Sheila Dikshit, die Bürgermeisterin von Delhi, sprach von einem "stolzen Moment" für die Stadt. Die Inbetriebnahme der U-Bahn werde Delhis Transportsystem entscheidend verändern und einen positiven Einfluss auf das Leben und die Kultur in der Stadt haben. Der indische Innenminister und Vizepremier L.K. Advani war bei dem Festakt ebenfalls anwesend.

Die Testfahrt wurde auf einem Streckenabschnitt in Alt-Delhi unternommen. Gerade dieser Stadtteil ist für seine hohe Bevölkerungs- und Verkehrsdichte und den immer wieder zum Erliegen kommenden Verkehr bekannt. Oft gibt es für Stunden kein Durchkommen.

Es werden bei Fertigstellung zwei Millionen Passagiere pro Tag und eine Abnahme der Luftverschmutzung um bis zu 50 % erwartet. Diese hohe Zahl ist dadurch zu erklären, dass annähernd 70 % der Emissionen durch schlecht verbrannten Treibstoff der oftmals sehr alten PKW-Motoren entstehen. Delhi zählt zu den Städten mit der höchsten Luftverschmutzung auf der Welt. Seit Jahrzehnten wird nun schon über die Notwendigkeit eines umweltfreundlichen Nahverkehrs gesprochen. Die Nahverkehrsbusse wurden nach einem Urteil des Obersten Gerichts bereits vollständig mit umweltfreundlichen Flüssiggasmotoren ausgestattet, was bereits wesentlich zur Verbesserung der Luftqualität beigetragen hat.

Nach Kolkata (Kalkutta), wo seit 1993 eine U-Bahn fährt, ist Delhi die zweite Stadt in Indien mit einem solchen Nahverkehrssystem. Das Streckennetz, welches 2021 einmal die ganze Stadt erschließen soll, wird mit japanischer Hilfe gebaut. Die U-Bahn wird zu den modernsten der Welt zählen. Nachdem in Kolkata eine deutliche Entlastung durch die U-Bahn geschaffen wurde, obwohl lediglich eine Linie existiert, erhofft man sich für Delhi ein Vielfaches dieses Erfolges.