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01. März 2006. Nachrichten: Indien Und hatten Asbest an Bord

Die Aussicht auf Verträge für den Neubau von 25 Atomkraftwerken hat man als westlicher Staatschef nicht mehr alle Tage. Jedenfalls nicht, seitdem die Technologie durch gesellschaftliche Widerstände in den Industrieländern und wegen möglicher militärischer Hintergründe beim Aufbau von Nuklearanlagen in so genannten Schwellenländern in Verruf geraten ist. [mehr ...]

01. März 2006. Nachrichten: Pakistan Der Countdown beginnt

Mit einer Kampagne gegen Blasphemie wollen Islamisten und andere Oppositionsgruppen den pakistanischen Militärherrscher Musharraf stürzen. [mehr ...]

28. Februar 2006. Nachrichten: Nepal Den König einkreisen

Das Bündnis der maoistischen Aufständischen mit den bürgerlichen Parteien treibt Nepals autokratischen Monarch in die Enge. [mehr ...]

15. Februar 2006. Nachrichten: Südasien Nachrichten Januar 2006

Rückblick zu den Ereingnissen im Januar 2006 in Südasien [mehr ...]

23. Januar 2006. Analysen: Indien Lessons from Sahayatrika

Die Zentren der queeren Bewegung in Indien sind die Metropolen Delhi, Kalkutta und Bombay. Aber auch in ländlicherer Umgebung gibt es Engagement. Die Organisation Sahaytrika tritt in Kerala für die Rechte von 'Frauen, die Frauen lieben' ein. Ihr Ziel ist es erstens ein Netzwerk für 'Frauen, die sich von Frauen angezogen fühlen' aufzubauen und Beratung anzubieten, zweitens die Marginalisierung von sexuellen Minderheiten, insbesondere von Lesben, in Kerala zu dokumentieren, und drittens Öffentlichkeitsarbeit für queeres Leben zu machen. Dabei will sie die Rechte von Lesben nicht als Nischenthema behandeln, sondern in Diskursen über Menschenrechte und zu Gewalt gegen Frauen verankern. Devaki Menon ist das Pseudonym der Gründerin von Sahayatrika, der unsichtbaren Sprecherin der Organisation. Sie selber ist im westlichen Ausland aufgewachsen, war dort in der queeren Bewegung aktiv und kam erst als Erwachsene nach Kerala. Gemeinsam mit anderen baute sie Sahayatrika auf, ohne dabei jemals ihre Identität in der Öffentlichkeit zu offenbaren. Die "Lessons from Sahayatrika" sind eine Analyse der Arbeit von Sahayatrika, in der auch die Probleme und Diskussionen der queeren Bewegung analysiert werden. Ein zentrales Thema ist das der Sichtbarkeit, der Vorteile und Probleme, die mit ihr verbunden sind. Denn erst wenn Queeres sichtbar wird, wird es auch angreifbar. Wenn lesbische Paare 'out' sind, dann bekommen sie alltägliche Diskriminierungen zu spüren, dann verlieren sie ihre Stellungen, Ausbildungsplätze, Wohnungen, sozialen Kontakte. Das Nichteinhalten von Genderstereotypen, zum Beispiel in Kleidung und Frisur, führt zu Belästigungen und Bedrohungen. Auch für Organisationen ist Öffentlichkeit potentiell gefährlich. So besteht permanent die Gefahr unter Section 377 wegen der Förderung unnatürlichen Sexes angeklagt zu werden. Es ist schwierig Büroräume zu bekommen und zu behalten. Gleichzeitig ist öffentliches Agieren wichtig. Denn erst durch die Presseberichte über Sahayatrika erfuhren viele queere Frauen in Kerala, dass sie nicht alleine sind. Häufig zum ersten mal hatten sie so Zugang zu einer Ansprechpartnerin für ihr Anderssein. Diesem Paradox der Sichtbarkeit kann Sahayatrika nur mit einer differenzierten Strategie begegnen. Zum einen bietet die Organisation (zusammen mit anderen) geschützte Räume der Sicherheit, und zum anderen agiert sie mit Presseberichten, Veranstaltungen und Publikationen in der Öffentlichkeit. Die meisten Anfragen an Sahayatrika ranken sich um das Thema Heirat und Ehe. Diese sind für junge Frauen in Kerala ein soziales Muss, dem sie kaum entfliehen können. Heiraten werden erzwungen trotz bestehender lesbischer Beziehungen, lesbische Beziehungen werden geführt trotz Ehen. Lesbische Paare wünschen sich eine legale Dokumentation ihrer Beziehung. Da (Homo-)Sexualität so stark tabuisiert ist und der Zwang zur Ehe so hoch ist, zweifeln viele Frauen an sich selbst, wollen sich therapieren lassen, möchten einen Geschlechtswechsel vornehmen oder werden von Selbstmordgedanken geplagt. In Kerala, dem Bundesstaat mit der höchsten dokumentierten Selbstmordrate in Indien, gibt es viele Berichte über lesbische Doppelselbstmorde. Sahayatrika ist entstanden aus einem Projekt zur Dokumentation dieser Selbstmorde. Dabei stellt sich die Frage, ob es in Kerala tatsächlich mehr lesbische Selbstmorde gibt als anderswo, oder ob sie nur besser dokumentiert sind. Auffällig ist, dass es vor allem Frauen aus marginalisierten Gemeinschaften und unteren Einkommensschichten sind, die gemeinsam Selbstmord begehen. Dies kann daran liegen, dass Frauen aus der Mittelschicht über mehr Ressourcen (materiellen und immateriellen) verfügen, um andere Auswege zu finden. Es kann aber auch daran liegen, dass die Mittelschicht besser in der Lage ist, solche Selbstmorde zu verschleiern. (Urmila Goel) [mehr ...]

20. Dezember 2005. Nachrichten: Sri Lanka "Der dritte Tsunami"

in Jahr, nachdem der Tsunami auf die Süd- und Ostküste Sri Lankas traf, über 30.000 Tote und eine Millionen Obdachlose hinterließ, macht sich auf der Träne im Indischen Ozean Ernüchterung breit. Zwar sind mehr als drei Milliarden Euro durch eine beispielslose Hilfskampagne in das Land geflossen, mehr Finanzmittel als der Gesamtetat des Landes umfasst, aber der Wiederaufbau geht nur langsam voran. Zudem haben sich die seit über 25 Jahren andauernden Auseinandersetzungen zwischen singhalesischem Militär und tamilischer Guerilla seit den Präsidentschaftswahlen im November wieder intensiviert. Schließlich wird insbesondere die Kritik an den internationalen Hilfsorganisationen wegen fehlender Sensibilität und häufig selbstherrlicher Vorgehensweise immer lauter. [mehr ...]

19. Dezember 2005. Fotostrecken: Südasien Südasien im Wandel

Südasien im Wandel

In Südasien sind Vorstellungen von Nation umstritten. Ist Südasien die Heimat des Hinduismus? Wie wird der Islam in Südasien konzipiert? Ist Südasien eine Ansammlung von Gemeinschaften und Regionen? [mehr ...]

15. Dezember 2005. Interviews: Sri Lanka "Wir brauchen dringend konkrete Fortschritte"

Reverend Father A. I. Bernard ist Direktor des 2004 gegründeten Centre for Peace and Human Rights Culture (CEPAHRC) in Jaffna. Er ist katholischer Priester, studierte im indischen Pune und an der University of London, danach lehrte er am Nationalseminar Sri Lankas in Candy. Rev. Fr. Bernard ist Mitglied der Justice and Peace Commission der katholischen Kirche in Sri Lanka und widmet sich in seiner Arbeit insbesondere der Menschenrechtserziehung und der aktiven Friedensarbeit. In dem Interview mit dem Südasien-Informationsnetz äußert er sich zur aktuellen Lage in Sri Lanka nach der Präsidentschaftswahl, zum Friedensprozess und die alltägliche Situation, die er als Menschenrechtsaktivist im Inselnorden täglich erlebt. [mehr ...]

25. November 2005. Nachrichten: Sri Lanka Sri Lanka nach den Präsidentschaftswahlen

Am 17. Oktober 2005 waren die 13 Millionen Wahlberechtigten in Sri Lanka aufgerufen einen neuen Präsidenten zu wählen. Die seit elf Jahren regierende Amtsinhaberin Chandrika Kumaratunga konnte aus verfassungsrechtlichen Gründen nicht für eine dritte Amtszeit kandidieren. Die Wahl gewonnen hat der bisherige Premierminister Mahinda Rajapakse mit einer knappen Mehrheit von 180.000 Stimmen. Er lehnt jegliche Autonomie für die Tamilen-Region ab. [mehr ...]

10. November 2005. Kommentare: Sri Lanka Die Stagnation im Friedensprozess in Sri Lanka beenden!

Einst ging man in Sri Lanka davon aus, dass der Waffenstillstand keine 100 Tage halten würde. Die LTTE, so nahm man damals an, könne sich einen längeren Waffenstillstand gar nicht leisten, wenn die Moral der Kader dabei nicht Schaden nehmen sollte. Das Scheitern der Waffenstillstandsabkommen von 1991 und 1995, als die LTTE Überraschungsangriffe gegen die Armee startete, schien diese Befürchtungen zu untermauern. Damals rechtfertigte die LTTE die Aufkündigung des Waffenstillstandes mit dem Mangel an Fortschritten im Friedensprozess. Und jedes Mal waren die nachfolgenden Kämpfe noch heftiger als je zuvor. [mehr ...]

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