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Call for Papers: Liebe Leserinnen und Leser, in loser Folge möchten wir Spezialisten vorstellen, die langjährig in der und über die Region gearbeitet haben - sowohl im akademischen als auch im nicht-akademischen Bereich - und daher fundierte Einblicke eröffnen können. Ziel ist es dabei entgegen den Trends einer oft schnelllebigen Mediengesellschaft das zumeist Jahre und Jahrzehnte umfassende Schaffen von Wissenschaftlern und Fachleuten in möglichst umfassender Bandbreite sichtbar zu machen, d.h. ein Werk durchaus mit unterschiedlichen Akzentsetzungen, Brüchen oder theoretischen Ansätzen vorzustellen. Die Redaktion freut sich wie immer auf Ihre Vorschläge, Ideen, Anregungen und Mitarbeit an dieser Reihe! ... [mehr ...]
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Der erste SARS-Fall wurde Mitte April aus Bangladeschs Hauptstadt Dhaka gemeldet. Trotz erhöhter Sicherheitsmaßnahmen sind auch in Indien erste SARS-Fälle bekannt geworden. Demnach sei erstmals ein 32-jähriger Mann aus Goa positiv getestet worden, nachdem er aus Singapur zurückgekehrt war. Nach der Ankunft in Indien meldete er sich wegen Fiebers bei den Behörden. Die Untersuchung seiner Blutprobe bestätigte den Verdacht. Der Zustand des Mannes verbesserte sich jedoch rasch, woraufhin er bald nach Hause entlassen werden konnte. In den folgenden Tagen wurden acht weitere SARS-Fälle gemeldet, darunter drei in Pune und zwei in Kolkata. Eine Erkrankte aus Pune verließ trotz SARS das Krankenhaus, um zu heiraten. Daraufhin wurden 25 Hochzeitsgäste zur Beobachtung unter Quarantäne gestellt.
Die indischen Medien greifen die Regierung scharf an und werfen ihr Untätigkeit vor. Passagiere seien an den indischen Flughäfen unzureichend auf SARS untersucht worden. Die indische Gesundheitsministerin Sushma Swaraj wies die Vorwürfe zurück und betonte, man sei sich der Gefahr bewusst. Sie versicherte, dass die Regierung sich offensiv mit dem Problem auseinandersetze.
Auf den Malediven kamen am 29. April 2003 Vertreter der sieben SAARC-Mitgliedsstaaten zusammen, um ein gemeinsames Vorgehen gegen die Ausbreitung der Lungenkrankheit in Südasien zu beraten. Maumoon Abdul Gayoom, Präsident der Malediven, begründete das Treffen mit der Notwendigkeit, schnelle Schritte gegen die Verbreitung des Virus zu unternehmen. Die Krankheit wirke sich bereits gravierend auf die Wirtschaft aus. So meldete Nepal einen Rückgang der Touristenzahlen um 30 Prozent. Dieser Einbruch hängt auch damit zusammen, dass viele Nepaltouristen über den Landweg einreisen – unter anderem auch aus der Volksrepublik China.
Auch der Flugverkehr in Südasien ist durch SARS in Mitleidenschaft gezogen worden. Die staatliche nepalesische Fluggesellschaft Royal Nepal Airlines hat kurzfristig Ziele in China und Singapur von ihrem Flugplan gestrichen. Bei der Air-India kam es zu zahlreichen Flugstornierungen, da sich Piloten auf Initiative der Pilotengewerkschaft Indian Pilots Guild weigerten, mit Crewmitgliedern zu fliegen, die bis zu zehn Tagen vorher in SARS-Gebieten Südostasiens waren. Aufgrund des Engpasses bemüht sich die Air-India darum, indische Piloten andere Fluglinien abzuwerben. Auch pensionierte Flugkapitäne wurden gebeten, wieder in den Dienst zu treten. Die Engpässe sind ein harter Schlag für die Air-India, konnte man doch im vergangenen Jahr erstmals seit über sechs Jahren wieder schwarze Zahlen schreiben.
Insgesamt besteht große Sorge, dass die Gesundheitssysteme in den südasiatischen Nationen kollabieren könnten, sollte sich SARS weiter verbreiten. Eine schnelle Verbreitung von SARS in Südasien sei nicht ausgeschlossen, zumal drei südasiatische Länder eine gemeinsame Grenze mit China haben. Mit Nachdruck warnte Gayoom davor, die Gefahr herunterzuspielen. Seine Amtskollegen teilten die Sorgen. Am Ende des Gipfels einigten sich die Regierungschefs auf eine gemeinsame Strategie, um einer Epidemie vorzubeugen. Alle Verdachtsfälle in der Region sollen unter Quarantäne gestellt und ausführlich überwacht werden. In Zukunft sollen thermale Detektoren an allen Ankunftspunkten der Länder installiert werden, um Reisende mit Fieber – einem typischen SARS-Symptom – herauszufiltern.
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