde neben Reis auch die Palmyra-Palme, die als Baustoff diente und in Dürrejahren auch als Nahrungsmittel verwendet wurde. Diese Arbeiten leisteten die niederen Kasten und Kastenlosen, die dafür einen Anteil an der Ernte erhielten. Der Aufstieg des Königreichs scheint auch durch den zunehmenden Perlenhandel mit Südostasien verursacht zu sein.
Die Ursachen für den Zerfall der Zentralmacht und den Aufstieg des tamilischen Königreichs von Jaffna sind umstritten. Die von Sinhala-Nationalisten vertretene Annahme, dass die tamilischen Eroberer die singhalesische Kultur zerstört und die Bewohner in den Südwesten der Insel vertrieben hätten, ist falsch. Das singhalesische Reich hatte seine Kraft durch die jahrhundertelange Verstrickung in die Politik der Regionalmächte, die von rivalisierenden Fraktionen innerhalb der Aristokratie vorangetrieben wurde, verbraucht. Die Bewässerungsanlagen, die eine wichtige Grundlage des Reichtums waren, bedurften einer ständigen Instandhaltung, die aber eine gewisse Stabilität vorausgesetzt hätte. Vermutlich hat der kumulative Effekt der fortdauernden Invasionen zu einer allgemeinen Verarmung geführt. Die eingezogenen Tribute und Abgaben fielen zu gering aus, um alle Ebenen in der Hierarchie zu befriedigen. Die Zentralmacht verfügte schließlich nicht mehr über die Mittel, um sich der Bestrebungen der lokalen Machthaber, sich das Mehrprodukt selber anzueignen, zu erwehren. Diese Machthaber waren aber nicht in der Lage, die durch Kriege beschädigten Bewässerungsanlagen erneuern zu lassen.
Am Ende des 14.Jh. formiert sich im Südwesten erneut ein singhalesisches Königreich, das Reich von Kotte. Quelle des Reichtums war nicht mehr nur der landwirtschaftliche Überschuss sondern auch der Handel mit dem wildwachsenden Zimt. Dabei dienten vor allem muslimische Händler, die sich damals verstärkt in den Küstenstädten niederließen, als Mittler. Doch auch das Reich von Kotte war permanent vom Zerfall bedroht. Es musste sich sowohl dem Expansionsdrang der Herrscher von Jaffna auch den Machtgelüsten seiner Provinzherrscher erwehren. Da das hinduistische Königreich im Norden jedoch selbst von südindischen Invasionen geschwächt wurde, gelang es den Königen von Kotte sogar für kurze Zeit, Jaffna zu erobern und noch ein letztes Mal (1450-91) die Insel unter einer Herrschaft zu vereinen. Dennoch entstand am Ende des 15.Jh. in Kandy, im feuchten Hochland an der Peripherie des Kotte-Reichs, ein eigenes Reich. Nachdem sich 1521 auch noch Sitavaka im Landesinneren abgespalten hatte, beschränkte sich das Reich von Kotte auf einen Küstenabschnitt mit Hinterland im Westen der Insel.
Schon 1505 war zum ersten Mal eine portugiesische Flotte aufgetaucht. Zwölf Jahre später begannen die Portugiesen ein Fort in der Nähe Colombos zu bauen und sich in die Politik einzumischen. Ihr Interesse galt in erster Linie der Kontrolle des Zimthandels, weniger territorialen Eroberungen. Mit wechselnden Allianzen vergrößerten sie ihren Einfluss. Mayadunne, der Herrscher von Sitavaka, hatte nun auch das verbliebene Kotte-Reich erobert. Um seine Haut zu retten, stellte sich daraufhin der König von Kotte unter portugiesischen Schutz. Während Mayadunne der Macht der Portugiesen noch widerstand, brach das Reich nach dem Tod seines Sohnes (1593) wegen Thronfolgestreitigkeiten zusammen. Das Reich von Kandy war wegen des unwegsamen Geländes schwieriger zu erobern, lediglich für zehn Jahre stand es unter portugiesischer Kontrolle. In das Jaffna-Reich wurde 1560 und endgültig 1591 eine "Vergeltungsmission" geschickt, nachdem die Missionare wegen ihrer Erfolge bei Fischern den Unmut des dortigen Königs erregt hatten.
Seit 1617 musste auch Kandy Tribute zahlen. Direkte Kontrolle konnten die Portugiesen allerdings nicht ausüben, mehrmals scheiterten Expeditionen ins Hochland. Es gelang ihnen aber, an der Ostküste befestigte Häfen zu errichten. 1633 musste Kandy den Gebietsverlust anerkennen. Nun bemühte sich das Königshaus um eine Allianz mit der niederländischen Ostindiengesellschaft, die ebenfalls Interesse am Zimthandel zeigte. Der gemeinsame Kampf war erfolgreich, aber bald waren die Holländer nicht mehr auf die Unterstützung Kandys angewiesen, bis 1658 übernahmen sie schrittweise die portugiesischen Besitzungen. Für über 100 Jahre herrschte nun Ruhe, die Holländer waren an guten Beziehungen interessiert, da die meisten Zimtsträucher im Bergland wuchsen. Außerdem hatte der König von Kandy Einfluss auf die kolonisierte Tieflandgesellschaft, weil er traditionell als Hüter des Buddhismus auftrat. Die Expedition von 1765 sicherte den Holländern alle Küsten, Kandy war jetzt völlig isoliert.
Die politischen Ereignisse vom Beginn des 16. bis zum Ende des 18.Jh.s veränderten die sozialen Strukturen auf der Insel beträchtlich. Zunächst ist der Aufstieg des Christentums zu erwähnen. Der Katholizismus konnte auch über den Abzug der Portugiesen hinweg seinen Einfluss im Norden und in den Küstenstädten halten, während der Calvinismus der Holländer kaum Anhänger gewann. Die Attraktivität des Christentums bestand zum einen in der Chance für die niederen Kasten, aus ihrer untergeordneten Position im (tamilischen) Kastengefüge auszubrechen, für Angehörige der Oberkasten ergab sich durch die damit verbundenen Bildungsmöglichkeiten die Chance zur Teilhabe in den kolonialen Herrschaftsstrukturen. Während die Portugiesen kaum Einfluss auf die bestehenden Machstrukturen nahmen und nur wenige neue Posten schufen (z.B. Steuereintreiber), bemühten sich die Holländer um den Aufbau einer eigenen Verwaltung und Wirtschaft, in der nur die höchsten Posten Holländern vorbehalten waren. Dazu gehörte der Aufbau eines Justizsystems nach europäischem Vorbild (nur Muslimen und Tamilen wurde die Verwendung einzelner traditioneller Rechtssysteme gestattet), die Anlage von Plantagen, um die Zimtproduktion zu erweitern, der Anbau neuer Cashcrops (Kaffee, Zucker, Baumwolle, Tabak) sowie die Einrichtung "höherer Schulen" mit europäischen Lehrplänen. Während sich in der zunehmend isolierten Hochlandgesellschaft die von der Goyigama-Kaste und den Mönchsorden dominierte feudale Gesellschaft konservierte, übernahmen im Tiefland die "Regierungschristen" die Rolle der lokalen Aristokratie und Selbstverwaltungsrechte und Privilegien der niederen Kasten untergruben die Kastenhierarchie (und erhöhten die Steuereinnahmen der Holländer). In Kandy erfuhr der traditionelle Buddhismus als Staatsreligion einen erneuten Aufschwung, während im Tiefland neben Buddhisten auch hinduistische, christliche und muslimische Gemeinschaften lebten. Im Tiefland brachten die Erlöse aus dem Export der Plantagenprodukte nun mehr Steuereinnahmen als die Überschüsse aus der traditionellen Landwirtschaft.
Als nach der französischen Revolution Holland in den Einflussbereich Frankreichs geriet, bemühte sich Großbritannien verstärkt, die holländischen Besitzungen zu erobern, um sie nicht unter den Einfluss des Rivalen um die Vorherrschaft auf dem Subkontinent kommen zu lassen. Nachdem sich Kandy schon seit 1766 um eine Allianz mit den Briten bemüht hatte, um seine Küstengebiete von den Holländern zurückzuerobern, willigten die Briten schließlich ein und eroberten 1796 die Küstengebiete und gaben sie dann teilweise an Kandy zurück. Kandy wurde dadurch aber nur weiter geschwächt, tauschte es doch einen schwachen gegen einen starken Rivalen. Zunächst wurden die britischen Besitzungen von Madras aus durch die Ostindiengesellschaft regiert, 1801 übernahm die britische Krone die Kontrolle. Nach der Konsolidierung ihrer Macht über das Tiefland eroberte sie das durch Thronfolgestreitigkeiten geschwächte Kandy. Eine Rebellion unmittelbar nach der Besetzung wurde niedergeschlagen, seit 1818 war die gesamte Insel unter britischer Kontrolle. Zunächst gab es jedoch keine Bemühungen, die Kandy-Gesellschaft in ihrer Eigenständigkeit zu beeinträchtigen: Es wurde separat verwaltet, die Goyigama-Aristokratie behielt ihre Privilegien, das traditionelle Recht blieb bestehen.
In den 1820er Jahren wurde mittels traditioneller Fronarbeit der Straßenbau begonnen, neben besseren Bedingungen für den Handel erhoffte man sich vor allem die leichtere Kontrolle der Kandy-Provinz. Bis in die 1830er Jahre hielt jedoch die wirtschaftliche Stagnation an. Ab 1832 wurden unter Führung von Colbroke und Cameron weitreichende Reformen in Angriff genommen: Die Wirtschaft wurde radikal liberalisiert, also die feudalen Privilegien und Handelsmonopole wie das auf Zimt abgeschafft, Leibeigenschaft und Frondienst verboten, Eigentumsrechte an Boden für Europäer erleichtert. All das diente primär den Interessen der Plantagenbesitzer mit ihrem Bedarf an Saisonarbeitern und forcierte die Kapitalisierung der Wirtschaft. Die Verwaltung wurde vereinheitlicht, neue Provinzgrenzen gezogen, die das Territorium des alten Kandyreichs aufteilten. Nur noch eine Provinz war reines Kandy-Territorium, die anderen Gebiete gingen in den Küstenprovinzen auf. Ein einheitliches europäisches Justizsystem wurde geschaffen, in dem auch einheimische Richter dienten. Auch ein "Legislative Council" wurde eingerichtet, freilich ohne Entscheidungskompetenzen und mit einer vom Gouverneur bestimmten Mehrheit. Die Missionare wurden zumindest weniger von offizieller Seite unterstützt, der Zutritt in die Kandy-Region wurde ihnen sogar untersagt, was eine erneute Rebellion unter Führung der Mönche 1848 aber nicht verhindern konnte.
Die wirtschaftspolitischen Neuerungen und die enorm gestiegene Nachfrage in Europa ließen die Produktion von Kaffee rasch ansteigen und das dominante Exportprodukt werden. In den 1830er bis 1850er Jahren stieg die Zahl und der Umfang der Plantagen stark an, besonders in der Kandy-Region verloren viele Bauern ihr Land. Die landlosen Bauern wurden auf den Plantagen dringend benötigt, denn schlechtbezahlte Saisonarbeiter waren Mangelware. Da das soziale Netz der Dörfer zunächst offenbar eine so weitgehende Verarmung verhinderte, dass die Bauern nur widerwillig zu Hungerlöhnen arbeiteten, griffen die Plantagenbesitzer verstärkt auf südindische Arme der unteren Kasten zurück. Zunächst lebten diese nur saisonweise auf der Insel. Als nach der Abschaffung des Frondienstes ganzjährig Tagelöhner für den Straßenbau und andere unbeliebte Arbeiten gesucht wurden, ließen sie sich in den Plantagengebieten und den entstehenden Slums der Städte nieder. Die einheimische Bevölkerung hielt sich von den neuen Zuwanderern fern.
Seit den 1860ern wurde auch Tee angebaut und die Kokosplantagen wurden ausgeweitet. In den 1870er Jahren endete der Kaffeeanbau, nachdem sich ein Pflanzenschädling in wenigen Jahren über die gesamte Anbaufläche ausgebreitet hatte. Seit dieser Zeit dominieren Tee, Kautschuk und Kokospalmen die Plantagen. Auch der kleinbäuerliche Reisanbau stieg an, dennoch muss seit dieser Zeit auch Reis importiert werden. Die Reformen und der wirtschaftliche Aufschwung kamen den Plantagenbesitzern und den traditionell dominanten Kasten zugute, aus deren Reihen die Beamtenschaft kam und eine kleine einheimische Unternehmerschicht entstand. Nur wenige niedrige Kasten, z.B. die Schnapsbrenner, kamen zu Wohlstand. Für alle anderen stagnierte oder sank der Lebensstandard, wiederholt traten Hungersnöte auf. Trotz Verarmung großer Bevölkerungsteile hatte die Insel einen der höchsten (durchschnittlichen) Lebensstandards der tropischen Kolonien Englands, die Umgestaltung der traditionellen Verhältnisse durch Kapitalisierung und die Einführung einer europäischen Verwaltung und Justiz war mit am weitesten vorangeschritten, während sich die Bevölkerung verfünffacht hatte.
Am Ende des 19. Jh.s änderte sich der Charakter der britischen Kolonialherrschaft: sie wurde konservativ, unterstützte etablierte Eliten, um den Aufstieg neuer Eliten an der Spitze eines radikalisierten Buddhismus zu verhindern. Der Einfluss der Missionare und die Veränderungen der Sozialstruktur ließen eine Bewegung entstehen, die zunächst vor allem von den Mönchsorden getragen wurde und sich gegen den zunehmenden Alkoholgenuss wandte. Sie war religiös motiviert, eine politische Organisation fand bis in die 1930er Jahre nicht statt. Eine breite, radikale Unabhängigkeitsbewegung wie in Indien gab es in Ceylon nicht. Im 1919 gegründeten Ceylon National Congress (CNC) sammelten sich die anglisierten Honoratioren, die eine Selbstregierung als britische Dominion als langfristiges Ziel anstrebten. Im Einklang mit der Kolonialmacht sollte eine schrittweise Übertragung der Macht an sie durchgesetzt werden. Die Dominanz der Beamtenelite und der Vertreter der "liberal professions" (Rechtsanwälte, Ärzte, Ingenieure, Unternehmer) erschwerte eine Identifikation der Armen und traditionell Lebenden mit dem CNC. Innerhalb dieser Eliten waren Tamilen wegen der dichten "christlichen Infrastruktur" (aufgrund intensiverer Missionierung) überdurchschnittlich vertreten. Dies verstärkte die Ressentiments, die von einer Allianz aus alten Eliten (buddhistischer Klerus) und verhinderten modernen Eliten (Teile der linken Intellektuellen) geschürt wurden: In einer Mischung aus Antiimperialismus, Fremdenhass und der Glorifizierung der eigenen Vergangenheit propagier(t)en die Sinhala-Nationalisten die Bedrohung durch fremdgläubige Minderheiten, die nach und nach die Macht auf der Insel an sich gerissen hätten. Der doppelte Zuzug von tamilischen Verwaltungsbeamten und südindischen Plantagenarbeitern wurde im Rahmen dieses verzerrten Geschichtsbildes als existenzielle Bedrohung aller Singhalesen interpretiert.
1927 traf die vom britischen Parlament entsandte Donoughmore-Commission ein, die in der Folgezeit die Verfassungsgrundlagen für die zukünftige Selbstregierung der Insel erarbeitete. 1931 wurde das allgemeine Wahlrecht eingeführt. Die "Constitutionalists" vom CNC gewannen ihre Stimmen vor allem in den ländlichen Gebieten, während die "Marxists" und ihre Verbündeten mit ihrer Mischung aus "Sinhala-Buddhismus" und Antiimperialismus in den Städten gewannen.
Um die Unterstützung der ärmeren Bevölkerung zu gewinnen, demonstrierten die Honoratioren zumindest zeitweilig Volksnähe, indem sie Frack und Teegesellschaft aufgaben und sich öffentlich als gläubige Buddhisten zeigten. Da dies nicht reichte, um die Leute davon zu überzeugen, dass man ihre (den eigenen entgegengesetzten) Interessen vertreten würde, versuchten sie nun ebenfalls, über die ethnische Zugehörigkeit als vermeintliche Quelle gleicher Interessen Wähler zu mobilisieren. Das ermöglichte nicht nur die Einheit zwischen den gegensätzlichen Interessen der Ärmsten und Reichsten, sondern auch zwischen den noch immer unterschiedlichen Gesellschaften der Hoch- und Tieflandsinghalesen.
Die Beschwörung einer grundlegenden Differenz zwischen "den" Singhalesen und "den" Tamilen führte zur Auflösung des CNC und zur Bildung der United National Party (UNP) sowie zweier tamilischer Parteien, des Tamil Congress (TC) für die "Alteingesessenen" und des Ceylon Indian Congress (CIC) für die "Gastarbeiter".
Das allgemeine Wahlrecht lenkte die Aufmerksamkeit aber auch auf die soziale Frage. Freie Bildung und Gesundheitszentren für alle (1934 erneute Malaria-Epedemie) sowie Nahrungsmittelsubventionen waren wichtige Wahlkampfthemen.
Mit dem Ende des Zweiten Weltkriegs forderten besonders die indischen Nationalisten nun vehement die sofortige Unabhängigkeit, nachdem die Kolonien das Überleben Großbritanniens mit gesichert hatten. Ceylon diente als Stützpunkt für die Angriffe auf Japan und lieferte Kautschuk und Nahrungsmittel. Anders als in Indien, setzten sich die Verhandlungsführer hier aber für einen einvernehmlichen Übergang in die Unabhängigkeit ein. Am 4. Februar 1948 erhielt Ceylon die Unabhängigkeit, der Machttransfer vollzog sich friedlich und beinahe geräuschlos.
Die erste Regierung bildete D.S.Senanayake von der UNP gemeinsam mit dem TC unter G.G.Ponnambalam und einem Vertreter der Muslim League. Sie stand für Säkularismus und Westbindung. Die Abneigung Senanayakes gegen eine Verankerung des Buddhismus in der Verfassung führte zur Abspaltung der "Hardliner" unter S.W.R.D.Bandaranaike. Die Westbindung zeigt sich in der Beibehaltung britischer Militärbasen, dem Abschluss eines Verteidigungsabkommens und dem Verbleib im Commonwealth sowie der antikommunistischen Rhetorik. Der britische Schutz sollte die Unabhängigkeit von Indien stärken. Dem diente auch ein Handelsabkommen mit China 1952.
Beherrschendes Thema der ersten Jahrzehnte war die Frage der Staatsbürgerschaft der seit der Mitte des 19.Jh.s eingewanderten tamilischen Plantagenarbeiter. Hier stellte sich D.S.Senanayake auf die Seite der Sinhalanationalisten, zumal er sich auch der Unterstützung von G.G.Ponnambalams TC sicher sein konnte. Mittels zweier Gesetze wurden die zugewanderten Tamilen (und die Händler- und Finanzierkaste Nattukottai Chettiar) zu Ausländern erklärt, die bis August 1951 eine Einbürgerung beantragen konnten. Dazu war der lückenlose Nachweis eines 10jährigen Aufenthalts bis 1946 mittels der Arbeitsverträge notwendig, was vielen Wander- und Saisonarbeitern unmöglich war. Kurz vor Bewerbungsschluss organisierte der CIC als letzte große Kampagne seines Bestehens eine massive Antragsabgabe. Die Bearbeitung dauert bis 1963, bis dahin waren die Antragsteller von den Wahlen ausgeschlossen. Schließlich wurde einem Sechstel der Anträge stattgegeben. Damit hatten 8% der Inselbevölkerung, fast 50% des tamilischen Bevölkerungsteils, ihre Bürgerrechte verloren. Die Rückkehr der 800 000 staatenlosen Tamilen belastete die indisch-sri lankischen Beziehungen noch bis in die 80er Jahre.
Die UNP-Regierungen unter D.S. Senanayake, seinem Sohn Dudley Senanayake und schließlich John Kotewala wurden 1956 von einer Koalitionsregierung unter Führung von Solomon W.R.D. Bandnaraikes Sri Lanka Freedom Party (SLFP) abgelöst. Bandanaraike (nach seiner Ermordung 1959 seine Witwe Sirimavo) strebte eine Lockerung der Westbindung an. Ceylon engagierte sich nun erstmals in der Blockfreienbewegung. Die Banken wurden verstaatlicht. Getreu dem Wahlkampfslogan "Sinhala only" wurden die Ceylon-Tamilen verstärkt aus ihrer immer noch überproportionalen Vertretung im Staatsdienst zurückgedrängt. Dazu wurden Privatschulen geschlossen oder verstaatlicht, ein Beförderungsstopp für tamilische Beamte erlassen sowie die Streitkräfte, Polizei und der Paramilitärs nur noch mit singhalesischem Personal aufgestockt. 1965 wurde Sinhala zur alleinigen Amtssprache erklärt, die getrenntsprachige Erziehung aber beibehalten. Das benachteiligte die Tamilen, da das Erlernen des Sinhala als Voraussetzung für den (höheren) Staatsdienst nun kaum noch möglich war, während die fehlenden Möglichkeiten, Tamil zu lernen, die Singhalesen kaum in ihren Chancen beeinträchtigen.
Da die UNP jetzt ebenfalls verstärktum das singhalesisch-nationalistische Wählerpotential warb, führte sie in ihrer zweiten Regierungszeit 1965-70 keinen wirklichen Richtungswechsel durch. Nach 1970 forcierte die SLFP die Umsiedlung von Tamilen und verstärkte die Ansiedlung singhalesischer Bauern im Norden. Die neue Verfassung machte Ceylon 1971 zur Republik Sri Lanka und hobden formalen Minderheitenschutz auf. Trotz allerAusgrenzung führte die anhaltend schlechte Wirtschaftslage 1971 zu einem Aufstand der Janata Vimukthi Peramuna (JVP - Volksbefreiungsfront), zu deren Niederschlagung die SLFP auf die Unterstützung des Auslands, auch Indiens, angewiesen war. Die JVP ist eine Kaderorganisation unter der Führung von Nandasiri "Rohana" Wijeweera (ermordet 1989) mit pseudomarxistischer, antiimperialistischer und zugleich extrem fremdenfeindlicher Programmatik. Von 1968-1989 überzog sie vorwiegend den Südwesten mit Terroranschlägen, 1971 und 1987-89 befand sie sich im offenen Krieg mit dem Staat.
Die tamilischen Parteien schlossen sich Anfang der 1970er zur Tamil United Liberation Front (TULF) zusammen. Die TULF forderte einen eigenen Tamilenstaat (Tamil Eelam) im Norden und Osten der Insel, was nach der Strategie der Parteiführer aber nur der Verbesserung der Verhandlungsposition für eine Föderalisierung und der Beruhigung der eigenen Wählerschaft dienen sollte.
1977 gewann die UNP mit überraschender Deutlichkeit erneut die Parlamentswahlen. Dass die TULF nun stärkste Oppositionspartei, noch vor der SLFP, ist, verstärkte ebenso wie der autokratische Regierungsstil des "Dharmaraja" J.R.Jayawardene (mittels der auf ihn zugeschnittenen neuen Verfassung) sowie die Propagierung des singhalesischen Nationalismus in buddhistischem Gewand die ethnische Auseinandersetzung. Die zunehmende Militanz des tamilischen Widerstands wurde auch durch die Verlagerung der Verhandlungen von der parlamentarischen auf die informelle Ebene begünstigt.
1983 eskalierten schließlich die Kämpfe mit den tamilischen Untergrundkämpfern, unter denen sich die Liberation Tigers of Tamil Eelam (LTTE) bis 1986 die Vorherrschaft erkämpften, zum offenen Bürgerkrieg. Auslöser war ein Pogrom nach einem Anschlag der LTTE auf einen Militärposten.
Die LTTE sabotiert alle Versuche einer Verhandlungslösung, wie sie von der TULF und teilweise auch von UNP und SLFP angestrebt wird. Bis 1986 eroberte sie die Jaffna-Halbinsel und weite Teile der Nordzentral- und der Ostprovinz. Nachdem die indische Regierung seit Mitte der 1980er zu vermitteln versuchte, entsandte sie im Juni 1987 mit UN-Mandat und unter Zustimmung der Regierung Sri Lankas, nicht jedoch der LTTE, Friedenstruppen. Die Einheiten gerieten zwischen alle Fronten. Statt die Kämpfer zu entwaffnen, und den Waffenstillstand zu sichern, wurden sie selbst in blutige Kämpfe verwickelt. Nachdem sich abzeichnete, dass der Einsatz gescheitert war, begann im Oktober 1989 der Rückzug. Nach dem vollständigen Abzug (März 1991) verstärkte sich der Bürgerkrieg erneut. Bis zum Dezember 1995 gelang es den Regierungstruppen, die Jaffna-Halbinsel zurückzuerobern. Derzeit sind die "Tigers" der LTTE erneut auf dem Vormarsch, Mitte April 2000 eroberten sie den Elefantenpass, Ende Mai erreichten sie schon die Vororte Jaffnas.
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