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31. März 2002. Nachrichten: Politik & Recht - Nepal Gewalt bestimmt den Alltag im Himalaya

Die gegenwärtige Situation in dem Königreich am Himalaya ist gekennzeichnet durch die sich immer weiterdrehende Gewaltspirale zwischen den Maoisten (Maobadi) und den staatlichen Sicherheitskräften, insbesondere der Royal Nepal Army (RNA).

Sauraha-Chitwan. Täglich berichtete die Presse im März 2002 über das Töten der Armee und die Gegenschläge der maoistischen Rebellen. Bevorzugte Ziele der Maobadi waren staatliche Organe und Einrichtungen. Durch die Zerstörung von Infrastruktur, wie etwa Telekommunikationsanlagen oder Brücken, wird auch zunehmend die zivile Bevölkerung in Mitleidenschaft gezogen.

Maobadi und die Regierung nehmen beide für sich in Anspruch die Kontrolle über das Land auszuüben. Das zeigt sich auf staatlicher Seite vorwiegend durch eine unverhältnismäßige Polizei- und Armee-Präsenz, die durch repressives Auftreten den Rückhalt in der Bevölkerung verlieren. Doch auch die bewaffneten Maoisten stehen der Gewalt der Sicherheitskräfte nicht nach. Von der Mehrheit der Bevölkerung, die anfänglich mit ihnen sympathisierte, blieb durch die drastischen Terrorakte der vergangenen Monate nur ein verschwindend kleiner Teil zurück. Der für Anfang April ausgerufene Generalstreik (Nepal Bandh) der Maoisten, der der Regierung den Einfluss der Rebellen offenbaren sollte, stieß durch die Androhung von maoistischer Gewalt bei eventueller Verweigerung landesweit auf Unverständnis und Furcht. Bürgerrechtsgruppen versuchten durch Demonstrationen ihrem Unmut Ausdruck zu verleihen.

Doch auch die Armeeführung steht nicht einheitlich hinter der Regierung. So machte der höchste General der RNA, Prajwalla Shumsher Rana, in einer aufsehenerregenden Rede am 27. März die Politik seit 1990 für die jetzige Situation verantwortlich: Politiker allgemein und die derzeitige Regierung insbesondere mit Ausnahme eines kleinen Kreises um Premier Sher Bahadur Deuba verstünden die Situation nicht richtig. Seit der Ausrufung des Ausnahmezustandes im November 2001 "sei vieles falsch gelaufen", so der Vorwurf General Ranas.

Quellen

  • The Kathmandu Post
  • The Himalayan Times

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