Beiträge willkommen: suedasien.info versteht sich als vorwiegend deutschsprachiges Informationsportal für die Region Südasien. Wir freuen uns über externe Beiträge zu allen Aspekten der Gesellschaft, Politik, Geschichte und Kultur des Subkontinents bzw. auf die gesamte Bandbreite des vielfältigen und vielschichtigen Lebens in der Region überhaupt. ... [mehr ...]
Call for Papers: Liebe Leserinnen und Leser, in loser Folge möchten wir Spezialisten vorstellen, die langjährig in der und über die Region gearbeitet haben - sowohl im akademischen als auch im nicht-akademischen Bereich - und daher fundierte Einblicke eröffnen können. Ziel ist es dabei entgegen den Trends einer oft schnelllebigen Mediengesellschaft das zumeist Jahre und Jahrzehnte umfassende Schaffen von Wissenschaftlern und Fachleuten in möglichst umfassender Bandbreite sichtbar zu machen, d.h. ein Werk durchaus mit unterschiedlichen Akzentsetzungen, Brüchen oder theoretischen Ansätzen vorzustellen. Die Redaktion freut sich wie immer auf Ihre Vorschläge, Ideen, Anregungen und Mitarbeit an dieser Reihe! ... [mehr ...]
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Erinnern Sie sich noch? Shining India ("Strahlendes Indien") lautete das Wahlkampfmotto der BJP bei der Wahl zum indischen Bundesparlament (Lok Sabha) vor fünf Jahren. Doch der demokratische Souverän entschied 2004 anders: Das Volk fügte der BJP eine empfindliche Niederlage zu und verhalf einer Kongress-geführten Koalitionsregierung unter Premierminister Manmohan Singh zur Macht.
Fünf Jahre später ist Shining India eine verblassende Erinnerung. Stattdessen werden Bedrohungsszenarios an die Wand gemalt. Indien spürt die Folgen der weltweiten Wirtschaftskrise. Vor allem aber ist die Angst vor dem islamistischen Terror gewachsen und wurde im Wahlkampf gezielt geschürt. Äußerlich ist Mumbai zwar nach den Anschlägen vor einem halben Jahr wieder erstaunlich rasch zur Normalität zurückgekehrt, doch der Schreck hat sich tief festgesetzt.
Nachdem klar geworden war, dass einmal mehr die Attentäter von Pakistan aus eingedrungen waren, hat die Regierung Manmohan Singh der Versuchung einer militärischen Racheaktion widerstanden. Vielleicht wird eines Tages im historischen Rückblick die Besonnenheit der Regierung nach den Anschlägen in Mumbai als ihr großes Verdienst deutlich werden.
Sagenhafte 714 Millionen Menschen waren in diesem Jahr zur Stimmabgabe für das indische Bundesparlament aufgerufen. Mit Spannung darf die Bekanntgabe der Ergebnisse am 16. Mai erwartet werden. Allein die Durchführung dieser Wahl in fünf Etappen über einen Zeitraum von fünf Wochen stellt eine organisatorische Meisterleistung dar. Hätten wir die Wahl zur 15. Lok Sabha zum Schwerpunktthema von SÜDASIEN 2/2009 gemacht, könnten Sie diese Ausgabe frühestens Anfang Juni in den Händen halten. Je nach Wahlausgang ist im Übrigen mit langwierigen Koalitionsverhandlungen zu rechnen. Die internationalen Medien werden darüber berichten. Und auch im deutschen Blätterwald sind Wahlen in Indien immer ein buntes Thema. Bis zum nächsten Heft werden wir mehr wissen und Ihnen unsere Analyse vorstellen.
Der indische Nordosten schafft es dagegen selten in die Auslandsberichterstattung deutschsprachiger Medien, was auch an den restriktiven Reisebeschränkungen für die Region liegt. Doch selbst die überregionalen Medien in Indien setzen sich selten mit den Hintergründen der Konflikte in der Nordost-Region auseinander. Dabei gehören separatistische Bewegungen und ethnische Auseinandersetzungen seit der Unabhängigkeit im Jahr 1947 in einem Ausmaß zur Tagesordnung, dass man, so unser Autor Subir Bhaumik, von durable disorder sprechen muss - chronisch gewordene politisch-militärische Unruhen.
Die Artikel zum indischen Nordosten, dem Schwerpunktthema dieses Hefts, sollen Verständnis für die komplizierte Gemengelage von Konflikten in dieser Region vermitteln. Stefan Mentschel, der unserer Zeitschrift als Autor und Ideengeber schon seit langem eng verbunden ist, hat das Schwerpunktthema konzeptionell und redaktionell mitgestaltet.
Außerdem widmen wir uns in diesem Heft der Lage in Afghanistan. Allen Ankündigungen von besseren Zeiten mit noch mehr amerikanischen Soldaten und Verhandlungsangeboten an moderate Taliban-Fraktionen zum Trotz stehen die Sterne für den afghanischen Staat alles andere als günstig. In Sri Lanka fühlen sich derzeit die Hardliner auf singhalesischer Seite im Aufwind. Doch auch wenn es der srilankischen Armee gelingen sollte, den Tamil Tigers das Genick zu brechen, bleibt die Frage des Umgangs Sri Lankas mit seinen Tamilen ungelöst. Siegesgefühle verleiten dazu, die strukturellen Ursachen von Hass und Krieg unter den Teppich zu kehren. Ein Heft mit Schwerpunktthema Sri Lanka ist in der Planung.
Zum Schluss noch etwas in eigener Sache. Im kommenden Jahr wird das Südasienbüro 30 Jahre alt. Seit den Anfängen mit Walter Keller und einer in Dortmund ansässigen Gruppe von Aktivisten hat sich viel im Südasienbüro verändert, doch Zeitschrift und Verein sind geblieben. Der Schriftzug "Südasien" auf dem Titelblatt hat sich dabei zu einem Stück Traditionspflege entwickelt - er spiegelt noch die graphische Ästhetik der Frühzeit wider. Auf der Mitgliederversammlung am 2. April haben wir uns Gedanken darüber gemacht, ob wir uns im Jahr 2010 nicht einmal selbst zum Thema machen wollen, vielleicht in Form einer "Zukunftswerkstatt". In welcher Richtung sollen wir uns weiter entwickeln? Sollen wir wieder stärker politisches Profil entwickeln? Verstärkt in Richtung Consulting gehen? Soll die Zeitschrift noch gezielter zum link zwischen Wissenschaft und Öffentlichkeit ausgebaut werden?
Übrigens: Falls Sie, liebe Leserin und lieber Leser dieser Zeilen, noch nicht Mitglied des Südasienbüros sind, es aber gerne werden wollen: Wenden Sie sich an uns (suedasienbuero@suedasien.de)! Auch weitere Abo-Wünsche werden gerne entgegengenommen: Machen Sie für uns Reklame!
Und noch etwas: Nach der erfreulichen Zusammenarbeit mit suedasien.info bei der Jahrestagung 2008 haben wir eine weitere gemeinsame Tagung verabredet. Sie soll im Januar 2010 in Berlin zum Thema "Urbanisierung in Südasien" stattfinden. Wir halten Sie auf dem Laufenden.
Heinz Werner Wessler
Editorial
Tendenzen der Gegenwartsliteratur
Uday Prakash - Noch ist der Autor nicht gestorben
Hans-Martin Kunz - Neuindische Literatur in deutscher Übersetzung
Joy Goswami - Gedichte
Sven Hansen - Bei Hunden verstehen sie keinen Spaß
Anant Kumar - Der fremde Blick auf das einheimische Elend
Joy Goswami - Gedicht
Indien
Thomas Bärthlein - Im Überblick
Subir Bhaumik - Region in permanenter Unordnung
Binalakshmi Nepram - Halbmond über dem Nordosten
E. N. Rammohan - Ein neues Leben am Brahmaputral
Binalakshmi Nepram - Kommunistische Ideale und grausame Kriege
Subir Bhaumik - Die Zähmung des Twipra-Sturms
Sven Hansen - Der Wunsch, zu handeln
Nepal
Thomas Döhne - Im Überblick
Thomas Döhne - "Hotbed Terai"
Bhutan
Sri Lanka
Lasantha Wickrematunge - Das letzte Editorial vom Autor
John Neelsen - Ende des Krieges - Fortsetzung des Konflikts
Bangladesh
Patrizia Heidegger - Im Überblick
Thomas Berger - In der Warteschleife
Patrizia Heidegger - Sanaiyya Fahem Ansari zur Lage nach der Wahl
Thomas Berger - Urteil mit Folgen
S. Jahangir Hasan Masum - Schon heute mit der Zukunft leben
Afghanistan
Thomas Ruttig - Im Überblick
Thomas Ruttig - Keiner will die Nummer Zwei sein
Parinas Parhisi - Die afghanische Justiz und Frauenrechte
Andrea Spalinger - Entführungen sind ein blühendes Geschäft
Rochsana Soraya - Der Paschtu-Dichter Rahman Baba
Pakistan
Thomas Bärthlein - Im Überblick
Yousaf Ali - Das Friedensabkommen im Gebiet Bajaur
Südasien
Gerhard Klas - Hilfe für Arme oder Profite für Reiche?
Stefan Mentschel - Tibets letzter Kämpfer
Buchrezensionen
Gelbe Seiten
Adivasi-Rundbrief
Info: Dalit-Solidarität
(Das Einzelheft kostet 6,50 Euro, weitere Informationen auf der Homepage des Südasienbüro e.V. )
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