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23. April 2003. Nachrichten: Politik & Recht - Afghanistan NATO out of Area

Seltene Einigkeit: Insbesondere auf Wunsch Deutschlands und der USA soll Mitte April der Beschluss zustande gekommen sein, der NATO ab August das Kommando über die internationale Unterstützungstruppe (ISAF) in Afghanistan dauerhaft zu übertragen. Es handelt sich um den ersten außereuropäischen Militäreinsatz der NATO seit ihrer Gründung im Jahr 1949.

Bislang wechselte die ISAF-Führung halbjährlich. Ein Nato-Sprecher mutmaßte deshalb, die neue Führung sei ein Beitrag zur "Stabilität und Aufrechterhaltung der Kontinuität". Es bleibt jedoch fraglich, ob sich Warlords und Islamisten davon beeindrucken lassen. Hilfsorganisationen sehen sich derzeit gezwungen, ihr Personal wegen Terroranschlägen aus dem Süden des Landes abzuziehen. Und nicht alle Mitglieder der von der ISAF geschützten Regierung in Kabul tragen zur Stabilisierung bei. "Viel der organisierten kriminellen Aktivität geht auf das Konto von Kräften, die mit nominell an der Regierung beteiligten Fraktionen verbündet sind", urteilt Vikram Parek von der International Crisis Group.

 

 

Quelle: Dieser Artikel erschien am 23. April 2003 in der Wochenzeitung > Jungle World (Nr. 18/2003 - 23. April 2003)

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