Beiträge willkommen: suedasien.info versteht sich als vorwiegend deutschsprachiges Informationsportal für die Region Südasien. Wir freuen uns über externe Beiträge zu allen Aspekten der Gesellschaft, Politik, Geschichte und Kultur des Subkontinents bzw. auf die gesamte Bandbreite des vielfältigen und vielschichtigen Lebens in der Region überhaupt. ... [mehr ...]
Call for Papers: Liebe Leserinnen und Leser, in loser Folge möchten wir Spezialisten vorstellen, die langjährig in der und über die Region gearbeitet haben - sowohl im akademischen als auch im nicht-akademischen Bereich - und daher fundierte Einblicke eröffnen können. Ziel ist es dabei entgegen den Trends einer oft schnelllebigen Mediengesellschaft das zumeist Jahre und Jahrzehnte umfassende Schaffen von Wissenschaftlern und Fachleuten in möglichst umfassender Bandbreite sichtbar zu machen, d.h. ein Werk durchaus mit unterschiedlichen Akzentsetzungen, Brüchen oder theoretischen Ansätzen vorzustellen. Die Redaktion freut sich wie immer auf Ihre Vorschläge, Ideen, Anregungen und Mitarbeit an dieser Reihe! ... [mehr ...]
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Rund ein Drittel der indischen Bevölkerung ist unter 15 Jahre alt und
das Durchschnittsalter betrug im Jahr 2006 24 Jahre. In Pakistan liegt
das Durchschnittsalter gegenwärtig bei 20 Jahren, während der Anteil
der unter 15-jährigen 39 Prozent beträgt. Eine ähnliche Altersstruktur
lässt sich auch in anderen Gesellschaften Südasiens feststellen. Je
nach Perspektive sehen Beobachter darin ein enormes Potenzial für die
wirtschaftliche Entwicklung der Region, zugleich aber auch ein Risiko.
Soziale Ungleichheiten, gravierende Defizite in den Bildungssektoren
und politisch instabile Situationen sind nicht nur dafür
verantwortlich, dass die Lebenswelten junger Menschen in
südasiatischen Gesellschaften immer weiter auseinander driften,
sondern sie bergen auch die Gefahr einer gesellschaftlichen
Fragmentierung und politischen Radikalisierung in sich. Was bedeutet
dies für die Identitätsfindung junger Menschen in Nepal, für die
Zivilgesellschaft in Indien oder für die demokratische Bewegung in
Pakistan und Bangladesch? Für welche Ideale setzen sich junge Menschen
in Südasien heute ein? Wo lassen sie sich inspirieren und wer sind ihre
Vorbilder? Film deswegen, da das Kino in Südasien bereits seit seiner
Frühphase ein soziales Ereignis par excellence darstellt. Historische,
soziale und politische Themen werden in und über das Medium Film
verhandelt, Utopien und gesellschaftliche Ideale ent- und verworfen,
Rollenbilder zementiert oder hinterfragt. Die Prozesse der Selbst- und
Fremd-wahrnehmung, mithin der individuellen wie kollektiven
Identitätsbildung südasiatischer Gesellschaften werden so stark durch
das Medium Kino geprägt, dass die Auseinandersetzung mit Filmen
zentral für deren Verständnis ist. Filme bewegen nicht nur die Jugend
in Südasien, sondern die Themen der Jugend finden sich auch in den
Filmhandlungen wieder.Das Seminar richtet seinen Blick jedoch nicht nur auf Südasien, denn
indische Filme boomen auch in Deutschland. Warum sind diese Filme
gerade bei jungen Menschen hierzulande so beliebt? Die patriarchale
Familie und ihre engen Eltern-Kind-Beziehungen stehen häufig im
Vordergrund der Handlungen. Gemeinsam mit einem wieder erstarkten
Patriotismus wird auch eine neue Religiosität zelebriert, vermeintliche
oder tatsächliche Traditionen werden stark betont. Vor allem für die
weiblichen Protagonistinnen gelten Regeln und Tabus, die kaum zeitgemäß erscheinen. Drückt das Interesse der Jugendlichen in Deutschland eine
Sehnsucht nach konservativeren Werten aus? Oder schafft es vielmehr
einen neuen Raum für Identifikation und kulturelle Artikulationen?
Weitere Informationen zum Programm, den Teilnahmebedingungen und zur
Seminaranmeldung entnehmen Sie bitte der Webseite des
Arbeitnehmer-Zentrum Königswinter (AZK).
Veranstaltungsreihe: 31. Oktober 2008 bis 02. November 2008
Kosten: 60,00 EUR oder 50,00 EUR für Studenten, Schüler und Azubis.