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Eineinhalb Jahre nach dem Stopp aller Verkehrsverbindungen haben Indien und Pakistan die Buslinie zwischen Delhi und Lahore wieder eröffnet. Der erste Bus startete unter großer öffentlicher Anteilnahme am Morgen des 11. Juli 2003 vom Ambedkar-Terminal in Delhi zu seiner 540 Kilometer langen Reise in das Nachbarland. Zur gleichen Zeit setzte sich von Lahore aus der Bus in die indischen Hauptstadt in Bewegung.
Im Februar 1999 hatte Indiens Premierminister Atal Behari Vajpayee höchstpersönlich die Jungfernfahrt auf der Linie Delhi-Lahore unternommen. Von seinem damaligen pakistanischen Amtskollegen Nawaz Sharif war er am Grenzübergang Wagah willkommen geheißen worden, von wo beide gemeinsam in die pakistanische Metropole weiterreisten. Die Gespräche der beiden Staatschefs sollten ein neues Fundament für die bilateralen Beziehungen legen. Doch die als Busdiplomatie in die Geschichte eingegangene Initiative verhallte im folgenden Sommer im Donner des Kargil-Konflikts. Die Busse rollten noch bis Ende des Jahres 2001.
Am 13. Dezember 2001 verübten angeblich von Islamabad unterstütze Terroristen einen blutigen Anschlag auf das indische Parlament. Daraufhin stellte Indien am 22. Dezember den Bus-, Bahn- und Flugverkehr nach Pakistan ein. Begleitet von ungebremster Kriegspropaganda zogen beide Staaten in den folgenden Wochen und Monaten über eine Millionen Soldaten an der Grenze zusammen. Erst im April 2003 setzte Vajpayee bei einem öffentlichen Auftritt im Unionsstaat Jammu und Kaschmir ein Zeichen der Entspannung, als er Pakistan die "Hand zum Frieden" ausstreckte. Pakistans Präsident Pervez Musharraf reagierte damals umgehend und bekundete, dass sein Land die gegenseitigen Streitigkeiten friedlich lösen wolle. Weitere Wochen vergingen, ehe diesen Absichtserklärungen Ende Juni Taten folgten.
Am 30. Juni überquerte Pakistans neuer Botschafter Aziz Ahmed Khan den Grenzübergang Wagah. Indiens Präsident A.P.J. Abdul Kalam nahm am 10. Juli in Neu Delhi sein Beglaubigungsschreiben entgegen. Damit unterhalten beide Seiten wieder in vollem Umfang diplomatische Beziehungen. Der designierte indische Botschafter in Islamabad, Shivshankar Menon, soll seine Arbeit Medienberichten zufolge ebenfalls in Kürze antreten. Khan sagte vor Journalisten, seine Regierung unterstütze den Ansatz der indischen Regierung, die Beziehungen der beiden Staaten Schritt für Schritt wieder zu normalisieren. Pakistan sei "an jedem Ort, auf jeder Ebene und zu jeder Zeit" zu Gesprächen mit Indien bereit. Khan begrüßte die Wiedereröffnung der Busverbindung zwischen den beiden Ländern. Auch die Flug- und Zugverbindungen sollten wieder aufgenommen werden, sagte er.
Die Reaktivierung der Busverbindung wurde von vielen Menschen in Indien und Pakistan begrüßt. "Sie ist sehr förderlich für den Friedensprozess", sagte Mohammad Abdullah der BBC. Der 20-Jährige hatte sich von Delhi auf den Weg nach Rawalpindi gemacht, wo er Verwandte treffen will. Die Buslinie steht unter dem Motte "Eine Brücke zwischen zwei Nationen". Ob sie tatsächlich der Startschuss für eine dauerhafte Entspannung in Südasien sein kann, bleibt abzuwarten. Auf alle Fälle ist sie ein großer Schritt in die richtige Richtung.
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