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12. November 2001. Analysen: Politik & Recht - Südasien Der Afghanistan-Konflikt aus indischer Sicht

Die Entwicklungen in Afghanistan beeinflussen den indischen Subkontinent und seinen Dauerkrisenherd Kashmir maßgeblich. Mit der Regierungsübernahme durch das Taliban-Regime in Afghanistan 1996 verschlechterte sich die indische Sicherheitssituation dramatisch.

Indiens westlicher Nachbar und Erzrivale Pakistan konnte in dieser Zeit mit chinesischer Unterstützung Nuklearwaffen erwerben und die Infrastruktur für die Unterstützung des "grenzüberschreitenden Terrorismus" im indischen Bundesstaat Jammu & Kashmir aufbauen, "um Indien durch tausend terroristische Nadelstiche auszubluten", so C. Raja Mohan, Strategic Editor der Tageszeitung The Hindu. Zweifelsohne gehörte deshalb Indien zu den eindeutigen Verlierern der Entwicklungen nach dem Sturz des Najibullah-Regimes in Kabul, denn historisch war Afghanistan von 1947 bis 1992 Indiens natürlicher Alliierter in der Region.

Pakistanisches Armeepersonal kämpfte damals an der Seite der Taliban gegen die "legitime" Regierung der United Islamic and National Front for the Salvation of Afghanistan von Burhanuddin Rabbani, der heute sogenannten "Nordallianz", die – außer von Russland und dem Iran - von Indien bis in die Gegenwart mit Waffen und Ausrüstungsgütern via Russland unterstützt wurde.

Trotz dieser für Indien negativen Entwicklung in seinem unmittelbaren geopolitischen Umfeld gelang es seiner Außenpolitik im Laufe der letzten Jahre, u. a. durch verbesserte Beziehungen zu maßgeblichen Akteuren des Internationalen Systems und insbesondere seit März 2000 zu den USA, aber auch zu wichtigen Staaten der islamischen Welt, wie z. B. zum Iran, sein außen- und sicherheitspolitisches Gewicht über die südasiatische Krisenregion hinaus im Range einer "major power with a potentially global role" nachhaltig zu unterstreichen. New Delhi arbeitete schon vor den Ereignissen des 11. September 2001 mit wichtigen Staaten bei der Bekämpfung des internationalen Terrorismus in gemeinsamen Kommissionen konstruktiv zusammen.

Werden die Ereignisse in und um Afghanistan diese erreichte neue Qualität nun zum Vorteil für Pakistan und zum Nachteil für Indien möglicherweise korrigieren? Fest steht, dass sie das Regime von Pervez Musharraf international legitimierten. Außenminister Jaswant Singh dazu am 2. Oktober im CNN-Interview: "A country that is a part of the problem is now being attempted to be used by the US towards a solution. Good luck,"

Wie sehen denkbare Szenarien innerhalb Pakistans aus indischer Sicht aus? Könnte Indien möglicherweise versucht sein, die Situation in Afghanistan zum Anlaß zu nehmen, um durch ein extrem hartes Vorgehen in Kashmir und gegenüber Pakistan die Gunst der Stunde für seine Zwecke zu nutzen? Ex-General Ashok Mehta, Teilnehmer an Track-II-Dialogen und ehemaliger Kommandeur der "Indian Peace Keeping Force" in Sri Lanka, postuliert: "The Indian Army sees the US war on terrorism as a window of opportunity to clean up Jammu and Kashmir" (Opportunity in Threat, in: India Today International, 29.10.2001, S.26).

Die wirtschaftlichen und militärischen Zusagen der USA und anderer Staaten der westlichen Welt an Pakistan könnten mittel- bis langfristig, so indische Sicherheitsanalytiker, deshalb indirekt auch zu einer Eskalation des Kashmir-Konflikts zwischen den beiden südasiatischen Nuklearmächten beitragen bzw. die USA aus ihrer unmittelbaren Interessenlage veranlassen, durch Druck auf Indien Zugeständnisse zugunsten von Pakistan in diesem seit mehr als fünf Jahrzehnten schwelenden Krisenherd zu erwirken. Die Ereignisse des 11. September 2001 haben daher die subkontinentalen Gleichungen in Südasien mit noch nicht völlig absehbaren Konsequenzen verändert. Schon 1995 sagte mir Jaswant Singh, dass es wohl Ziel der USA sei, über Kashmir einen Fuß in die Region zu bekommen.

Unzufriedenheit und Irritationen unter Hindu-Nationalisten

Dem wirtschaftsliberalen Außenminister Jaswant Singh wird innerhalb der die Politik der Bharatiya Janata Party (BJP / Indische Volkspartei) keineswegs unmaßgeblich beeinflussenden Kaderorganisation Rashtriya Swayamsevak Sangh (RSS / Nationales Freiwilligenkorps) mit erheblichem Mißtrauen begegnet, da ihm eine zu große Konzilianz gegenüber den Positionen Washingtons und ein Ablehnen des propagierten "hot pursuit" auf pakistanisches Territorium im Kabinettssicherheitsausschuß unterstellt wird. Diese Falken üben Druck auf Premierminister Atal Behari Vajpayee aus, gegen Pakistan vorzugehen, um möglichst die geschätzten 200 Camps auf pakistanischem Boden, von denen aus Operationen in Kashmir ausgeführt werden, auszuschalten. Ein zu weiches Vorgehen habe zu einem Ansehensverlust der BJP gerade auch unter den Mittelschichten geführt.

Das mächtige Büro des Premierministers unter seinem Leiter Brajesh Mishra, der auch als nationaler Sicherheitsberater des Premierministers fungiert, hält diesem Ansinnen entgegen, dass ein Vorgehen gegen Pakistan Indien u.a. in der internationalen Gemeinschaft isoliere und ihm einen "foothold in post-war Afghanistan" verweigere. "Such a scenario – India at war with Pakistan, America´s most useful ally at the moment – will totally upset the Big War on Global Terrorism, currently waged on the mountains of Afghanistan" (Prabhu Chawla / Shishir Gupta: Powell and Patience. India Today International, 29. 10. 2001, S.20).

Es wird in den entschieden hindu-nationalistischen Kreisen mit ihrem kaum verhüllten Feindbild des Islam befürchtet, dass der Krieg gegen den Terror in Afghanistan die von pakistanischem Territorium aus im indischen Bundesstaat Jammu & Kashmir operierenden sezessionistischen Organisationen aussparen werde. Aroon Purie, Chefredakteur von politischen Wochenzeitschrift India Today, stellt fest, Pakistan beherberge mehr als einen Bin Laden: Dawood Ibrahim, Tiger Menon, Syed Salauddin und Masood Azhar seien nur einige der von Indien gesuchten Terroristen.

Die Aufhebung der Beschränkungen beim Verkauf militärischer Güter an Pakistan sowie die zugesagten wirtschaftlichen Hilfsprogramme könnten deshalb mittel- bis langfristig zur Eskalation in dem seit über fünf Jahrzehnten schwelenden Krisenherd um Jammu & Kashmir führen, in dem in den letzten zwanzig Jahren Terroristen mehr als 30.000 Menschen töteten. Indien könne sich deshalb weder auf die USA noch auf andere Staaten in dieser Frage verlassen und bleibe in diesem Kampf auf sich allein gestellt, so Innenminister L. K. Advani, der dem Lager entschiedener Hindu-Nationalisten durchaus nahe steht.

Delikater Balance-Akt des pakistanischen Militärregimes erforderlich

Die von den USA angeführte Allianz gegen das Taliban-Regime und das von Osama bin Laden geführte Netzwerk der Al Qaida benötigt die logistische Unterstützung des Regimes in Islamabad, das seinerseits in einem delikaten Balanceakt versuchen muß, innenpolitische Widerstände gegen eine zu enge Allianz mit den USA zu neutralisieren. Teile der Armee und des auch operativ in Südasien sehr mächtigen pakistanischen Geheimdienstes Inter-Services Intelligence (ISI) seien von Elementen, die Osama bin Laden und die Taliban favorisieren, durchsetzt, so K. Subrahmanyam, der Vorsitzende des Nationalen Sicherheitsberatungsausschusses im Nationalen Sicherheitsrat Indiens. (Times of India, 8.10.2001).

Pervez Musharraf, der sich in keiner beneidenswerten Position befindet, möchte einen Teil der Investitionen des pakistanischen Militärs und des ISI in das Taliban-Regime, das nur mit pakistanischer Unterstützung an die Macht gelangte, retten. Er plädiert dafür, nach dem Sturz des Taliban-Regimes in einer Übergangsregierung dessen "gemäßigte Elemente" – deren Existenz heutzutage von der Nordallianz schlichtweg bestritten wird - zu akkomodieren, um die angestrebte Restrukturierung der politischen Ordnung in Afghanistan zu erleichtern und sich weiterhin ein wichtiges Mitspracherecht zu sichern. Musharraf sprach sich jedoch, so die indische Diskussion, gegen eine Unterstützung der Nordallianz durch die USA und gegen Verhandlungen mit dem früheren König Zahir Shah aus. Die wenn auch anfänglich zögernde Kooperation seines Regimes mit den USA trieb allerdings einen Keil zwischen die Taliban und den nicht zum Jihadi-Lager zählenden moderaten Gruppen in Pakistan, die sich nun um Musharraf scharen (Vgl. Sahar Ali: Reclaiming the Faith, in: India Today International, 15.10.2001, S.26) und eine weitere Konsolidierung seiner eigenen Position ermöglichen.

Der Frontstaat Pakistan konnte nicht die politischen Bedingungen seiner Kooperation mit den USA bestimmen sondern wurde stattdessen gezwungen, "seine eigene Schöpfung, das Taliban-Regime, zu strangulieren", so C. Raja Mohan (The Hindu, 8.10.2001). Konträr zu dieser Einschätzung vertritt Tavleen Singh (War and Pretence. Alliance with Pakistan exposes the hollowness of US claims of fighting terrorism, in: India Today International, 29.10.2001, S.28) die Auffassung, dass die USA bereit seien, Pakistans Rolle bei der Ausbreitung des internationalen Terrorismus und islamischen Fundamentalismus zu ignorieren. Pakistan, "der beste Freund der einzigen Supermacht in der Welt", entwickele sich zu einem Akteur von beträchtlicher Wichtigkeit und werde alles daran setzen, eine ihm unfreundliche Regierung in Kabul zu verhindern. Auch Raj Chengappa (Destination Kabul, in: India Today International, 22.10.2001, S.19) berichtet aus Afghanistan über den nagenden Verdacht in Kreisen der Führung der Nordallianz, "dass die USA in einen Handel mit Pakistan eingetreten seien, um die Nordallianz ihres endgültigen Sieges dadurch zu berauben, dass Abtrünnige der Taliban in einer zukünftigen Regierung untergebracht würden."

Musharraf, "im Wunschdenken des Westens [...] das neue moderate Gesicht Pakistans", kann auf die Kashmir-Karte nicht verzichten: "If Musharraf can demonstrate that the setbacks in Kabul can be offset by gains in Srinagar, he will be able to retain his hold on Pakistan" (Shishir Gupta / Ishtiaq Ali Mehkri: Islamic Backlash, in: India Today International, 22.10.2001, S.27).

Sturz des Taliban-Regimes:
Positive Konsequenzen für Indien?

Indische Politiker sowie außen- und sicherheitspolitische Analytiker teilen keineswegs die im Westen häufig verbreitete Meinung, dass Pakistan in seiner Einheit nennenswert bedroht sei. Der bekannte Journalist Prem Shankar Jha postuliert angesichts des Vorgehens in Afghanistan, dass Pakistans Probleme jetzt erst wirklich begännen, da der Exodus von ca. 100.000 pakistanischen Taliban aus Afghanistan, 150.000 Absolventen der Ausbildungsschulen für den "Jihad" allein innerhalb Pakistans sowie die religiösen politischen Parteien sich zu einer hochexplosiven Gemengelage entwickeln und zu einer ernsten Bewährungsprobe für das Regime in Islamabad werden könnten, zumal die große paschtunische Bevölkerung Pakistans durch enge Verwandtschafts- und Religionsbeziehungen mit der Taliban verbunden sei.

Die Armee sei im nicht auszuschließenden Eventualfall dann gezwungen, sich der Unterstützung der Mullahs, die den Sturz von Pervez Musharraf fordern würden, zu versichern. Die Energien der zurückgekehrten Afghanistan-Kämpfer könnten sich stattdessen in einer Art Ventilfunktion auf Kashmir und Gebiete mit hoher Konzentration unter den insgesamt ca. 140 Millionen Moslems in Indien richten. (Outlook, 22.10.2001, S.8)

Andererseits würde ein nicht von der Taliban geführtes Regime in Kabul einen schweren Rückschlag für Islamabad bedeuten und hätte eine demoralisierende Wirkung für die Jihadi-Gruppen in Pakistan und wohl auch in Kashmir. Die in Kashmir operierende und von Maulana Massood Assar angeführte fundamentalistisch-terroristische Gruppe Jaish-e-Mohammed ("Armee des Propheten") ist mit Osama bin Laden verbunden. Sie wird allerdings auch vom pakistanischen Establishment unterstützt. Falls es also gelingen sollte, die Taliban-Regierung und den engeren Kern ihrer Führung sowie das Al-Qaida-Netzwerk auszuschalten, so hätte dies eindeutig positive Auswirkungen auf die indische Sicherheitslage.

Der indische Innenminister L. K. Advani unterstellt, dass die Taliban über Zugang zu biologischen und chemischen Waffen verfügt. Auch sei die Gefahr nicht auszuschließen, dass das pakistanische Nuklearpotential in die Hände von Extremisten gelangen könnte. (Outlook, 22.10.2001)

Die Amerikaner gäben, so die indischen Analysen, Pakistan technische Hilfe, um dessen kleines Nukleararsenal gegen Jihadis sicher zu machen, denn sie befürchteten ein potentielles Staatsversagen und Unruhen, sodass das pakistanische Nuklearpotential in die Hände von Extremisten und möglicherweise von "states of concern" fallen könnte. Die USA sammelten deshalb diesbezüglich verstärkt geheimdienstliche Informationen über Pakistans Nukleararsenal, um in einem Extremfall mit einer Spezialtruppe zu versuchen, sich dieser Waffen zu bemächtigen, so C. Raja Mohan (The Hindu, 22.9.2001).

Indien könnte versucht sein, aus der Situation in Afghanistan einseitig Nutzen zu ziehen, um den seit dem gescheiterten indisch-pakistanischen Gipfeltreffen in Agra im Juli 2001 massiv angestiegenen terroristischen Übergriffen in Jammu & Kashmir entschieden zu begegnen. Der wieder ernannte Verteidigungsminister und Altsozialist George Fernandes – "einer der aktivsten und umstrittensten Verteidigungsminister Indiens seit der Unabhängigkeit, [...] der Militärgeschichte schreiben könnte" (India Today International, 29.10.2001, S.12) – warnte Pakistan, dass Indien Infiltrationen entlang der Line of Control (LoC) in Zukunft rücksichtslos ausmerzen würde. Am Vorabend des Besuchs von General Colin Powell in Islamabad und anschließend in New Delhi im September 2001 nahm die indische Armee nach fast einjähriger Unterbrechung wieder Geschützfeuer und Bombardierungen auf pakistanische Stellungen auf.

Wie könnte sich Pakistan transformieren?

Die politische Elite Indiens verfügt durchaus über ein differenziertes Bild der inneren Machtstrukturen in Pakistan und ist an einem politisch und wirtschaftlich stabilen westlichen Nachbarn interessiert. Allerdings fehle es den pakistanischen Generälen an Visionen. Der tonangebende "liberale" Flügel der BJP um Premierminister Atal Behari Vajpayee und Außenminister Jaswant Singh will durch einen Dialog jene Segmente im pakistanischen Herrschaftssystem stärken, die erfolgreich einer "inneren Talibanisierung" entgegentreten und ein Interesse an einer Verbesserung der bilateralen Beziehungen im südasiatischen Kontext haben.

K. Subrahmanyam spricht von einer "strategischen Niederlage" für Pakistan, denn die "unterwürfige Unterstützung für die USA" verhindere nicht, dass Washington Islamabad gegen die Taliban benutze. Musharraf habe keine Wahl gehabt, denn die USA hätten im Weigerungsfalle mit Wirtschaftssanktionen und einer Ölblockade gedroht. Ein Zerstören des pakistanischen Jihadi-Netzwerks sei allerdings nur effektiv, wenn es zu einem Schließen der Madrasas, dem Ausmerzen der Jihadis und dem Ausschalten des Drogenhandels komme. Subrahmanyam, der Nestor der indischen Sicherheitspolitik, erwartet, dass die USA aus ihrem nationalen Interesse heraus, die Ursachen allen Terrorismus zu beseitigen, sogar soweit gehen werden, Druck auf die pakistanische Armee und Elite für eine grundlegende Demokratisierung auszuüben, da Pakistan sonst ein Bürgerkrieg mit unabsehbaren Konsequenzen drohe (Times of India, 22.9.2001).

Manoj Joshi, Political Editor der auflagenstärksten Tageszeitung The Times of India und außen- sowie sicherheitspolitischer Experte, postuliert, daß eine erfolgreiche Politik gegen die Taliban zu einer Transformation der pakistanischen Außen- und Sicherheitspolitik führen werde. Afghanistan könne in Zukunft nicht mehr als strategischer Raum für Pakistan gegenüber Indien angesehen werden und auch nicht mehr dazu dienen, die fundamentalistischen Kräfte zu nähren, die Indien in Kashmir angriffen. Das Auftreten der USA in der Region unterscheide sich heute entschieden von den achtziger Jahren, so der Fachmann für indisch-amerikanische Beziehungen.

Das amerikanische Vorgehen in Afghanistan bietet deshalb nach Ansicht von C. Raja Mohan eine historische Gelegenheit, zusammen mit der internationalen Staatengemeinschaft mäßigend auf Pakistan einzuwirken sowie Stabilität und Frieden im Subkontinent zu schaffen. Dazu sei aber auch kreatives Denken in den indo-pakistanischen Beziehungen erforderlich. (The Hindu, 8.10.2001).

Andererseits ist man sich in Indien auch der tieferliegenden Dimensionen der Auseinandersetzung in Afghanistan mit ihren weitreichenden Konsequenzen bewusst: "Afghanistan has always been a pawn in big power rivary because it provides the shortest route for oil pipelines from Central Asia and the Gulf to Europe. The game is to gain control over the production and transportation of oil resources for energy security. So Afghanistan is really a high stakes battle of a different kind (Raj Chengappa: Target Afghanistan, in: India Today International, 8.10.2001, S.19).

Trotzdem spielt Indien als Nuklearmacht im erweiterten Konflikt um Afghanistan eine durchaus wichtige Rolle. Es ist mit seiner eindeutigen Ablehnung von Jihadis ein verlässlicher Verbündeter gegen die Taliban und bereit sein Wissen über Afghanistan zu teilen. Seine guten Beziehungen zu Russland und zum Iran machen es zu einem keineswegs unbedeutenden Mitspieler hinter den Kulissen, wenn es um eine Friedensordnung in Afghanistan und die es umgebende Region geht (Swapan Dasgupta / Shishir Gupta: Where India stands, in: India Today International, S.32), deren grundlegende Gestaltung eine der dringendsten Aufgaben der beteiligten Akteure und der internationalen Staatengemeinschaft sein dürfte.

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