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Bharatiya Janata Party (BJP) und National Democratic Alliance (NDA) wollten zuerst Charanjit Singh Atwal, Shiromani Akali Dal (SAD)-Politiker, stellvertretender Rajya Sabha-Vorsitzender und herkunftsmäßig ein Dalit, nominieren, doch die SAD, Koalitionspartner der BJP im Punjab, verweigerte seine Kandidatur. Erst danach erklärte sich, einigen Presseberichten zufolge sogar widerwillig, Najma Heptullah zur Kandidatur bereit und wurde damit zur dritten muslimischen Kandidatin bei dieser Wahl. Die promovierte Zoologin, seit ihrem Übertritt 2004 vom Congress zur Bharatiya Janata Party mit einem Ticket der Hindu-Nationalisten Mitglied der Rajya Sabha aus Rajasthan, blickt auf eine sehr lange Erfahrung im indischen Oberhaus zurück.
Die langjährige Präsidentin des Indian Council for Cultural Relations (ICCR), die vor allem auch über sehr gute Kontakte zur arabischen Welt verfügt, hatte sich während des Regimes der National-Demokratischen Allianz zunehmend vom Congress und seiner neuen Präsidentin Sonia Gandhi entfremdet, so dass sie schließlich in einem absehbaren Prozess ihre neue politische Heimat in der BJP fand. Zuvor leitete die aus Bombay (Mumbai) kommende Politikerin fast 17 Jahre lang als Congress-Abgeordnete und stellvertretende Vorsitzende des Oberhauses viele der oft turbulenten Sitzungen, speziell auch in der Phase nach dem Machtverlust des Congress zwischen 1989 bis 1991.
Es wurde erwartet, dass Heptullah im Congress und der United Progressive Alliance "zahlreiche Bewunderer" habe. Sie setzte deshalb, ebenso wie der bisherige Vize-Präsident Bhairon Shekhawat bei der Präsidentenwahl, auf ein cross-voting zu ihren Gunsten und warb aktiv auch um Stimmen aus diesem Lager. In einem Interview mit der führenden südindischen politischen Wochenzeitschrift The Week sagte Heptullah im Hinblick auf ihren Gegner Ansari, der bisher nie Mitglied des Parlaments war: "Das Amt des Vizepräsidenten braucht eine erfahrene Person. Ich habe die nötige Erfahrung. Ich habe in den letzten 17 Jahren unter acht Premierministern und der fünf Vorsitzenden der Rajya Sabha gearbeitet."[fussnote:2065:9:l:1] Erfolg war ihrer Kandidatur dennoch nicht beschieden. Auch in Zukunft wird sie den Sitzungen des indischen Oberhauses nur als einfaches Mitglied folgen.
Rasheed Masood war der Kandidat der Anfang 2007 gegründeten Acht-Parteien Allianz United National Progressive Alliance (UNPA). Dieses Bündnis von Regionalparteien aus verschiedenen Landesteilen der Indischen Union will seine "ideologischen Unterschiede", so Masood, sowohl zum Congress als auch zur BJP demonstrieren.
Der frühere Unionsminister und Fachmann für Landwirtschaft repräsentiert zum fünften Mal in der Lok Sabha den Wahlkreis Saharanpur im westlichen Uttar Pradesh. Das Mitglied der Samajwadi Party (SP), deren Hochburg dieser bevölkerungsreichsten Gliedstaat der Indischen Union mit rund 160 Millionen Einwohnern ist, hatte aufgrund des UNPA-Stimmengewichts von Anfang an keine realistische Chance.
Die Nominierung von Rasheed Masood markierte jedoch ein deutliches Zeichen der UNPA an die Wählerschaft muslimischen Glaubens, die sich von diesen Parteien, vor allem wegen der genozidartigen Verfolgungen von Muslimen in Gujarat 2002, zunehmend abgesetzt hatten, da sie damals den Sturz von Narendra Modi nicht nachdrücklich forderten. Indirekt setzte die UNPA damit die Parameter für das Amt des Vizepräsidenten, zu dem dieses Mal nur säkulare Kandidaten mit muslimischem Glauben kandidierten.
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1 ] "I will approach Sonia for vote." Interview mit Najma Heptullah, The Week, August 2005, S.8
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