Beiträge willkommen: suedasien.info versteht sich als vorwiegend deutschsprachiges Informationsportal für die Region Südasien. Wir freuen uns über externe Beiträge zu allen Aspekten der Gesellschaft, Politik, Geschichte und Kultur des Subkontinents bzw. auf die gesamte Bandbreite des vielfältigen und vielschichtigen Lebens in der Region überhaupt. ... [mehr ...]
Call for Papers: Liebe Leserinnen und Leser, in loser Folge möchten wir Spezialisten vorstellen, die langjährig in der und über die Region gearbeitet haben - sowohl im akademischen als auch im nicht-akademischen Bereich - und daher fundierte Einblicke eröffnen können. Ziel ist es dabei entgegen den Trends einer oft schnelllebigen Mediengesellschaft das zumeist Jahre und Jahrzehnte umfassende Schaffen von Wissenschaftlern und Fachleuten in möglichst umfassender Bandbreite sichtbar zu machen, d.h. ein Werk durchaus mit unterschiedlichen Akzentsetzungen, Brüchen oder theoretischen Ansätzen vorzustellen. Die Redaktion freut sich wie immer auf Ihre Vorschläge, Ideen, Anregungen und Mitarbeit an dieser Reihe! ... [mehr ...]
M | D | M | D | F | S | S |
---|---|---|---|---|---|---|
1 | 2 | 3 | 4 | |||
5 | 6 | 7 | 8 | 9 | 10 | 11 |
12 | 13 | 14 | 15 | 16 | 17 | 18 |
19 | 20 | 21 | 22 | 23 | 24 | 25 |
26 | 27 | 28 | 29 | 30 | 31 |
Nach Behördenangaben habe das Privatflugzeug vom Typ Cessna C-90 etwa 25 Minuten nach dem Start den Kontakt zur Flugüberwachung verloren und sei wenig später in ein Feld gestürzt. Scindia war auf dem Weg von New Delhi nach Kanpur, wo er an einer Kundgebung seiner Partei teilnehmen wollte.
Madhavrao Scindia wurde am 10. März 1945 als Sohn einer einflußreiche Adelsfamilie in Gwalior im heutigen Unionsstaat Madhya Pradesh geboren. Nach seinem Studium in Gwalior und Oxford wurde er 1971 als 26-jähriger erstmals in das indische Unterhaus, die Lok Sabha, gewählt. In den folgenden Jahren errang er bei Wahlen acht weitere Male ein Parlamentsmandat und konnte 1984 sogar den jetzigen Ministerpräsidenten Atal Behari Vajpayee in seinem Wahlkreis Gwalior besiegen. Von 1984 bis 1989 war Scindia unter Premier Rajiv Gandhi Eisenbahnminister. Im Jahre 1999 wurde er von Sonia Gandhi zum stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden seiner Partei in der Lok Sabha ernannt.
Unmittelbar nach Bekanntwerden der Katastrophe drückten führende Politiker aller Parteien ihre Bestürzung aus. Jana Krishnamurthi, der Vorsitzende der regierenden Bharatiya Janata Party (BJP), bezeichnete den Tod Scindias als "großen Verlust für die indische Öffentlichkeit". In Madhya Pradesh wurde eine dreitägige Staatstrauer ausgerufen. In Scindias Heimatstadt Gwalior stand das öffentliche Leben für Tage still. Besonders folgenschwer ist der Verlust jedoch für den krisengeschüttelten Congress (I), der mit Madhavrao Scindia innerhalb von 16 Monaten einen weiteren Hoffnungsträger verloren hat. Bereits im Juni 2000 war Rajesh Pilot bei einem Autounfall ums Leben gekommen. Pilot und Scindia galten als Reformer, die gemeinsam mit der Parteivorsitzenden Sonia Gandhi die Partei aus ihrer strukturellen Krise führen sollten. Darüber hinaus wurde Scindia als möglicher Kandidat für das Amt des indischen Premierministers gehandelt. Für den Congress (I) wird es nun schwer, die Lücke zu schließen, die der beliebte und einflußreiche Politiker hinterlassen hat.
Kommentare
Als registriertes Mitglied können Sie einen Kommentar zu diesem Beitrag verfassen.