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Nach seiner Ankunft hatte sich der Ex-König zunächst zurückgezogen. Erst drei Tage später gab er eine Presseerklärung ab, in der er Karzai als Patrioten, echten Afghanen, Sohn eines Märtyrers und fähigen Führer bezeichnete. Außerdem sei er nicht gekommen, um die Monarchie wiedereinzuführen.
Die Rückkehr des 87-Jährigen war schon zweimal verschoben worden. Diesmal nun schien die Sicherheit gewährleistet – alle Zufahrtsstraßen waren abgeriegelt worden, eine 150 Mann starke Polizeitruppe bewacht seine Villa, und die Internationale Sicherheitstruppe (ISAF) verstärkte ihre Patrouillen in dem Viertel. Außerdem stellte die italienische Regierung vierzig Carabinieri als Leibwache für die nächsten drei Monate zu Verfügung. Gefahr droht dem Greis offenbar von ehemaligen Taliban und einzelnen Fraktionen der Nordallianz.
Möglicherweise dienten die strengen Sicherheitsvorkehrungen aber auch dazu, die königliche Familie vor eigenen politischen Ambitionen zu warnen, wie sie besonders seinem Enkel Mustafa nachgesagt werden. In den Tagen vor der Presseerklärung hatte Kabul TV nur sehr wenig über den Ex-König berichtet, und am Tag seiner Ankunft war es zum bisher längsten Sendeausfall gekommen. Fünf Tage vor der Rückkehr waren Gefechte in der an Kabul grenzenden Provinz Wardak gemeldet worden. Dabei hatten sich laut BBC royalistische und regierungstreue Truppen gegenübergestanden.
Mit seiner Presseerklärung beendete Zahir nun Spekulationen, er strebe selbst politische Macht an. Es wird angenommen, die Erklärung habe Hamid Karzais Position gestärkt.
Der seit seinem Sturz 1973 in Italien lebende Zahir Shah soll im Juni die Nationalversammlung Loya Jirga eröffnen, deren Wahl bereits begonnen hat. Am 15. April waren in Mardyan im äußersten Norden des Landes die ersten Wahlmänner gewählt worden. Nach Angaben der BBC verliefen die Wahlen friedlich und unter großer Beteiligung der Bevölkerung. Auch Warlord Rashid Dostum nutzte die Gelegenheit, sich als Demokrat zu präsentieren.
Bis Mitte Mai sollen alle Wahlmänner gewählt sein, die dann aus ihrer Runde die regionalen Delegierten zur Nationalversammlung in geheimer Wahl bestimmen sollen. Trotz anhaltender Kämpfe um die Macht in den Provinzen haben alle Fraktionen und Parteien ihre Unterstützung der Wahl zugesagt.
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