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23. Januar 2006. Analysen: Wirtschaft & Soziales - Indien Voices against 377

'Voices against 377' ist ein Zusammenschluss von unterschiedlichen Organisationen, die zu Menschen-, Frauen- und Kinderrechten arbeiten, sowie jenen aus der queeren Bewegung.

Dieser breite Zusammenschluss konnte gelingen, da es nicht in erster Linie um das Thema Homosexualität oder Gesundheit geht, sondern im Mittelpunkt der Kampf um Menschenrechte steht. Der Kampf gegen die menschenrechtswidrige Section 377 vereint die unterschiedlichen Organisationen. Das es so weit gekommen ist, ist vor allem der Gruppe PRISM zu verdanken. Dieser in Delhi angesiedelte queere Thinktank hat es sich zur Aufgabe gemacht, für die Rechte all jener, die vom heteronormativen Standard abweichen, einzutreten. Dabei ist das Ziel von PRISM, das Thema nicht nur innerhalb der queeren Bewegung zu thematisieren, sondern es auch in andere Nichtregierungsorganisationen hineinzutragen. So argumentieren sie zum Beispiel, das Lesbenrechte auch Frauenrechte sind und daher auch von Frauengruppen aufgegriffen und vertreten werden sollten. Das war bisher nicht unbedingt der Fall. Es ist schon vorgekommen, dass Lesbengruppen bei dem alljährlichen Frauenmarsch am 8. März nicht mitgehen durften.

Zu "Voices against Section 377" gehören unter anderem:

  • PRISM, A Sexuality Rights Group,
  • Partners for Law and Development (PLD), A Legal Ressource Group,
  • Haq Cenre for Child Rights,
  • Amnesty International India, Campaign for Human Rights,
  • Saheli Women's Ressource Centre, An Autonomous Women's Group,
  • Nirantar, A Ressource Centre for Gender and Education,
  • SAMA Ressource Group for Women and Health,
  • Jagori, Women's Training, Documenation and Ressource Centre,
  • Creating Ressources for Empowerment and Action (CREA),
  • Talking about Reproductive and Sexual Health Issues (TARSHI),
  • Anjuman JNU Queer Students Collective,
  • Nigah Media Collective,
  • Breakthrough - Media and Human Rights Organisation.

Es gab bereits vor der Gründung von "Voices against 377" Versuche, die Section 377 durch Verfassungsbeschwerde abzuschaffen. Zuerst versuchte dies AIDS Bedhbhav Virodhi Andolan (ABVA) 1994, dann später die NAZ Foundation. Bis jetzt waren die Versuche nie erfolgreich. Die letzte BJP-geführte Regierung lehnte eine Abschaffung des 377 mit der Begründung ab, dass die Gesellschaft im Großen und Ganzen Homosexualität ablehne und dies ein ausreichend sei, sie zu verbieten.

Dieser Beitrag gehört zum Schwerpunkt: Queer South Asia .

Quellen

  • Voices against Section 377 (2004): Rights for all: Ending Discrimination under Section 377, Delhi, 2004.

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