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23. Januar 2006. Analysen: Kunst & Kultur - Indien Diskriminierungserfahrungen von Homosexuellen in Indien

Rechtliche Diskriminierung erfahren Homosexuelle in Indien auf drei Ebenen. Zum einen durch die Kriminalisierung von Homosexualität, dann durch den fehlenden Schutz vor Diskriminierungen aufgrund ihrer sexuellen Orientierung, z.B. am Arbeitsplatz, im Bildungsbereich und bei der sozialen Absicherung, und schließlich durch die fehlende Anerkennung von homosexuellen Partnerschaften. Diese rechtlichen Ausgrenzungen zusammen mit gesellschaftlichen Normen und Werten führen dazu, dass Abweichungen von der heterosexuellen Norm keine gesellschaftliche Akzeptanz erfahren.

Die Gesellschaft reagiert zum einem mit Schweigen auf Homosexualität und macht sie so unsichtbar. Zum anderen überbetont sie die Abweichungen und macht so stereotype Homosexuelle übersichtbar. Beides zusammen ist Grundlage für emotionale, verbale, körperliche und psychologische Gewalt gegen Homosexuelle. Sie werden unter erheblichen Druck zur Anpassung an die Norm gestellt, der Abbruch von sozialen und familiären Beziehungen droht ihnen. Sie werden psychiatrischer Zwangsbehandlung ausgesetzt. Sie erfahren körperliche Gewalt in Form von Einsperren, Schlägen und Vergewaltigungen - auch durch Polizisten.

Dieser Beitrag gehört zum Schwerpunkt: Queer South Asia .

Quellen

  • Fernandez, Bina (2002) (Hrsg.), Humjinsi. A resource book on Lesbian, Gay and Bisexual Rights in India, Mumbai.

  • Narrain, Arvind (2004), Queer. Despised Sexuality, Law and Social Change, Bangalore.

  • Desai, Mihir (2003), "Law and discrimination against homosexuals", in: Combat Law, 2/4/2003, S. 13-15.

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