Beiträge willkommen: suedasien.info versteht sich als vorwiegend deutschsprachiges Informationsportal für die Region Südasien. Wir freuen uns über externe Beiträge zu allen Aspekten der Gesellschaft, Politik, Geschichte und Kultur des Subkontinents bzw. auf die gesamte Bandbreite des vielfältigen und vielschichtigen Lebens in der Region überhaupt. ... [mehr ...]
Call for Papers: Liebe Leserinnen und Leser, in loser Folge möchten wir Spezialisten vorstellen, die langjährig in der und über die Region gearbeitet haben - sowohl im akademischen als auch im nicht-akademischen Bereich - und daher fundierte Einblicke eröffnen können. Ziel ist es dabei entgegen den Trends einer oft schnelllebigen Mediengesellschaft das zumeist Jahre und Jahrzehnte umfassende Schaffen von Wissenschaftlern und Fachleuten in möglichst umfassender Bandbreite sichtbar zu machen, d.h. ein Werk durchaus mit unterschiedlichen Akzentsetzungen, Brüchen oder theoretischen Ansätzen vorzustellen. Die Redaktion freut sich wie immer auf Ihre Vorschläge, Ideen, Anregungen und Mitarbeit an dieser Reihe! ... [mehr ...]
M | D | M | D | F | S | S |
---|---|---|---|---|---|---|
1 | 2 | 3 | 4 | |||
5 | 6 | 7 | 8 | 9 | 10 | 11 |
12 | 13 | 14 | 15 | 16 | 17 | 18 |
19 | 20 | 21 | 22 | 23 | 24 | 25 |
26 | 27 | 28 | 29 | 30 | 31 |
Der aus Kerala stammende K. R. Narayanan, ein Angehöriger der Kaste der "Unberührbaren bzw. Unterdrückten" (Harijans bzw. Dalits), war sich durchaus der die indische Gesellschaft prägenden strukturellen Gewalt und der großen sozialen Ungerechtigkeiten bewusst. Er verwies häufig in seinen Reden auf diese die Einheit Indiens und die Kohäsion der Gesellschaft bedrohenden Brüche sowie auf die wachsende Ungeduld und Gewaltbereitschaft dieser benachteiligten Schichten.
Der Südinder K. R. Narayanan, mit einer Burmesin verheiratet, trat 1997 das höchste Amt im indischen Staat nach einer fünfjährigen Amtszeit als Vizepräsident an. Er machte von Anfang an deutlich, dass er seine ihm durch die Verfassung gewährten Möglichkeiten voll ausschöpfen würde und nicht bereit sei, als unkritischer Erfüllungsgehilfe von Regierungsbeschlüssen zu dienen. Auf der Grundlage von juristischem Rat wies er beispielsweise 1999 die Absetzung der Landesregierung mittels sog. President´s Rule im nordindischen Unionsstaat Bihar zurück. Er wandte sich auch öffentlich gegen die insbesondere von der Bharatiya Janata Party (BJP) favorisierte Änderung der indischen Verfassung und fragte nicht nur rhetorisch, ob gewisse Engpässe sowie der konstatierbare Missbrauch der Verfassung nicht sehr viel mehr sowohl im Fehlverhalten und Versagen der politischen Klasse als auch der Parteien zu suchen seien.
Nachfolger Narayanans im Präsidentenamt wurde im Juli 2002 der muslimische Physiker und "Vater" des indischen Raketenprogramms, A.P.J. Abdul Kalam. Nachdem die Führung der Congress Party vergeblich versucht hatte, Narayanan zu einer erneuten Kandidatur zu bewegen, unterstützte sie schließlich Kalam, den Kandidaten der hindunationalistischen BJP, der mit überwältigender Mehrheit gewählt wurde.
K. R. Narayanan trat öffentlich und privat immer sehr bescheiden auf. Auf seinen Staatsvisiten, z. B. in Deutschland und Frankreich, beeindruckt er jedoch durch seine Würde und sein sachkundiges Auftreten, sowie nicht zuletzt aufgrund seiner diplomatischen Erfahrungen durch sein Verständnis komplexer internationaler Zusammenhänge.
Kommentare
Als registriertes Mitglied können Sie einen Kommentar zu diesem Beitrag verfassen.