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30. Oktober 2002. Nachrichten: Politik & Recht - Südasien Regionaler Staatenbund ECO sagt Afghanistan Hilfe zu

Die zentralasiatischen Staaten Usbekistan, Kasachstan, Kirgistan, Tajikistan und Turkmenistan sowie Pakistan, Iran, die Türkei und Aserbeijan haben sich bei dem Treffen der Economic Cooperation Organisation (ECO) am 15. Oktober 2002 in Istanbul darauf verständigt, Afghanistan gemeinsam wirtschaftlich zu helfen.

Das Treffen war von besonderer Bedeutung für Afghanistan, da es für den Wiederaufbau des von über zwanzig Jahren Krieg zerstörten Landes mehrerer Milliarden Dollar bedarf. Kabul hat in diesem Jahr weitaus weniger Zuwendungen erhalten als es sich erhoffte.

Das ECO-Treffen war das erste Treffen der Regionalorganisation, seitdem die Taliban in Kabul nicht mehr an der Macht sind. Der afghanische Präsident Hamid Karzai rief die anderen Mitgliedsstaaten dazu auf, ihm beim Wiederaufbau seines Landes zu helfen.

Präsident Karzai nutzte das Treffen zudem auch dazu, um den Bau der Gas-Pipeline von Turkmenistan durch Afghanistan nach Pakistan voranzutreiben. Die Pipeline, deren Bau ursprünglich bereits vor fünf Jahren verabredet worden war, ist der neuen Regierung Afghanistans ein bedeutsames Anliegen, um dringend benötigte Gelder zu erhalten.

Die gastgebende Türkei, die gegenwärtig das Oberkommando der UN-Schutztruppe ISAF in Kabul innehat, stellte das ECO-Treffen ganz in den Dienst des Wiederaufbaus Afghanistans.

Andere wichtige Themen konnten nur am Rande erörtert werden oder wurden verschoben. Dabei bestanden erhebliche Hoffnungen, dass sich Möglichkeiten bieten würden, um alte Rivalitäten zwischen Pakistan, dem Iran und der Türkei, den drei Gründerländern der ECO, endgültig zu überwinden. Die Wirtschaftsysteme dieser drei Staaten könnten den anderen Staaten der ECO als Vorbild dienen, insbesondere den stark von zentralistischer Planwirtschaft geprägten Länder der ehemaligen Sowjetunion.

Quellen

 Regional aid for Afghanistan, in: BBC News, 15.10.2002 

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